Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1904/1905 — 1904/​1905

DOI issue:
Nr.6
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.74186#0041
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Akademische Mitteilungen

FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.

Winter-Halbjahr 1904/1905.

Nr. 6

Samstag, 26. November 1904.

^MoMo^^^ l^l^@ffl!MHä>ffi

Zur Beachtung!
Die Herren Professoren, Dozenten und Studieren-
den werden ergebenst gebeten, von unpünktlicher Zu-
stellung der „Akademischen Mitteilungen" sowie von
Wohnungsänderungen uns gefl. sofort benachrichtigen
zu wollen; auch bitten wir die nicht immatriku-
lierten Hörer und Hörerinnen, die das Blatt zu er-
halten wünschen, um Angabe ihrer Wohnungen.
Auswärts wohnende Studierende wollen die Num-
mern entweder jeweils Samstags bei der Geschäfts-
stelle abholen oder das Blatt durch die Post (beim
Postamt des Wohnortes) bestellen; Bezugspreis Mk. 1.50,
wovon gegen Vorzeigung der Postquittung Mk. 1.20
rückvergütet werden.
Beiträge für unsere Zeitschrift, welche studen-
tische Angelegenheiten behandeln, werden gern entgegen-
genommen.
Hochachtungsvoll
J. Hörning, Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstrasse 55.

Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 25. November 1904.

* Die Besuchsziffer unserer Hochschule stellt sich nach
stattgehabter letzter Einschreibung und zuzüglich einiger
weiterer Vormerkungen für das Winter-Halbjahr 1904/1905
wie folgt: Es gehören an

der theologischen Fakultät
59
W.-H.
1903/1904
= 56
„ juristischen „
399
397
„ medizinischen
261
266
„ philosophischen „
363
326
„ naturwiss.-math. „
289
314
zusammen
1371
1359,
hierzu kommen
150
121

zum Besuch der Vorlesungen berechtigte Personen reiferen
Alters und

in der philosophischen Fakultät 21
„ „ naturw.-math. „ 9,
Gesamtzahl von 1551 Hörern

Hörerinnen
so dass sich eine

gegen 1535 im Winter 1903/1904, also eine Vermehrung
um 16 ergiebt.

Habilitation. Bei der naturwissenschaftlich-
mathematischen Fakultät habilitiert sich der
Assistent am Chemischen Universitäts - Laboratorium
Dr. phil. Hartwig Franzen. Die Probevorlesung
wird am Samstag, den 26. November, Mittags 12 Uhr
im grossen Hörsaal des chemischen Universitäts-Labora-
toriums abgehalten und handelt „Ueber den Kreislauf
des Stickstoffs."

70. Geburtstag. Der Professor der Physik an
unserer Hochschule, Geh. Rat Quincke feierte am
19. d. Mts. seinen 70. Geburtstag. Namens des Senates
der Ruperto-Carola überbrachte der Prorektor Hofrat
Braune persönlich dessen Glückwünsche, namens der
paturwissenschaftlich-mathemat. Fakultät die Herren
Geh. Hofrat Pfitzer und Geh. Curtius, namens der
philosophischen Fakultät, welcher der Jubilar angehörte,
ehe die Trennung der Fakultäten vorgenommen wurde,
der derzeitige Dekan Geh. Hofrat Marcks. Die Stadt
ehrte ihren verdienten Mitbürger, der als Mitglied des
Bürgerausschusses reges Interesse an den städtischen
Angelegenheiten nimmt, dadurch, dass sie demselben
eine Morgenmusik durch das städtische Orchester dar-
bringen liess. Der Stadtrat sandte ein Glückwunsch-
schreiben mit einem Blumengruss. Die Chemische Ge-
sellschaft zu Heidelberg ernannte Geh. Rat Quincke zum
Ehrenmitgliede.
Karl Friedrich-Feier. Die Universität beging am
Dienstag, den 22. November den Geburtstag ihres Neu-
begründers, des Grossherzogs Karl Friedrich. Die aka-
demische Feier fand diesmal in dem grossen Saale des
ehemaligen Museumsgebäudes statt. In seiner Festrede
„über die Einigung der deutschen Aussprache"
wies der derzeitige Prorektor, Hofrat Braune, nicht
ohne Wehmut darauf hin, dass man die ehrwürdig-schöne
Aula für diese Feier verlassen musste, weil sie dem ge-
steigerten Raumbedürfnis schon längst nicht mehr aus-
reichen wollte. Da die Festrede in kurzer Zeit im
Druck erscheint, sehen wir von einer Wiedergabe des
geistvollen Inhaltes ab. Nach der Festrede verlas Se.
Magnifizenz die Jahreschronik, dann erfolgte die Preis-
verteilung. Die Aufgabe der medizinischen und die-
jenige der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakul-
tät haben keine Bearbeiter gefunden. Die theologische
Aufgabe hat eine Bearbeitung gefunden. Der preisge-
krönte Verfasser ist stud. theol. Goebel-Eisenach. Für
die Bearbeitung der juristischen Aufgabe erhielt den
Preis stud. iur. Karl Walter-Mannheim. Für Bear-
beitung des Themas aus der Philosophie wurde preis-
gekrönt stud. phil. Georg Mehlis - Hannover, für die
geschichtliche Arbeit stud. Wilh. Weber-Heidelberg;
für die Arbeit aus dem Gebiet der englischen Philologie
stud. Hans Hagen-Sigmaringen. Den Schluss bildete
die Verkündigung der Aufgaben für das nächste Jahr.
— Eingeleitet wurde der Festakt mit dem 1. Satz von
Beethovens Eroica, den musikalischen Beschluss bildete
das prächtig gespielte Meistersingervorspiel. — Nach-
mittags 2 Uhr vereinigten sich die Mitglieder des Lehr-
körpers der Universität und Freunde unserer Hochschule
— im ganzen 250 Personen — zu einem Festmahl in
der Stadthalle. Im Laufe des Mahles sprach der Pro-
rektor Hofrat Braune auf Kaiser und Grossherzog,
sowie auf die Ehrengäste, Geh. Reg.-Rat Becker ant-
 
Annotationen