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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1918/19 — Heidelberg, 1918-1919

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AKADEMISCHE MITTEILUNGEN
Für die STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT ZD HEIDELBERG
Herausgegeben von J. Hörning
Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstr. 55 a - Fernspr. 419

Sinter-Halbjahr 1918/19 Nr. 6 Mittwoch, 19. März 1919

Erscheint während des Semesters
monatlich zweimal und wird allen
Studierenden u. Hochschullehrern
unentgeltlich ins Haus geliefert

Anzeigenpreis: die viergespaltene
Zeile 40 Pfg., 10 Zeilen für das
ganze Semester 30 Mk.

°ie Studierenden wollen zu ihrem eigenen Vorteil ihre Wohnung, sowie jeden Wohnungs-
wechsel, alsbald dem Postamt (durch unfrankierten Brief oder Postkarte, die in den
nächsten Briefkasten zu stecken oder dem Briefträger mitzugeben sind) anzeigen.

Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben hetr.
1. Es werden nochmals bekannt gegeben die P r e i s-
autgaben
A) der theologischen Fakultät für das Stu-
dienjahr 1917/18:
„Die Bestimmungen der badischen Kirchenrats-
instruktion 1797 über Lehre und Bekenntnis in
ihrer zeitgeschichtlichen Bedeutung“.
B) der
medizinischen Fakultät für das Stu-
dienjahr 1913/14, 1914/15, 1915/16, 1916/17, 1917/18:
Es lautet
die medizinische Preisaufgabe:
L für 1913/14:
»Studien über die Einheilung von Paraffin und
* ettgewebe (eventuell anderen Substanzen) zur Kom-
pression der tuberkulösen Lunge“;
2. für 1914/15:
mA ”^Jilstische Anatomie der Leitungsbahnen des
»schlichen Centralnervensystems“;
für 1915/16:
. »Bei beginnenden Sehnervenerkrankungen ver-
schiedenen Ursprungs sind Untersuchungen über das
zentrale Gesichtsfeld mit Prüfungsobjekten unter
möglichst kleinem Gesichtswinkel anzustellen“.
4. für 1916/17:
„Experimentelle Untersuchungen über die unter
dem Namen Nuclease zusammengefassten Enzyme“.
5. für 1917 18:
„Experimentelle Untersuchungen zur Biochemie
der Digitaliswirkung am Herzen“.
Erläuternd wird beigefügt:
Man weiss, dass bei der Reaktion der Digitalis-
substanzen mit den Bestandteilen des Froschherzens
eine Speicherung des Gifts in wirksamer Form statt-
findet und dass die gespeicherte Substanz alsbald
fest gebunden wird. Durch diese feste Bindung
und durch die relative Beständigkeit ihrer Wirkung
unterscheiden sich die Digitalisglykoside von den
meisten Alkaloiden. Es werden Untersuchungen
darüber gewünscht, auf welche chemischen oder
physikalisch-chemischen Eigenschaften der Digi-
talissubstanzen diese Eigentümlichkeiten ihres Wir-
kungsmechanismus zurückzuführen sind.
C) der naturwissenschaftlich-mathema-
tischen Fakultät für das Studienjahr 1917/18:
„Die Tektonik des Oberrheinischen Grabens“.

Die allgemeinen Bedingungen des Wettbewerbs für
diese Preisaufgaben sind: •
a) der Verfasser der Arbeit zu B 1 muss im Sommer-
semester 1914, derjenige zu B2 im Sommersemester 1915,
derjenige zu B3 im Sommersemester 1916, derjenige zu B4
im Sommersemester 1917, derjenige zu A, zu B5 und
zu C muss im Sommersemester 1918 Studierender der
Universität Heidelberg gewesen sein;
b) die Arbeiten sind spätestens zur ersten Preis-
verteilung nach Friedensschluss (Einlieferungstermin
spätestens 15. Oktober) auf dem Universitäts-Sekretariate
abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem ver-
siegelten Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie
die Abhandlung mit einem Kennwort überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung muss in gut leser-
licher Schrift gefertigt sein;
e) die preisgekrönten oder mit einem „accessit“
versehenen Arbeiten verbleiben im Universitäts-Archiv,
dürfen aber unter den gleichen Bedingungen wie die
Inaugural-Dissertationen gedruckt werden.
II. Für das Studienjahr 1918/19 sind folgende Preis-
aufgaben gestellt:
Von der theologischen Fakultät:
„Form und Inhalt des Gebets im vorexilischen
Israel“.
Von der juristischen Fakultät:
„Die öffentlich-rechtliche Geschäftsunfähigkeit“.
Von der medizinischen Fakultät:
„Untersuchungen über das Chondriom der Ge-
schwulst- besonders der Krebszellen“.
Von der philosophischen Fakultät:
1. Aus dem Gebiete der klassischen Philologie:
„Theophrasts Aufstellung und Zeichnung einer
Reihe von menschlichen Charaktertypen hat Vor-
stufen in der früheren griechischen Literatur, nament-
lich im Staate des Platon und in den ethischen und
rhetorischen Schriften des Aristoteles. Es wird die
Aufgabe gestellt, diese Vorgeschichte der „Cha-
raktere“ des Theophrast und der verwandten Ver-
suche anderer Peripatetiker quellenmässig darzu-
stellen“.
2. Aus dem Gebiete der romanischen Philologie:
„Biblische Stoffe in der französischen Literatur
des 17. Jahrhunderts“.
3. Aus dem Gebiete der mittelalterlichen Geschichte:
„Die Ansprüche von Adel und Volk der Stadt
Rom auf Vergabung der Kaiserkrone sind auf Grund
möglichst vollständiger Belege für die Zeit des
Mittelalters zur Darstellung zu bringen“.
 
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