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Maillol, Aristide; Hackelsberger, Berthold
La Méditerranée — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 56: Stuttgart: Reclam-Verl., 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.72982#0039
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kaufte damals voller Bewunderung für die Naivität die-
ser Kunst eine Bronzestatuette.
Um 1900 setzte die Arbeit an den Monumentalplasti-
ken ein:
1905 wird die Gipsfassung der „Mediterranee" im
Salon d'Automne ausgestellt, ein Jahr später die „Sere-
nite". (Ab 1927 in Düsseldorf, im zweiten Weltkrieg
zerstört.) 1906 erhält Maillol seinen ersten öffentlichen
Auftrag. Es entsteht als Denkmal für den Sozialrevo-
lutionär Blanquis die Figur „L'action enchainee". (Heute
aufgestellt in Puget-Theniers.) 1907/08 schafft Maillol
die schöne Figur des „Coureur cycliste Gaston Collin".
(Heute im Kunstmuseum Basel.) Der Künstler lebt nun
in der schönen Jahreszeit in Marly-le-Roi bei Paris und
bringt den Winter in Banyuls zu.
1909 wird die Gipsfassung der großen Plastik "„La
Nuit" im Herbstsalon gezeigt. (Seit 1916 im Kunst-
museum in Winterthur.) 1910—12 entstehen vier lebens-
große Gartenplastiken: „Flora", „Pomona", „Le Prin-
temps" und „L'Ete". Sie werden für den Sammler Moro-
zov in Moskau in Bronze gegossen.
Mit Harry Graf Kessler, der schon im Jahre 1905
eine Fassung der „Mediterranee" in Stein bestellt hatte
und später die Figur „Gaston Collin" erwarb, begab sich
Maillol 1908 auf eine Reise durch Griechenland. Hier
fand er die Atmosphäre seiner Heimatlandschaft wieder.
Die Kunst des Parthenons beeindruckte ihn seiner eige-
nen Aussage nach weniger als die ursprünglichen Bild-
werke Olympias.
Auf dieser Reise war auch der Plan zur Illustrierung
der Eklogen Vergils in Holzschnittechnik entstanden,
die Graf Kessler in seiner, „Cranach-Presse" in Weimar
herausgab. Das Papier wurde von Maillol selbst ver-
fertigt. Illustrationen zu Longus, Ovid, Horaz und Ver-
haeren schlossen sich an.
Im Jahre 1911 erhielt Maillol den Auftrag, ein Denk-
mal für Cezanne zu schaffen. Voller Begeisterung ging
er ans Werk. Nachdem er mehrere vorbereitende Sta-
tuetten geschaffen hatte, brachte der Krieg eine Ver-
zögerung. Erst 1925 konnte die Steinfassung der über-

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