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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0323
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319

ser Weise bereits geliefert wird, indem man es da-
hin gebracht, die Bestimmtheit des Grabstichels mit
einer dem Pinsel gleichen Weichheit zu verschmel-
zen. Dieses ist zuletzt durch ein Geschenk der In-
dustrie — die Schraffir- oder Parallelma-
schine — erleichtert u. mittels derselben, in Bezug
auf die Abtönung der Massen, besonders in Luft u.
Architektur, auf den äussersten Gipfel getrieben
worden. Die Anwendung dieser Maschine gibt, mit
grosser Ersparung von Zeit und Mühe, der Schraf-
firung mit geraden oder geschlängelten Linien, so-
wohl was die Richtung als die Abstufungen der
Stärke und Entfernung von einander betrifft, eine
Regelmässigkeit und — wenn man sich statt der
Nadel einer Diamantspitze bedient — eine Gleich-
förmigkeit und Zartheit, die auf keinem anderen
Wege zu erreichen ist. Dadurch ist die Maschinen-
arbeit nunmehr auch da eingeführt, wo bisher die
künstlerische Menschenhand allein und ausschlies-
send zu herrschen schien. Die Vorrichtung besteht
aus zwei Theilen, einem zum Ziehen der Linien
(das Reisserwerk) und einem anderen, um die re-
gelmässigen Abstände zwischen denselben zu be-
stimmen; auch gibt es dergleichen Maschinen zu
kreisförmigen Schraffirungen. — Äusser diesen in
zusammenhängenden Werken von Winkles gesto-
chenen Blättern erschien einzeln von ihm:
Ansicht von Hohenstaufen. Nach der Natur
aufgenommen und gemalt von C. Frommel. In
Stahl gest. von C. Frommel und Henry Winkles.
Gr. fol. 1837. Bei R. W. für 1 Thlr. — Chin. Pap.
für 1 Thlr. 10 Ggr. z. h.
Woollet, William. Beriihmter Kupferstecher mit der Na-
del und dem Grabstichel, geb. 1735, gest. zu Lon-
don 1785. Ein Schüler von Vivaress. Die vor-
trefflichen Bl. Woollet's sind zu bekannt, als dass
wir zu ihrem Lobe noch etwas anzuführen brauchten;
doch wollen wir das Urtheil von Bartsch in seiner
„Anleitung zur Kupferstichkunde" hier wie-
dergeben: „Dieser Künstler legte sich vorzüglich auf
den Stich von Ldsch. und ward hierin der Schöpfer
einer ganz neuen Manier. Er führte die Nadel mit
einer ihm ganz eignen Freiheit, brachte damit in
Darstellung des Blätterwerks, der Baumstämme, des
grasichten Bodens und der Felsen eine eben so ge-
 
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