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Haeser, Heinrich; Haeser, Heinrich [Hrsg.]
Über die Krankheit des verstorbenen Prof. Dr. Fohmann zu Lüttich: u. die Ergebnisse der Leichenuntersuchung; mitgeth. von Dr. A. F. J. Raikem ... u.s.w. — Leipzig: Wigand, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.15652#0004
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MLscellen.

381

mit Cremor tartari u. narkotischen Extracten , kohlen- bedeckte sich mit einer dicken u. festen Entzündungs-
saures Eisen u. die Mineralwässer von Spaa u. Sei- haut; nach dem Adcrlass schien einige Besserung einzu-
ter:> angewandt. Trotz seines leidenden Zustande« treten, indess wurde die folgende Nacht sehr unruhig
Hess Fohmann in den ersten Monaten des J. 1837 zugebracht. — Am 22. Sptbr. reiste Prof. Ureschet
keine Unterbrechung in seinen gewohnten Arbeiten nach Bonn ab. Von jetzt an nahm Dr. Poucelet zu
eintreten, ja er hielt selbst täglich 2stündig öffentliche Brüssel an der Behandlung Theil. Wir verordneten
Vorlesungen. In den Herbstfer ien machte der Kranke einen 2. Aderlass von 10 Unzen, welcher ebenfalls eine
sogar noch eine Reise nach Deutschland, wo er die Entzündungshaut zeigte. In der Nacht vom 22. zum 23.
absteigende Douche auf Kopf u. Rücken gebrauchte, Sptbr. äusserte Pat., dass er sich besser befinde; es
kehrte aber schon am 12. Septbr. wieder nach Lüttich trat ein ruhiger, aber häufig unterbrochener Schlaf
zurück. Auf der Reise hatte Fohmann sich leider ein. Indessen erschien am 23. wieder offenbare Vcr-
nur zu häufig Diätfehler zu Schulden kommen lassen, u. schliimnerung, es wurden eine schleimige Mixtur mit ei-
gewisse Verhältnisse nöthigten ihn selbst nach seiner neni Scrupel Natr. carbon. acid., Sinapismen auf die
Zurückkunft noch einige Zeit von seiner trühern , höchst Füsse u. Senfpflaster auf die Waden verordnet. In der
einfachen u. reizlosen Diät abzuweichen. Am Abend Nacht vom 23. zum 2i. Sptbr. trat heftiges Delirium
des 16. Sptbr. trat nach einer starken Ermüdung, wel- ferox ein, nur mit Mühe konnte Pat. in sein Bett zu-
«he sich der Kranke durch anhaltende Bewegung im rückgebracht werden. Das Gesicht war geröthet, der
Freien, bei kühlem u. regnerischem Wetter, zugezogen Unterleib meteoristisch aufgetrieben es fand unwill-
hatte, Fieber ein, welches von unaufhörlichen Schmer- kürliche Stuhlentleerung statt; die Respiration war un-
zen u. krampfigen Zusammenziehungen in den Muskeln gleich, kurz, mühsam u. wiederholte sich mehr als 40mal
der unteren Extremitäten u. einem beständigen unruhigen in der Minute. Der Husten war seltner, die Expecto-
Hin- u. Herwerfen begleitet war. Am folgenden Mor- ration, welche sehr zähe, schaumige u. rostfarbene Stolfe
gen (den 17. Sptbr.) lies mich F. rufen; ich fand ihn entleerte, weniger bedeutend; der Puls klein, härtlich
zu Bett, in Begriff, sich 15 Blutegel an den After legen u. frequent, 120 in der Minute. Das Stethoskop zeigte
zu lassen. Sein Gesicht war roth u. zeigte ein aufge- deutlich eine Entzündung der rechten Lunge. Wir er-
regtes Ansehn, die Stirn brennend, die Haut warin, suchten den Dr. Tombeur, an der Behandlung des
der Puls häufig, schnell u. vibrirend, die Zunge feucht Kranken Antheil zu nehmen u. kamen überein, Brech-
u. mit einem gelblicliti - weissen Uebeizuge bedeckt; Weinstein in grossen Dosen u. Blutegel auf die Brust
der Appetit fehlte, die Respiration war etwas erschwert, anzuwenden. Indess erfolgten auf den Gebrauch des
ohne dass indess Husten oder pleuritischer Schmerz erstem Ueblichkeit u. Durchfälle, so dass das Mittel
zugegen gewesen wäre. Ebenso wenig klagte Pat. über ausgesetzt werden musste. Das Delirium war verschwun-
Rücken- oder Lendenschmerzen, selbst nicht bei einem den, an seine Stelle aber ein Zustand äusserster Scbwä-
auf diese Theile ausgeübten Drucke. Ich liess den che getreten. Husten u. Auswurf hörten auf, die Re-
Kranken eine Nitrummischung fortnehmen, u. fügte zu spiration wurde immer mühsamer, die Stimme äusserst
derselben nur die Verortlnur. —— ' ' .iclic langsam u. abgebrochen, der Puls
eilenden Klystiren u. strenget ^nt" Ein copiöscr, wässerigerSchweiss
fand sich der Kranke wei'="n SÄlfA/ laut, vorzüglich die Stirn u. das ent-
verschwunden u. die übrigi — ^^S'"'g>^ ;s trat Coina, convulsivisches Zittern
vermindert. Am Morgen d = .erarme, Carphologie ein, die Krämpfe
F. über eine schlechte u. n =- ^fg\^^ - «tremitäten kehrten von Zeit zu Zeit
Nacht. Pat. hatte Fieber, i = n sstsein war erloschen, u. es bedurfte

einen trockenen u. häutigen ——
eine Gefahr drohende Ver ^
Zustandes des Rückenmarkes = B
digen. Ich liess deshalb voi — *~ o
ciren u. mit den bisherigen f EE a
Sptbr. war keine Besserung EE- t S
sten hatte sich Auswurf von EE ° —i
u. sehr schaumigen Stoffen EE *w
suchte Prof. Dreschet a -
mir. Die rechte Wange de —

Stirn brannte, die geistige =_2? 'S
unversehrt. Die Zunge wai — CT.
weisslichtenUeberzuge bedei EE- ~JT
zu sein. Appetit u. Durst — co ^
weich u. schmerzlos, Stuhle EE }~~.
floss selten, sparsam u. zei{ EL L_
schaffenheit; die Respiration = £— 5
frei u. schmerzlos, der Ausv Q 2

sehr warm, bald trocken, 1= f \ $~
der Puls härtlich u. vibriren =" \^
Minute. Die Krämpfe in — ic
dauerten, obwohl mit gerin -
ersten Tagen, fort. Die I =. /in
überall normalen Ton (die f = ^ £~ §j
Anwendung gebracht werden— g
klärte mit mir den Zustand EE (Jj (3
sehen in den acuten Charak EE"
marksentzündung, welche si — ^ ^<
fection der rechten Lunge v = 00
der Meinung, dass die Be =- .
die letztere gerichtet werd< EE co
deshalb einen Aderlass von 1 EE >•
Getränke, erweichende Kl; =_ rO U
Leinsamenmehl auf die Fussi -

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— u

aller übrigen Symptome, welche den
verkünden, nicht, um auch die letzte
inden zu lassen. F. vollendete am 25.
ir. Untersuchung der Leiche. Die-
. Sptbr. 1837, 10 Uhr Morgens, in
b der Universität, in Gegenwart der
, Lacordaire, Lombard u.
'r. Poncelet u. mehrerer Studiren-
de von Prof. Vottem u. mir ausge-
er war regelmässig gebildet u. von
:it, die Muskeln wohl genährt u. sehr
es Halses u. der oberen Extremitäten
unteren auffallen.1 starr. — Die Mes-
fanges unter den Achseln ergab unge-
weniger als die Messung der Basis,
er Brust gab auf der rechten Seite
n (sourd) als auf der linken. Der
len Umfang von 565 Millimeter, der
er des Kopfes betrug 185, der Quer-
Äillimeter. Das Totalgewicht des Ge-
"längerten Marke betrug 1470 Gram-
happe beträgt das mittlere Gewicht
Iis 1323 Grammen). Die Gefässe der
raren stark mit Blut angefüllt; ebenso
e des grossen u. kleinen Gehirns , bis
gungen. Die Pia rnater war verdickt,
u. enthielt zwischen ihren Blättern
ches an einigen Punkten die darüber
ut emporhob. Die Pia mater erschien
bri in der Gegend der Fossa Sylvii in
lehrerer Quadratcentimeter verdickt,
:rmassen in ein fibrös - cellulöses Ge-
lles sich stark mit Blut erfüllte, baum-
Capillargefässe hinzogen, verwandelt.
 
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