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https://doi.org/10.11588/diglit.13357#0003
DIE WIENER GENESIS
HERAUSGEGEBEN VON
Wilhelm Ritter von Härtel und Franz Wickhoff.
Die Wiener Genesis, eine Handschrift aus dem vierten Jahrhundert nach Christus und das
älteste der uns erhaltenen Manuscripte mit einer fortlaufenden Reihe von Bibelbildern, liegt nur
in den längst veralteten Ausgaben von Larabecius und Garrucci vor. Es erschien daher geboten,
eine dem heutigen Stande der Wissenschaft und der Ausbildung der mechanischen Reproductions-
verfahren entsprechende neue Publication dieser einzig kostbaren Blätter herzustellen. Im Gegen-
satze zu den älteren Ausgaben wurden nicht allein die Bilder sondern die ganzen Seiten dieses
auf Purpurpergament geschriebenen Manuscriptes reproducirt, weil man dem Texte wie den Bildern
gleicherweise gerecht werden wollte und nur so eine anschauliche Vorstellung von dem Manuscripte
zu gewinnen ist.
Den hier vorliegenden ersten dreissig Seiten werden im nächsten Jahre die zweiundzwanzig
übrigen, begleitet von eingehenden Erläuterungen, folgen.
Um die so merkwürdige Stellung der Handschrift zwischen der ausgehenden classischen und
der beginnenden christlichen Kunst recht deutlich vor Augen zu bringen, werden die Erläuterungen
von Hilfstafeln begleitet sein, welche einerseits die farbige Wirkung der Genesisbilder veranschau-
lichen, andererseits Proben aus den stilistisch und zeitlich benachbarten Manuscripten, wie der Ilias
in Mailand, den Virgilhandschriften in Rom, dem Josuarotulus daselbst u. a. m. bringen sollen.
Die Erläuterung wird zuerst eine Entwicklungsgeschichte des Stiles der Genesisbilder geben und
eine grössere Anzahl von Illustrationen in Heliogravüre, Lichtdruck und Zinkographie enthalten,
welche den allmäligen Uebergang der hellenistisch-römischen Kunst in die christliche verdeutlichen
sollen; dann einen paläographisch genauen Abdruck des Bibeltextes, begleitet von einer wissenschaft-
lichen Kritik desselben, folgen lassen und mit der erklärenden Beschreibung der Bilder schliessen.
Darnach wird sich die vorliegende Publication in folgender Weise gliedern:
Vorrede.
I. Der Stil der Genesisbilder und die Geschichte seiner Entwicklung. Von Franz Wickhoff.
II. Die Wiener Genesishandschrift:
A. Der Text. Von Wilhelm Ritter von Härtel.
a) Der griechische Originaltext;
b) Beschreibung der Handschrift und Kritik des Textes.
B. Beschreibung der Textbilder. Von Franz Wickhoff.
III. Die Tafeln: Nr. I —LH.
Wien, im November i8q3.
Die Redaction
des
Jahrbuches der kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses.
HERAUSGEGEBEN VON
Wilhelm Ritter von Härtel und Franz Wickhoff.
Die Wiener Genesis, eine Handschrift aus dem vierten Jahrhundert nach Christus und das
älteste der uns erhaltenen Manuscripte mit einer fortlaufenden Reihe von Bibelbildern, liegt nur
in den längst veralteten Ausgaben von Larabecius und Garrucci vor. Es erschien daher geboten,
eine dem heutigen Stande der Wissenschaft und der Ausbildung der mechanischen Reproductions-
verfahren entsprechende neue Publication dieser einzig kostbaren Blätter herzustellen. Im Gegen-
satze zu den älteren Ausgaben wurden nicht allein die Bilder sondern die ganzen Seiten dieses
auf Purpurpergament geschriebenen Manuscriptes reproducirt, weil man dem Texte wie den Bildern
gleicherweise gerecht werden wollte und nur so eine anschauliche Vorstellung von dem Manuscripte
zu gewinnen ist.
Den hier vorliegenden ersten dreissig Seiten werden im nächsten Jahre die zweiundzwanzig
übrigen, begleitet von eingehenden Erläuterungen, folgen.
Um die so merkwürdige Stellung der Handschrift zwischen der ausgehenden classischen und
der beginnenden christlichen Kunst recht deutlich vor Augen zu bringen, werden die Erläuterungen
von Hilfstafeln begleitet sein, welche einerseits die farbige Wirkung der Genesisbilder veranschau-
lichen, andererseits Proben aus den stilistisch und zeitlich benachbarten Manuscripten, wie der Ilias
in Mailand, den Virgilhandschriften in Rom, dem Josuarotulus daselbst u. a. m. bringen sollen.
Die Erläuterung wird zuerst eine Entwicklungsgeschichte des Stiles der Genesisbilder geben und
eine grössere Anzahl von Illustrationen in Heliogravüre, Lichtdruck und Zinkographie enthalten,
welche den allmäligen Uebergang der hellenistisch-römischen Kunst in die christliche verdeutlichen
sollen; dann einen paläographisch genauen Abdruck des Bibeltextes, begleitet von einer wissenschaft-
lichen Kritik desselben, folgen lassen und mit der erklärenden Beschreibung der Bilder schliessen.
Darnach wird sich die vorliegende Publication in folgender Weise gliedern:
Vorrede.
I. Der Stil der Genesisbilder und die Geschichte seiner Entwicklung. Von Franz Wickhoff.
II. Die Wiener Genesishandschrift:
A. Der Text. Von Wilhelm Ritter von Härtel.
a) Der griechische Originaltext;
b) Beschreibung der Handschrift und Kritik des Textes.
B. Beschreibung der Textbilder. Von Franz Wickhoff.
III. Die Tafeln: Nr. I —LH.
Wien, im November i8q3.
Die Redaction
des
Jahrbuches der kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses.