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Hagen, Friedrich Heinrich von der
Gemälde der Manesse'schen Handschrift von deutschen Dichtern des 12. - 14. Jahrhunderts (aus: Abhandlungen der Berliner Akademie. Philos.-histor. Kl., 1854, S. 517 - 529) — Berlin, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.3981#0002
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518 v. d. Hagen: Gemälde der Manessesehen Handschrift

darauf befestigte. In einem Schreiben des Grafen Fridrich des Erlauchten
von Zollern 1271 nennt dieser ihn seinen Oheim (avunculus); und in zwei
Urkunden des Grafen Fridrich von Zollern, 1298 und 1300, heifst dieser
sein Tochtermann. (*)

Wie hieraus Albrechts manigfaltige Hohenzollernsche Verwandtschaft
sich ergibt, so ist er auch den Habsburgern nahe verwandt, und seine Schwe-
ster Anna ist König Rudolfs Gemahlin, die Stammutter des neuen König-
und Kaiserhauses. Albrecht geleitete sie 1274 zur Krönung nach Achen,
nachdem er 1273 im Lager vor Basel den Frieden der Stadt mit Rudolf
unterhandelt hatte. (2) Es ist noch ein Schreiben vorhanden, worin sie
einen Geistlichen (Paternilatem vestram) um Gebete an Gott und seine Mut-
ter bittet für den König Rudolf und für ihren Bruder Grafen Ulrich, den
sie glücklich preist, dafs er den Lockungen der Welt zu den himmlischen
Wohnungen entflohen sei. (3)

Anna, die Mutter von drei Söhnen und fünf Töchtern, mit welchem
Kindersegen des Habsburgischen Hauses schon das tu felix Austria nubel
begann, starb 1281 und ward im Dome zu Basel feierlich bestattet; wo noch
ihr Grabmal steht, wie es, nach dem Erdbeben 1336, im Jahr 1597 erneuet
ist: abgebildet bei Gerbert (crypt. s. Blas.) und Herrgott (taphograph. Austr.
1, 95. II, tab. 9); früher bei Birken (Österreich. Ehrenspiegel S. 111); ob-
schon ihr Leichnam 1770, mit den übrigen alten Habsburgern, in die neue
Gruft zu St. Blasien versetzt ward: ihr Steinbild, gekrönt und im Königs-
mantel, liegt mit betenden Händen unter einem Gothischen Bogen; neben
ihr ebenso ein früh verstorbener Sohn Karl, auf einen Löwenschild fufsend.
An den Seiten des Sechsecks sind die Reichs- und Familienwappen, zu ihren
Füfsen das Hohenbergische Wappen, wie es von jeher bis zuletzt erscheint.

(') Alle diese Urkunden, meist bisher ungedruckt, stehen in den trefflichen vom König-
lichen Oberhaupte dieses Hauses angeordneten „Monumenla Zollerana. Urkundenbuch zur
Geschichte des Hauses HohenzoIIern. Herausgegeben von R. Freiherrn von Still fr ied und
Dr. T. Märcker." Erster Band: Urkunden der Schwäbischen Linie 1095-1418. Berlin 1852. 4.
Die Namenverzeichnisse weisen die einzelnen Urkunden nach.

(2) Schrötter und Rauch österreichische Geschiche Bd. 3, S. 423.

(3) Cod. epislol. R. Rudolfi (ed. Bodmann) p. 27, ohne Jahrzahl, welche, wie meist die
ausgeschribenen jNamen, in dieser Sammlung von Abschriften oder Entwürfen der König-
lichen Schreiben fehlen.
 
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