ken gewonnen, die Fensterpfeiler geben zwei Hochfor-
mate, die Kaminaufsätze und benachbarte Pilaster rah-
men je zwei schmale Wandstreifen. Außerdem sind drei
Supraporten vorhanden. Die Pilaster sind mit Grisaillen
von Meerestieren und Pflanzen bemalt; die Friese, eben-
falls in Grautönen mit Weißhöhungen gehalten, weisen
vielfigurige, auf die Götterwelt des Meeres bezügliche
Allegorien auf, andere sind leere Tafeln, die von Putten
gehalten werden. Für diese dekorativen Malereien hat
Hildebrand zum ersten Male den Pinsel in die Hand ge-
nommen.
Die Fresken der vier Wände bilden ein großes, zu-
sammenhängendes Landschaftsbild. Die Situation ist so
gedacht, daß nach dem Eintritt von der Loggia im Rük-
ken auf den Fensterpfeilern sich die Orangenhaine Sor-
rents befinden, auf der Ostwand fällt die Felsenküste
steil zum Meere ab, auf der Westwand stößt die Neapler
Bucht an die Palastruine am Posilipp, auf der Haupt-
wand dehnt sich das offene Meer. Jede Freske, selbst die
Schmalstreifen, sind in sich geschlossene Kompositionen,
wenn sie auch gelegentlich in das benachbarte Bild über-
greifen.
Der Orgelpunkt des Zyklus ist der Horizont des Mee-
res, der sich als große Ordnung durch alle Fresken zieht.
Ein ins Graugrün gebrochener Ocker bildet den farbigen
Grundton. Es ist die Stimmung des späten Nachmittag,
der sich zum Abend neigt, festgehalten. Der Maßstab der
Figuren ist durchgehend gleich, sie sind ganz nach vorn
genommen und grüßen gleichsam auf den unter ihnen
stehenden Betrachter hinab. Die Lichtverhältnisse des
Saales sind überlegt in Rechnung gestellt. Die Fresken
der dunklen Fensterpfeiler sind im Schatten gehalten, aus
dem die Figuren leuchten. Die Seitenwände bilden die
Eckpfeiler der Gesamtkomposition und leiten mit dem
Lichteinfall von der dunklen Zone zur Rückwand über,
wo das auftreffende volle Licht Weite und Glanz des
Meeres erhöht. Wie die Glieder eines Organismus sind
die Bezüge und Bindungen der Fresken des Zyklus unter-
einander unendlich reich und nicht zu erschöpfen.
Auf der Ostwand machen sechs Fischer auf einem
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mate, die Kaminaufsätze und benachbarte Pilaster rah-
men je zwei schmale Wandstreifen. Außerdem sind drei
Supraporten vorhanden. Die Pilaster sind mit Grisaillen
von Meerestieren und Pflanzen bemalt; die Friese, eben-
falls in Grautönen mit Weißhöhungen gehalten, weisen
vielfigurige, auf die Götterwelt des Meeres bezügliche
Allegorien auf, andere sind leere Tafeln, die von Putten
gehalten werden. Für diese dekorativen Malereien hat
Hildebrand zum ersten Male den Pinsel in die Hand ge-
nommen.
Die Fresken der vier Wände bilden ein großes, zu-
sammenhängendes Landschaftsbild. Die Situation ist so
gedacht, daß nach dem Eintritt von der Loggia im Rük-
ken auf den Fensterpfeilern sich die Orangenhaine Sor-
rents befinden, auf der Ostwand fällt die Felsenküste
steil zum Meere ab, auf der Westwand stößt die Neapler
Bucht an die Palastruine am Posilipp, auf der Haupt-
wand dehnt sich das offene Meer. Jede Freske, selbst die
Schmalstreifen, sind in sich geschlossene Kompositionen,
wenn sie auch gelegentlich in das benachbarte Bild über-
greifen.
Der Orgelpunkt des Zyklus ist der Horizont des Mee-
res, der sich als große Ordnung durch alle Fresken zieht.
Ein ins Graugrün gebrochener Ocker bildet den farbigen
Grundton. Es ist die Stimmung des späten Nachmittag,
der sich zum Abend neigt, festgehalten. Der Maßstab der
Figuren ist durchgehend gleich, sie sind ganz nach vorn
genommen und grüßen gleichsam auf den unter ihnen
stehenden Betrachter hinab. Die Lichtverhältnisse des
Saales sind überlegt in Rechnung gestellt. Die Fresken
der dunklen Fensterpfeiler sind im Schatten gehalten, aus
dem die Figuren leuchten. Die Seitenwände bilden die
Eckpfeiler der Gesamtkomposition und leiten mit dem
Lichteinfall von der dunklen Zone zur Rückwand über,
wo das auftreffende volle Licht Weite und Glanz des
Meeres erhöht. Wie die Glieder eines Organismus sind
die Bezüge und Bindungen der Fresken des Zyklus unter-
einander unendlich reich und nicht zu erschöpfen.
Auf der Ostwand machen sechs Fischer auf einem
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