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baten Freunde des Künstlers um handschriftliche Bezeichnung
der ihnen geschenkten Blätter.
Die «Etüde ä l’Eau-forte» von Seymour Haden — jetzt
bekannt unter dem Namen « Burty Set» — erschien 1865/66 in
Paris in 180 Exemplaren. Sie enthält viele von Hadens be-
liebtesten und wertvollsten Blätter, wie: «Sunset in Ireland »,
«Shere Mill Pond», «Mytton Hall», « Early Morning, Richmond»,
« Kensington Gardens » (small plate), etc. Die ganze Auflage war
unsigniert, mit Ausnahme von 2 oder 3 Dedikationsexemplaren.
Es kommen jedoch Exemplare dieser Folge, die erst in den 80er
Jahren verkauft wurden, mit der Signatur vor, indem Haden
später gegen eine Bezahlung von 20—25 Guineas oder aber
1 Guinea pro Blatt seinen Namen nachträglich auf die Blätter
setzte. Mithin sind fast alle frühen Drucke der Folge, im be-
sondern die mit der roten Nummer auf der Unterlage, unsigniert.
Eine besondere Ausnahme bilden die zwei Stücke «Fulham»
H. 19 und « Tham es Ditton » H. 73 in ihren letzten Zuständen.
Diese Platten wurden seinerzeit entwendet und später in Paris
gedruckt, von wo aus sie in grösserer Anzahl, natürlich unsi-
gniert, in den Handel kamen.
Ganz ähnlich liegen die Umstände bei Whistler. Vor der
Mitte der 80er Jahre kommen meist unsignierte Drucke vor,
ausgenommen einige wenige Exemplare mit Dedikationen oder
schon mit dem berühmten Schmetterling. Die Pariser- und die
Themse-Folge zeigen in ihren drei Ausgaben — Ellis & Green
1871, Fine Art Society, Keppel & Co. — noch keine Signaturen.
Erst die venetianische Serie von 1880 mit den stark beschnit-
tenen Rändern bringt zum erstenmal den Schmetterling offiziell
als handschriftliches Zeichen.
Besondere Aufmerksamkeit beansprucht das Werk Legros
(geb. 1837, erste Radierung 1857), das mitten in die Übergangs-
zeit zu liegen kommt. Wir verdanken Herrn L. A. Legros, dem
Sohne des Künstlers, eine interessante Zuschrift, die die Arbeiten
seines Vaters von unserem Gesichtspunkt aus erschöpfend be-
handelt und die wir hier folgen lassen:
8. März 1922.
Sehr geehrter Herr Gutekunst!
In Beantwortung Ihrer Anfrage, die signierten, unsignierten
und gestempelten Radierungen Alphonse Legros betreffend, gebe
ich die folgenden Tatsachen: Bis in den Anfang der 80er Jahre
wurden von meinem Vater noch von irgendjemandem der be-
kannten Radierer, wie Seymour Haden, Whistler etc., nur wenige
Drucke signiert. Besonders seilen war dies bei den Whistler

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