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H. G. Gutekunst <Stuttgart> [Hrsg.]; F. A. C. Prestel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]
Katalog der berühmten Albrecht-Dürer-Sammlung des verst. Herrn H. A. Cornill-D'Orville in Frankfurt a. M.: Versteigerung zu Stuttgart am 14. und 15. Mai 1900 — Stuttgart, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16651#0007
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Vorwort.

Wenn jemals ein Versteigerungskatalog keiner Vorrede,
das heisst keiner Empfehlung bedarf, so ist es der der Cornill-
schen Sammlung. Schon ein flüchtiger Blick in die nachstehenden
Seiten zeigt, dass in den 445 Nummern ein Dürer-Werk ver-
zeichnet wird, wie es noch nie in einer Auktion erschienen ist
und wie es, namentlich in der ebenmässigen Vollkommenheit aller
Stiche wie Holzschnitte, keine öffentliche oder Privat-Sammlung
aufzuweisen haben dürfte. Fast könnte der Leser stutzig werden,
bei jeder Nummer die Prädikate „prachtvoll", „brillant", „von
aussergewöhnlicher Schönheit" und ähnliche zu finden, wenn nicht
die Namen der Leiter der Auktion für die grösste Gewissen-
haftigkeit der Angaben bürgten. Es darf nicht vergessen werden,
dass die Sammlung das Resultat eines ungewöhnlich langen
Lebens ist; zwischen dem Ankauf des ersten Blattes (No. 307
des Katalogs) und dem am 10. Dezember 1875 erfolgten Tode
des Sammlers liegen 63 Jahre: wie vielmal wurden in dieser
langen Zeit minderwertige Abdrücke umgetauscht, bis endlich
von jedem Werke Dürers ein Exemplar gefunden war, das auch
den strengsten Anforderungen entsprach, bis die Serien — die
Kupferstich-Passion, die beiden Holzschnitt-Passionen, die Offen-
barung, das Marienleben — in den frühesten Drucken von
gleichmässigster Schönheit vorlagen. Man erfreut sich ja in jeder
guten Sammlung an einem schönen Abdrucke des heil. Hubertus,
der Melancholie, der Nemesis, aber wenn man sie hier sieht —
 
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