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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0085
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besteht. Für unseren Zweck wollen wir von Letz-
teren (wie bei Drevet) nur einige, die hinsichts der
Ausführung als die vorzüglichsten anerkannt sind,
näher bezeichnen, und müssen auch unter seinen
Blättern, die er nach s. g. historischen Compositio-
nen stach — mitunter auch durch die Verhällnisse
gezwungen (wie z. B. die grossen Thesen auf
Ludwig XIV.) stechen musste — eine Auswahl
treffen, da leider nur wenige davon geeignet sind,
um hinsichts des Gegenstandes unseren Geschmack
zu befriedigen, und die daher zu einer passenden Zim-
merverzierung nicht füglich benutzt werden hönnen.
1. Die heilige Familie Franzl.; nach Raphael's
ber. Gemälde im Kabinet des Königs von Frank-
reich. Gr. fol.
Die ersten Abdr. sind vor Colbert's Wappen; auf den
zweiten befindet sich dasselbe; in den dritten wurde
es wieder ausgeschliffen, doch so, dass die Stelle kennt-
lich und dunkler ist.
In Lpz. (26) galt ein 1. Dr. vor dem Wappen 47 Thlr.
23 Ggr. und ein 2. Dr. mit d. W. 10 Thlr. 14 Ggr. Bei
E. 1. Dr. vor d. W. 37 Thlr. und ein gleicher Dr. (im Ca-
talog nicht wie der erste unter den Werken nach Ra»
phael, sondern unter: Edelink aufgeführt) nur 14 Thlr.
12 Ggr. Bei R. W. ist ein Abdr. vor d. W. für 70 Thlr.
und ein gewöhnl. 3. Dr. für 12 Thlr. ausgeboten.
Jacob Frei hat das Blatt in gleicher Grösse sehr gut nach-
gestochen; auch soll es (nach Nagler) noch eine andere
schöne und täuschende, sehr seltene Copie geben, die
von einem Zeitgenossen Edelink's nach dem ersten
Druck gefertigt worden. Das Gemälde wird jetzt von
Richomme gestochen.
2. Die büssende Magdalena; nach dem von
Mad. De la Valliere für das Karmeliterklos-
ter in Paris bestimmten Gemälde Le Brun's
(jetzt im Louvre). Magdalena soll das Portrait
vorgenannter Dame (die bekannte Geliebte Ludwig
XIV.) sein. Roy. fol.
Die ersten Abdr. dieses, hinsichts der Ausführung, als Ede-
link's Meisterwerlc anerkannten Blattes sind vor der Ein-
fassung und vor der Schrift im Unterrande, die Künstler-
namen nur mit der Nadel gerissen. Die zweiten Abdr.
sind ebenfalls ohne Einfassung, haben aber die Schrift und
die Künstlernamen vollendet. Die dritten gewöhnlichen
haben die Einfassung und die Schrift; vbn diesen sind die
mit der Adresse von Drevet die späteren.
Bei E. ein Abdr. vor der Bordüre 41 Thlr. und ein
gew. mit Drevet 3 Thlr 12 Ggr. Bei R. W. ist ein Abdr.
vor der Bordüre mit 50 Thlr. ausgeboten.

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