X
zeigt, daß ſich hier-Tängs des Dosbadhes
noch manche Uebelſtände vorfinden, nach
deren Beſeitigung man einem künftigen Hoch-
gewäſſer mit mehr Ruhe entgegenſehen könnte.
Beſonders ſind dieß außer einigen Krüm-
mungen des Baches, einige Muͤhlwehre
und 2 Mühlen, wovon die eine bereits zu
andern Zweden von der Stadt angekauft
iſt. Nach den von der techniſchen Behörde
gefertigten Planen und Ueberſchlägen be-
tragen die Koften zu dieſer Recitfica-
Allerdinas eine beträchtliche
Summe, wovon jedoch nach einem Entfcheid
des großh. Bezirksamtes 26,000 fl. aus
SGemeindemitteln zu beſtreiten ſind;
ſab von den anſtoßenden und im Ueber-
ſchwemmungsgebiet des Baches liegenden
Grund; und Häuferbefißern getragen wer-
den Die Bereitwilligkeit der Gemeinde-
behoͤrde zu dieſem Beitrage wurde fogleich
erklärt, auch viele von den betreffeadeu-
Privatperſonen, wovon einzelne bis zu
1500 fl. beizutragen haben, find dazu be-
reit, wogegen andere den Mecurs gegen
dieſe Austheilung ergriffen haben! Hlerbei
iſt nur zu bebauern, daß hierdurch ein ſo
nothwendiges und gemeinnütziges Werk ver-
zögert. vielleicht gar auf unbeſtunmte Zeit
verſcheben werden muß. Unſere Nachbaͤrn,
die Thalgemeinde von Beuren, ſind uns
mit beſſerem Beiſpiel vorangegangen. Sie
haben die Koſtenvertheilung für ihre Ge-
marfung annehmbar gefunden, und die Ar-
beiten werden eben begonnen. Sie haben
dabei den doppelten Vortheil, daß ſie ein
Unternehmen früher und wohlfeiler ins Wert
ſetzen, das bei ung ſpäter und deßhalb mit
vergrößerten Koſten doch ausgeführt wer-
den muß. - — M.)
Aus Baden, 11. Februar. Jn Monat
December 1851 wurden auf der Main-
Neckareiſenbahn 53,945 Perfonen befördert..
‚a) für Transport von Perſonen 23,138 fl.
39 fr., b) für Traͤnsport von Gepaͤlkt
1665 fl. 33 Tr., c) für Transport von
42,842. Entr. Frachtgut 13,137 fl. 15 fr.,
d) für Transport von Equipagen 182 fl.
D2 fr.; e) für Transport von Vieh 387 {l.
40 fr.
59 fr. - — —
Darmſtadt, 10. Febr. Die heutge Be-
rathung des Geſetzentwurfs wegen Wieder-
einfuhrung der Todesſtrafenin der zwei-
ten Kammer dauerte bis zum ſpäten Rach-
mittag. Die wichtigſte Rede für den Ge-
ſetzentwurf war die des Abg. Breidenbach,
die wichtigſte gegen denſelben außer dem
Vortrage des Abz. Hillebrand, der den
Philofopbifden Standpunkt einnahin, die des
Abg. Muller-Melchiors. Auch der Mini:
ſterialdirector v, Lindelof nahın mehrmals
das Wort zur Berrheidigung Dder Vorlage.
Mit 23 Stimmen gegen 21 ward der Ge-
ſetzentwurf angenommen. -
Wiesbaden, 10. Febr. Für die dem-
nächft ın Karlsruhe abzuhgltende Conferenz
über die Verlangen der Biſchöfe der ober-
rheiniſchen Kirchenprovinz, iſt von der naſ-
uiſchen Regierung der Miniſterialraih
Händel alg Commiſſär deſignirt.
Berlin, 8, Febr. Die Regierung hat
der äußerfien Rechten die gewüuͤſchie Con-
eEeſſien gemacht, uͤnd es wird nun zu dem
Heffterfhen Antrag folgendes nöch ge-
ßern Abend von 75 Mitgliedern der raͤh—
ten Seite unterzeichnetes Amendement über
die Bildung der 1, Kammer geſtellt wer-
den. S 1.° An die Stelte der Attitel 65
66, 67 1Und 68 der Verfaſfungsurkunde v.
31. Januar 1850 tritt die Bildung der 1,
Kammer durch k. Verordnung. $ 2 Die
Kammer ſoll befiehen : a. aus den groß-
ſährigen Prinzen des £ Hauſes; b. aus
den Yäuprern‘ der hohenzolternſchen
Hürftenhaufer z c. aus den Häuptern der
frühern reichsſtändiſchen Geſchlechter
in Vreußen; d. aus den Häuptern der
Familien, denen das Recht auf Sitz und
Stimme in der 1. Kammer in Linealfolge
verliehen wird; e. aus ÄÜbgeordneten
ſolcher eorporativen Berbände des al-
ten und des befeſtigten Grundbeſitzes, wel-
ſtimmen Beliehenen, beiiegt; f. aus Abge-
ordneten ſolcher Städte und Univerfi-
täten, welchen das Recht der Vertretung
in der 1. Kammer vom Koͤnig verliehen
wird; g aus ſolchen Mitgliedern, welche
der- König auf Lebenszeit oder für die
—— Die
Bildung der 1, Kammer nach S 14- trütt v.
1. Auguſt 1852 ein, bis zu diefem Zeit-
punft bleibt es bei Dden alten Wahlgefetzen
vom 6. Dere, 1848 und 30. Ypril 1851.
Die „Deutfhe Bierteljahrsfehrift“ hat in
einem Aufſatze „zur preuͤßiſchen Verfaf-
jungsfrage“ nunmehr ausemander gefeßt,
daß, ſo laͤnge unſere Verfaſſung beſtehe,
die deutſche Politik mit emem Ddeutfchen
Varlamentenur aufgeſchoben, aber nicht
aufgehoben ſei; eben deßhalb werde man
von verſchiedenen Seiten ihr entgegen wir-
fen, und es handle ſich dabei um Deuiſch-
land. Man lieſt hier dieſen Aufſatz mit
großem Intereſſe! Ebenſo erregt die eben
erſchienene Schrift: „Rußlands Politit
und Heer in den letzten Jahren“ großes
unterrichieten Ditlitär geſchrieben und warnt
Deutſchlang vor dem gewaltig zunehmen-
den Einfluß des ſlaviſchen Prinzips. Das
Buch iſt durchaus nicht liberal, aber es
hält daran feſt, daß es Preußens Zukunft
und durchzuführen, und es beklagt die jetzige
traurige Lage der Dinge.
3— Nedr.. Die 1° Kummet. hat” den
Antrag des Abgeordneten Klee auf Wie-
detherſtellung der Steuerfreiheiten Dder
evangeliſchen und katholiſchen Getſttichen,
fowie der Schullehrer, mit 73 gegen
63 Stimmen abgelehnt,
Schweiz.
Bern, 8. Febr. Die von dem Nationalcir-
fel in Genf beantragie allgemeine Sub-
ſeription zur Tilgung des Ueberreſtes
der SonderbundsfriegsSkoften, wird
in der ganzen Schweiz freudig begrüßt.
Dieſe die Urkantone, ſo wie Luzern, Zug,
Freiburg und Wallis erdrückenden, weıl
fur ſie unerſchwinglichen, Koſten, welche ſich
noch auf 2,300,000 Franken belaufen, fol-
daß jeder der 2,300,000 Bewohner der
Eidgenoſſenſchaft 1 Frank dazu beltrage.
Der „Dund“ äußert ſich Über dies Voͤr⸗
haben wie folgt: „Die finanziellen Verle-
genheiten der 7 Kaͤntone haben ihre innere
Entwickelung auffallend verzögelt, und es
iſt unmöglich ſie in dieſem Stande zu laſ-
ſen. Ein jeder Schweizer wußte in den Tagen
des Kampfes ſein Veben einzuſetzen, ein feder
wird auch ſeine Börfe d'ran wagen, woͤ
es ſich darum handelt, die traurigen Fol-
gen des Kampfes auszuwiſchen und den
guten Keimen, die er gepflanzi, zur Ent-
faltung zu verhelfen. Biefes Unternehmen
Bird auch die glückliche Folge haben, daß
der Bundesrath in den Stand geletzt wird-
endlich dem Art. 40 der Bundesverfaffung
zu genügen, nach welchem ſteis eine Summe
*
‚on 2 Millionen baar in der Bundeskaſſe
vorhänden ſein ſoll Eine Nationalfubferip-
lion iſt wohl im Stande dieſe Summe zu-
ſammenzubringen, und dann haͤtten wir
die Befriedigung, in dieſem Punkt für den
Fall der Gefahr des Vaͤterlands . gerüftet
ſchweren Laſt enthoben zu haben.“
Frankreich.
X Baris, Abends. Es wird
lödten. Obgleich die Wahlen zum gefeß-
gebenden Körper unter ganz neuen Bedin-
gungen und man darf wohl hinzufuͤgen, in
dieſem Jahr unter Ausnahmszußftänden vor
dem Wahliermin Fommt, nicht nur in den
regtheit bemerfen, Mehr indifferent ver-
Hauptſtadt, die unteren Volksktaſſen.
Spauien. 2
* Miadrid, Febr, Da die Wunde der
Königin geſchloſſen iſt, ſo hat der Ver-
band geftern abgenommen werden können;
auch das Fieber iſt verfchwuͤnden! Die Ri-
nigin befindet fich wohl. *
Heute Nachmittags 1 Uhr wird der B
brecher hingerichiet werden.
lichem Wege von M adrid angekommen
daß in wenig Tagen die Königin Iſabella
ihre fromme Walifahrt nach Alocha wieder
anfreten kann. Als man Merino vom
* in das Gefangniß von Saladero
Wagen, worin ſich der Mörder befand, und
ſchrien: „Es lebe die Königin !“ Shne die
Bedeckung hätte das Volk ſicherlich ſogleich
Gerechtigkelt geübt. Es wurde mit der
größten Thätigkeit
Prozeſſes des Pfarrers Merino geſchkitten.
Die Acten ſind geſtern Vormittags um 11
Uhr dem Fiskalpromotor, Herrn Antonio
Sanchez de Milta, zugeſtellt worden. Um
Mittag ſchickte er dieſelben zurück mit ſeinen
AUnträgen, durch welche er die Todesirafe
gegen den Angeklagten verlangte, Die Aften
kuratex Pastual Lorrio übergeben, welcher
von Amts wegen ernannt iſt und welcher
davon benachrichtigte. Das Urtheil erſter
Pedro Nolasco Auriloes, mit dem Bei-
ſitze des Greffier Joſe Valen, hat im Sals
vadero, um 5 Uhr Abends ſtattgefunden.
Da der Saal klein iſt, waren ſehr wenig
Pexſonen zugegen! Herr Aurioles hat um
halb acht Uhr die Todesſtrafe gegen
Merino qusgeſprochen. Um 8 Uhr empfing
Aften, welde aus 52 Btaͤttern beſtanden.
Um ein Viertel nach 9 Uhr bat man dem
zur Erdroſſelung verurtheilt. Ein Advokat,
Vertheidiger ernannt worden. Am 4. Abends
gemacht. 4
Hier ſind einige biographiſche Nachwei-
ſungen über den Mörder Merino, diẽ wir
in der „Cspana“ finden: 7*
„Er heißt Don Martin Merino
in Arnedo, Provinz Logrono, geboren. Er
icht weiße Haare und eine ruͤſtige Leihes-
beſchaffenheit. Er war Franziskänermönch
von der Reform San Diego's. Da er ein
*
zeigt, daß ſich hier-Tängs des Dosbadhes
noch manche Uebelſtände vorfinden, nach
deren Beſeitigung man einem künftigen Hoch-
gewäſſer mit mehr Ruhe entgegenſehen könnte.
Beſonders ſind dieß außer einigen Krüm-
mungen des Baches, einige Muͤhlwehre
und 2 Mühlen, wovon die eine bereits zu
andern Zweden von der Stadt angekauft
iſt. Nach den von der techniſchen Behörde
gefertigten Planen und Ueberſchlägen be-
tragen die Koften zu dieſer Recitfica-
Allerdinas eine beträchtliche
Summe, wovon jedoch nach einem Entfcheid
des großh. Bezirksamtes 26,000 fl. aus
SGemeindemitteln zu beſtreiten ſind;
ſab von den anſtoßenden und im Ueber-
ſchwemmungsgebiet des Baches liegenden
Grund; und Häuferbefißern getragen wer-
den Die Bereitwilligkeit der Gemeinde-
behoͤrde zu dieſem Beitrage wurde fogleich
erklärt, auch viele von den betreffeadeu-
Privatperſonen, wovon einzelne bis zu
1500 fl. beizutragen haben, find dazu be-
reit, wogegen andere den Mecurs gegen
dieſe Austheilung ergriffen haben! Hlerbei
iſt nur zu bebauern, daß hierdurch ein ſo
nothwendiges und gemeinnütziges Werk ver-
zögert. vielleicht gar auf unbeſtunmte Zeit
verſcheben werden muß. Unſere Nachbaͤrn,
die Thalgemeinde von Beuren, ſind uns
mit beſſerem Beiſpiel vorangegangen. Sie
haben die Koſtenvertheilung für ihre Ge-
marfung annehmbar gefunden, und die Ar-
beiten werden eben begonnen. Sie haben
dabei den doppelten Vortheil, daß ſie ein
Unternehmen früher und wohlfeiler ins Wert
ſetzen, das bei ung ſpäter und deßhalb mit
vergrößerten Koſten doch ausgeführt wer-
den muß. - — M.)
Aus Baden, 11. Februar. Jn Monat
December 1851 wurden auf der Main-
Neckareiſenbahn 53,945 Perfonen befördert..
‚a) für Transport von Perſonen 23,138 fl.
39 fr., b) für Traͤnsport von Gepaͤlkt
1665 fl. 33 Tr., c) für Transport von
42,842. Entr. Frachtgut 13,137 fl. 15 fr.,
d) für Transport von Equipagen 182 fl.
D2 fr.; e) für Transport von Vieh 387 {l.
40 fr.
59 fr. - — —
Darmſtadt, 10. Febr. Die heutge Be-
rathung des Geſetzentwurfs wegen Wieder-
einfuhrung der Todesſtrafenin der zwei-
ten Kammer dauerte bis zum ſpäten Rach-
mittag. Die wichtigſte Rede für den Ge-
ſetzentwurf war die des Abg. Breidenbach,
die wichtigſte gegen denſelben außer dem
Vortrage des Abz. Hillebrand, der den
Philofopbifden Standpunkt einnahin, die des
Abg. Muller-Melchiors. Auch der Mini:
ſterialdirector v, Lindelof nahın mehrmals
das Wort zur Berrheidigung Dder Vorlage.
Mit 23 Stimmen gegen 21 ward der Ge-
ſetzentwurf angenommen. -
Wiesbaden, 10. Febr. Für die dem-
nächft ın Karlsruhe abzuhgltende Conferenz
über die Verlangen der Biſchöfe der ober-
rheiniſchen Kirchenprovinz, iſt von der naſ-
uiſchen Regierung der Miniſterialraih
Händel alg Commiſſär deſignirt.
Berlin, 8, Febr. Die Regierung hat
der äußerfien Rechten die gewüuͤſchie Con-
eEeſſien gemacht, uͤnd es wird nun zu dem
Heffterfhen Antrag folgendes nöch ge-
ßern Abend von 75 Mitgliedern der raͤh—
ten Seite unterzeichnetes Amendement über
die Bildung der 1, Kammer geſtellt wer-
den. S 1.° An die Stelte der Attitel 65
66, 67 1Und 68 der Verfaſfungsurkunde v.
31. Januar 1850 tritt die Bildung der 1,
Kammer durch k. Verordnung. $ 2 Die
Kammer ſoll befiehen : a. aus den groß-
ſährigen Prinzen des £ Hauſes; b. aus
den Yäuprern‘ der hohenzolternſchen
Hürftenhaufer z c. aus den Häuptern der
frühern reichsſtändiſchen Geſchlechter
in Vreußen; d. aus den Häuptern der
Familien, denen das Recht auf Sitz und
Stimme in der 1. Kammer in Linealfolge
verliehen wird; e. aus ÄÜbgeordneten
ſolcher eorporativen Berbände des al-
ten und des befeſtigten Grundbeſitzes, wel-
ſtimmen Beliehenen, beiiegt; f. aus Abge-
ordneten ſolcher Städte und Univerfi-
täten, welchen das Recht der Vertretung
in der 1. Kammer vom Koͤnig verliehen
wird; g aus ſolchen Mitgliedern, welche
der- König auf Lebenszeit oder für die
—— Die
Bildung der 1, Kammer nach S 14- trütt v.
1. Auguſt 1852 ein, bis zu diefem Zeit-
punft bleibt es bei Dden alten Wahlgefetzen
vom 6. Dere, 1848 und 30. Ypril 1851.
Die „Deutfhe Bierteljahrsfehrift“ hat in
einem Aufſatze „zur preuͤßiſchen Verfaf-
jungsfrage“ nunmehr ausemander gefeßt,
daß, ſo laͤnge unſere Verfaſſung beſtehe,
die deutſche Politik mit emem Ddeutfchen
Varlamentenur aufgeſchoben, aber nicht
aufgehoben ſei; eben deßhalb werde man
von verſchiedenen Seiten ihr entgegen wir-
fen, und es handle ſich dabei um Deuiſch-
land. Man lieſt hier dieſen Aufſatz mit
großem Intereſſe! Ebenſo erregt die eben
erſchienene Schrift: „Rußlands Politit
und Heer in den letzten Jahren“ großes
unterrichieten Ditlitär geſchrieben und warnt
Deutſchlang vor dem gewaltig zunehmen-
den Einfluß des ſlaviſchen Prinzips. Das
Buch iſt durchaus nicht liberal, aber es
hält daran feſt, daß es Preußens Zukunft
und durchzuführen, und es beklagt die jetzige
traurige Lage der Dinge.
3— Nedr.. Die 1° Kummet. hat” den
Antrag des Abgeordneten Klee auf Wie-
detherſtellung der Steuerfreiheiten Dder
evangeliſchen und katholiſchen Getſttichen,
fowie der Schullehrer, mit 73 gegen
63 Stimmen abgelehnt,
Schweiz.
Bern, 8. Febr. Die von dem Nationalcir-
fel in Genf beantragie allgemeine Sub-
ſeription zur Tilgung des Ueberreſtes
der SonderbundsfriegsSkoften, wird
in der ganzen Schweiz freudig begrüßt.
Dieſe die Urkantone, ſo wie Luzern, Zug,
Freiburg und Wallis erdrückenden, weıl
fur ſie unerſchwinglichen, Koſten, welche ſich
noch auf 2,300,000 Franken belaufen, fol-
daß jeder der 2,300,000 Bewohner der
Eidgenoſſenſchaft 1 Frank dazu beltrage.
Der „Dund“ äußert ſich Über dies Voͤr⸗
haben wie folgt: „Die finanziellen Verle-
genheiten der 7 Kaͤntone haben ihre innere
Entwickelung auffallend verzögelt, und es
iſt unmöglich ſie in dieſem Stande zu laſ-
ſen. Ein jeder Schweizer wußte in den Tagen
des Kampfes ſein Veben einzuſetzen, ein feder
wird auch ſeine Börfe d'ran wagen, woͤ
es ſich darum handelt, die traurigen Fol-
gen des Kampfes auszuwiſchen und den
guten Keimen, die er gepflanzi, zur Ent-
faltung zu verhelfen. Biefes Unternehmen
Bird auch die glückliche Folge haben, daß
der Bundesrath in den Stand geletzt wird-
endlich dem Art. 40 der Bundesverfaffung
zu genügen, nach welchem ſteis eine Summe
*
‚on 2 Millionen baar in der Bundeskaſſe
vorhänden ſein ſoll Eine Nationalfubferip-
lion iſt wohl im Stande dieſe Summe zu-
ſammenzubringen, und dann haͤtten wir
die Befriedigung, in dieſem Punkt für den
Fall der Gefahr des Vaͤterlands . gerüftet
ſchweren Laſt enthoben zu haben.“
Frankreich.
X Baris, Abends. Es wird
lödten. Obgleich die Wahlen zum gefeß-
gebenden Körper unter ganz neuen Bedin-
gungen und man darf wohl hinzufuͤgen, in
dieſem Jahr unter Ausnahmszußftänden vor
dem Wahliermin Fommt, nicht nur in den
regtheit bemerfen, Mehr indifferent ver-
Hauptſtadt, die unteren Volksktaſſen.
Spauien. 2
* Miadrid, Febr, Da die Wunde der
Königin geſchloſſen iſt, ſo hat der Ver-
band geftern abgenommen werden können;
auch das Fieber iſt verfchwuͤnden! Die Ri-
nigin befindet fich wohl. *
Heute Nachmittags 1 Uhr wird der B
brecher hingerichiet werden.
lichem Wege von M adrid angekommen
daß in wenig Tagen die Königin Iſabella
ihre fromme Walifahrt nach Alocha wieder
anfreten kann. Als man Merino vom
* in das Gefangniß von Saladero
Wagen, worin ſich der Mörder befand, und
ſchrien: „Es lebe die Königin !“ Shne die
Bedeckung hätte das Volk ſicherlich ſogleich
Gerechtigkelt geübt. Es wurde mit der
größten Thätigkeit
Prozeſſes des Pfarrers Merino geſchkitten.
Die Acten ſind geſtern Vormittags um 11
Uhr dem Fiskalpromotor, Herrn Antonio
Sanchez de Milta, zugeſtellt worden. Um
Mittag ſchickte er dieſelben zurück mit ſeinen
AUnträgen, durch welche er die Todesirafe
gegen den Angeklagten verlangte, Die Aften
kuratex Pastual Lorrio übergeben, welcher
von Amts wegen ernannt iſt und welcher
davon benachrichtigte. Das Urtheil erſter
Pedro Nolasco Auriloes, mit dem Bei-
ſitze des Greffier Joſe Valen, hat im Sals
vadero, um 5 Uhr Abends ſtattgefunden.
Da der Saal klein iſt, waren ſehr wenig
Pexſonen zugegen! Herr Aurioles hat um
halb acht Uhr die Todesſtrafe gegen
Merino qusgeſprochen. Um 8 Uhr empfing
Aften, welde aus 52 Btaͤttern beſtanden.
Um ein Viertel nach 9 Uhr bat man dem
zur Erdroſſelung verurtheilt. Ein Advokat,
Vertheidiger ernannt worden. Am 4. Abends
gemacht. 4
Hier ſind einige biographiſche Nachwei-
ſungen über den Mörder Merino, diẽ wir
in der „Cspana“ finden: 7*
„Er heißt Don Martin Merino
in Arnedo, Provinz Logrono, geboren. Er
icht weiße Haare und eine ruͤſtige Leihes-
beſchaffenheit. Er war Franziskänermönch
von der Reform San Diego's. Da er ein
*