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Erstes Buch.
Laßt uns den Vögeln nachforschen- wie sie nach ihrem Geschlechte
Das zu ihrem Neste nichtige Baugeräth finden -
Und es einrichten - daß des Menschen tiefster Gedanke
Solches niemals verbessern / oder nachahmen könnte.
Wie sie- nach und nach / ihre Jungen zum Fluge gewöhnen /
Und der noch nicht gepflückte Schüler dem Vater nachsinget.
Warum diese die Felder / jene die Wälder besuchen-
Warum jedes Land seine besondre Brut zeuget und hecket.
Wohin der Kranich fliehet - und die sich drehende Schwalbe -
Fürchtend die Stürme des Nordwinds- und die Flocken des Schnees:
Ob sie in Holen der Felsen- oder der Vaüme versteckt sind -
Um daselbst einen kurzen Tod im Schlafe zu finden;
Oder ob sie - vor dem zukünftigen Unfall gewärmt,
In ein südliches Land - in wärmere Gegenden fliegen.
Sollen wir reden von Tieren - und den kriechenden Würmern-
Ihrer wunderbaren Natur - und ihren Geschlechten -
Von den wilden und zamen- Feinden und Freunden der Menschen-
Was sie etwann von uns- und was wir von ihnen wissen?
Sagt mir - ihr Weysen - die ihr behauptet - bis in die Tiessen
Der Natur zu sehen - wer hat die Biene gelehret,
Ihre regen Flügel, auf ungebahnten Weegen -
Durch die Abgründe der Lüfte - so verwagen zu richten ?
Wie kömts, daß sie den schleimichten Sumpf flieht- daß ihr bewußt ist-
Wie sich auf fruchtbaren Hügeln süssere Kraüter befinden,
Und sich die honigtragenden Blumen mildreich entfalten?
Wie ihr aufsteigende Nebel- und die sich setzende Sonne,
Zeigen- daß ihre Tagesarbeit völlig getahn sey?
Woher lernte sie, wider Wind und Regen zu kämpfen.
Damit sie ihre fasse Bürde sicher einbringe;
Und sich ganz gehorsam über die Felder zu schwingen -
Wenn das Geklingel des Erztes ihre Ohren durchdringet?
Und du, O Fauler - sprich warum die Ameise im Sommer,
Mitten im Ueberfluß an die Armuht des Winters gedenkend -
N 4 In
Erstes Buch.
Laßt uns den Vögeln nachforschen- wie sie nach ihrem Geschlechte
Das zu ihrem Neste nichtige Baugeräth finden -
Und es einrichten - daß des Menschen tiefster Gedanke
Solches niemals verbessern / oder nachahmen könnte.
Wie sie- nach und nach / ihre Jungen zum Fluge gewöhnen /
Und der noch nicht gepflückte Schüler dem Vater nachsinget.
Warum diese die Felder / jene die Wälder besuchen-
Warum jedes Land seine besondre Brut zeuget und hecket.
Wohin der Kranich fliehet - und die sich drehende Schwalbe -
Fürchtend die Stürme des Nordwinds- und die Flocken des Schnees:
Ob sie in Holen der Felsen- oder der Vaüme versteckt sind -
Um daselbst einen kurzen Tod im Schlafe zu finden;
Oder ob sie - vor dem zukünftigen Unfall gewärmt,
In ein südliches Land - in wärmere Gegenden fliegen.
Sollen wir reden von Tieren - und den kriechenden Würmern-
Ihrer wunderbaren Natur - und ihren Geschlechten -
Von den wilden und zamen- Feinden und Freunden der Menschen-
Was sie etwann von uns- und was wir von ihnen wissen?
Sagt mir - ihr Weysen - die ihr behauptet - bis in die Tiessen
Der Natur zu sehen - wer hat die Biene gelehret,
Ihre regen Flügel, auf ungebahnten Weegen -
Durch die Abgründe der Lüfte - so verwagen zu richten ?
Wie kömts, daß sie den schleimichten Sumpf flieht- daß ihr bewußt ist-
Wie sich auf fruchtbaren Hügeln süssere Kraüter befinden,
Und sich die honigtragenden Blumen mildreich entfalten?
Wie ihr aufsteigende Nebel- und die sich setzende Sonne,
Zeigen- daß ihre Tagesarbeit völlig getahn sey?
Woher lernte sie, wider Wind und Regen zu kämpfen.
Damit sie ihre fasse Bürde sicher einbringe;
Und sich ganz gehorsam über die Felder zu schwingen -
Wenn das Geklingel des Erztes ihre Ohren durchdringet?
Und du, O Fauler - sprich warum die Ameise im Sommer,
Mitten im Ueberfluß an die Armuht des Winters gedenkend -
N 4 In