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Gurlitt, Wilhelm
Das Alter der Bildwerke und die Bauzeit des sogenannten Theseion in Athen — Wien, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.850#0082
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III.

Es ist also nachzuweisen, dass, auch ganz abge-
sehen von den bisher besprochenen Gründen, der Tem-
pel, von dem wir handeln, das Theseion nicht sein
kann. Hier könnte man am ehesten ausrufen: Theseion
und kein Ende und ich brauchte auch nur in dieser Hin-
sicht auf C. Wachsmuth's kürzlich erschienenes Werk
„Die Stadt Athen im Alterthum"x) zu verweisen, mit
dessen negativem Resultate ich vollkommen einverstanden
bin, dessen Bezeichnung des Tempels als „Herakleion
in Melite" die wahrscheinlichste ist, wenn nicht die
fleissige Arbeit von A. Schultz2) erschienen wäre,
welche C. Wachsmuth3) nicht mehr berücksichtigen
konnte. Schultz stellt sieh die Aufgabe dem Theseus
sein Theseion zu retten. Von jetzt lebenden Forschern
auf diesem Gebiete hat nur Bötticher *) seine Ansicht
unentwegt festgehalten: zu ihm gesellt sich, wenn auch
nicht aus denselben Gründen, Schultz. Die Ansicht
hat mit Ehren bis zuletzt gestanden, möge sie nun
capituliren! In der That wäre es erfreulich, wenn sich
wenigstens dieser Punct, dass unser Tempel das The-

*) S. 218. 357—365.

*) De Theseo, Breslau 1874.

3) Siehe die Vorrede seines Werkes.

4) Königliche Museen. Erklärendes Verzeichniss der Abgüsse
antiker Werke, S. 345 und Tektonik S. 184.
 
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