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Der Guckkasten: illustrierte Zeitschrift für Humor und Kunst — 13.1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.20573#0305

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SSrieg$dE>roitif i>e$ ©utfUfteng

83

SBiUibatb 9?übefam, ber Siebter unb Striegä-
fänger ging mit finfferem ©eftd)f umber. „IßaS
mir ift? qßa« mir feblt?" antwortete er fd)tteßlid)
auf teilnebmenbe fragen. „®er Rieben fe&lt mir,
ber große allgemeine ^rieben. ®er feblt manchem,
meinen Sie, aber ber Anfang märe bodj fd>on
gemacht 2lber bag ift e£ ja gerabe, n>aS mid) fo
berflud)t ärgert, — biefer Einfang mit ber Sltraine
unb ben Petersburgern, <2ßenn baö fo meiter gebt
mit Sonberfrieben0fd)lüffen, fommt ja gar lein
effettootler '2lbfd)luß be« großen ©rama« juftanbe.
"Sag löft eine größere QSMrrung au«: auf einmal
bunbertfaufenb 9Kart „u gewinnen ober 0ebnmat
in t>erfd)iebenen 3eitabftänben je jebntaufenb Watt
äu Wegen? So ä&nlict) ift ba2 mit bem ^rieben.
3um ©onnerwefter, ein gan0 gewaltige« Slnferneb-
men ift mir oerbatjt worben baburd), baß auf ber
einen Seite ^rieben gefdjloffen ift, auf ber anbern
aber bie ©efd)id)fe meiter gebt.

Scf)on oor einem 3abr bin td) für ben Rieben
gerüftet gewefen, für ben großen allgemeinen Rieben.
Sin ^rac^tootfeS griebenägebidjt babe td) gemacbf
gehabt. <S« fing an:

SRun ift ber große Ärieg ju Snbe,

9*un ift bes 9?iefenringen« Scbluß: Snfolge ber ^affenbefertionen britifd)er Seeleute, bie bie oon

®ie 93'ölfer reiben fiel) bie Sbänbe Sl-'Sooien oerfeudjten Wette nicht mebr befa&ren motten, nötigt

Slnb geben fiel) ben Sriebenefuß. (Snglanb bie boHänbifcbe Scbipbefatjung, auf ibren Schiffen 0u

3m <2öeften ruben unb im Offen, oerbleiben.
3m Silben aud) bie QEBaffen jetjt;
©eS febönften griebenätembel« ^foften

Slnb feft unb bauerbaft gefefjt. Warniinn vor FmnWrpirh

llnb fo meiter, - nod) fec&s Sfrobben fommen banad). 3a, unb Warnung vor rranKreicn

mit biefem ©ebid)f Wollte td) einen gemaltigen (Srfolg erjielen, etwa fo (Bei gefangenen amerikanischen Soldaten wurden Auf-

wie mein College Siffauer mit feinem öaßgefang. ©anj ©eutfcblanb rufe ""s Heimat gefunden, in denen sie ermahnt
fotlte mein ©ebid)t fennen lernen. 3weibunbertmal babe id) e« auf » erden, den Umgang mit ihren französischen waöen-

ber Scbreibmafcbine abgefebrieben, jebeSmal mit oier ©urcbfcblägen, wa« brüdern '»»s»0"8* *« vermeiden.)

oUfammen taufenb "ajianuffripfe ergab. Slnb biefe taufenb 'äftanuffripte In Frankreich bist du nun,

babe id) in taufenb Hmfdjtäge gepacti, unb bie taufenb Slmfc&läge babe Da )aßj 0 Yankee Boy, dich bitten-

>d) an alte möglichen 3eiütngen unb 3eitfcbriften abreffiert. <23rtefmarfen Bleib> immer tugendhaft

gäbe i$ auch fc&on aufgellebt. WM war feit einem 3abr wobl oor- Bewghre dejne brayen ^
berettet Sowte ber große ffrtebe ba war, tonnte td) metne 33rtefe in

öert 23rieffaffen ober nafürlid) in mebrere <33rteffaften werfen unb war ,n dejner Heimat herrscht

bann als erfter auf bem ^lan. _ .. „ . , ,,

3a, unb jefst? 3e*t fitse id) ba mit meinen taufenb ^anuffribten. Des, außer" Le^ens ^rbar Fuhren;

®ie ganje Arbeit ift umfonft gewefen. ©er Teufel foU bie gntente boten, ln Frankreich magst du leicht

b«ß fie nid)t aud) nad) <23reft-£itow6f gegangen ift!" "Pico Das Anerzogene verlieren.

Franzosen sind im Grund'
Ein lockres Volk und ziemlich windig.

Bleib' gut, o Yankee Boy,
Und werde nicht in Frankreich sündig!

Das böse Beispiel wirkt
Schnell infizierend wie die Pocken.
Gedenke an das Wort:
Wenn dich die bösen Buben locken . . .

Drum, daß du sittsam bleibst,
O Yankee Boy, und gut und bieder:

Bleib' den Franzosen fern,
Sind sie auch deine Waffenbrüder!

Geh' den verfluchten Kerls
In weitem Bogen aus dem Wege
Und hab' mit ihnen nichts
Gemeinsam, — höchstens deutsche Schläge.

Wie der Franzose lebt,
Die Kenntnis sollst du nicht erwerben.
6<m^ytarii'V^^Sf~ml' Dort drüben handelt sich's

~ ^ m r Ums Leben nicht, — nein, mehr ums Sterben!

©uten 9Worgett*@rufe Gedanends
 
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