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Hauber, Jo. Mich.; Hahn, August Johann von [Bearb.]; Kölner, Nicolaus [Bearb.]
Des jüngsthin in zwölf Zeilen bewiesenen alleinigen Gottes nähere Offenbahrung in der Heiligen Schrift als untrüglich Göttlich — Basel: bey Nicolaus Köllner, 1763 [VD18 90828534]

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https://doi.org/10.11588/diglit.55131#0016
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16 ( o )
-er christlichen Religion verwechslet, gewesen , und nicht von christlichen
Eltern gebohren waren. Dann An. ?4 ist Christus gestorben, und im
ödsten Jahr nach Christi Geburt hat die Verfolgung angefangen. Wan»
nun schon die Annahm des Christenthums in Rom und Römischen Pro-
vinzen in das Jahr Christi ;s. gesttzet würde, so würden die Christen
von bis zu dem ;osten Jahr des Alters ihrer Bekehrung, bey dem
Anfang der Verfolgung, und zwar die ersten 41- die letzter« aber nur
58, und alle zwischen diesen noch wenigere Jahre auf sich gehabt haben.
Demnach ist noch eine grosse Anzahl in der Verfolgung bey Leben gewe,
sen, die aus Heyden und Juden Christen worden, und die die Wahrheit
des Christenthums mit ihrer Marter, Blut und Tod versieglet. Eine
Ueberzeugung von der Wahrheit der christlichen Religion haben solche
durch die sich selbst gelassene Vernunft nicht empfangen können ,
(Z. io ) auch wann man wider das Bewiesene annehmen wollte, sie
hätten eine vernünftige Ueberzeugung gehabt von der Wahrheit der
christlichen Religion, so jedoch unmöglich (§. -o.) so würde doch diese
bey denen wenigsten so starck haben seyn können, als dazu würde nöthig
gewesen, auch die blosse Einsicht und Wissenschafft der Wahrheiten, die
Empfindung derer langsamen und grausamen Marter nicht hatte über,
wieaen können, so ist auch natürlich unbegreiflich, daß das Christenthum
von diesem hätte so beybehalten werden können. Gesetzt es wären einzelne
Personen / die die grausamsten Marter durch die Härle ihrer Natur und
Eigensinns hätten ausstehen können, so würde man das von allen ohne
Unterschied unmöglich sagen noch behaupten können, als welches der Er.
fahrung aller Zeiten, und der erkannten Natur der Menschen entgegen
ist. Da demnach das wider die Natur und Erfahrung, daß es sich bey
so vielen und also zugetragen, so muß es aus einer übernatürlichen Ur.
fache hergeflossen, und diese Begebenheit ein unumstößlicher Beweis von
der göttlichen Wahrheit der christlichen Religion seyn. Da man aber
weder gezwungen, noch wider seinen Willen in der Ordnung ist, solchen
göttlichen Beystand in dec Marter zu erfahren, so folgt aus der Flucht
-es Todes und der Marter einiger vorheriger Bekenner nicht, daß die
christliche Wahrheit nicht von allen Bekenner» derselben habe in ihrer
göttlichen Krafft also erfahren werden können und sollen. In denen 2.
folgenden Jahrhunderten ist die Zahl derer Christen aus ungläubigen im,
mer vermehret und die Wahrheit durch eine erstaunende Menge in de-
nen vielen und grausamen Verfolgungen durch willig ausgestandcne Mar,
ter und Tob derer Bekenner der christlichen Religion kundt und bestäti,
get worden. Da nun dieses natürlich unmöglich, so muß diese Art des
Beweises übernatürlich und göttlich seyn (§. 9.) Die göttlichen Ursachen
aus welchen das Christenthum entstanden, kGt^kiian zum erstaunen als
handgreiflich gezeiget vvs, dem seligen Canzler in Göttingen, Freyherrn
von
 
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