ſpalt geräth, fondern auch weil er im Feld-
zug gegen Großkabylien ſeine Anſprüche auf
den Marfchalisfiab erringen möchte. Dieſer
Feldzug foll bereits beſchlöſſen ſeyn, und der
Kriegeminifier den Öberbertehl zu überneh-
Nachfolger im Miniſterium bezeichnet man
den Oberſt Vaudreß, welcher neulich den
Generalstitel erhalten hat.
10. Sebr. „Moniteuy“ veröffentlicht
heute mehrere auf das Unterrichtswe-
fen bezügliche Decrete, Eines derſelben
ſammt Zugehör und Dependenzien der Stadt
Paris als Eigenthum unter der Bedingung
zu daß dieſe Gebäude für ewige Zeiten der
Hauptſitz der Akademie der Seine bleiben,
insbeſondere fuͤr die Facultäten der Theo?
logie und der Philoſophie und Literatur.
Die Stadt Paris hat die Gebäude aus-
für deren Erhaltung zu ſorgen.
England.
* Qondon, 6. Febr. Ein großes Un-
ger Entfernung von Huddersfield gelegen
iſt betroffen. Mehrere Fabriken dieſes Dor-
der Vofalität gelegenen Bebältern, welche
durch die anhaltenden Regengüſſe angeſchwelit,
ſich auf einmal mitten in der Nacht über
das unglückliche Dorf entluden, und die
ruͤhig ſchlafenden Einwohner in den Flu-
then begruben. Fruh Morgens fah man
nichts mehr als Trümmer der durchbroche-
nen Dämme, Felſenſtücke und — verſtüm-
melte Veichen; bis 7 Uhr Morgens hatte
man deren ſchon 60 zuſammengebraͤcht; über
50 müffen noch unter dem Schutte eines
Dorftheiles liegen, deſſen Häuſer dem Wal-
ſerdrauge nachgebend zuſammengeſtürzt find.
— 9, Febr! Aus den Bereinigten
Staaten iſt eine neue Poſt angekommen;
ewyork vom 28.
Januar Da Fillmore alg Candidat für
die Präſidentſchaft aufzutreten gedenkt, ſo
dem Miniſterium, da er ſich ebenfalls um
die Präſidentſchaft bewirbt. Der Newyorker
Herald! berichtet von einer inſofern auf-
alg Mathews in ſeinen diplomatiſchen Func-
tionen unabhängig von dem britiſchen Ge-
ſandten in Washington haͤndelt und die
ng nicht anerfennt, Es iſt
dies, bemerkt der „DHerald“, von Seite
der nnabhängigkeit Südcarolinas, und kann
für den erſten Schriit dieſes Staats gelten, |
ſich von der Union loszuſagen. *
— 10. Febr. Die Hauͤptbeſtimmungen
der heute vom Miniſterium dem Parlament
vorgelegten NMeformbill find: Herabſe-
Bung des Cenſus der Wähler auf Ddie
Hälfte, geheime Abſiimmung und kuͤrzere
Dauer des Parlaments! Kein Burgflecken
iſt von der Wahlberechtigung ausgeſchloſ-
ſen; und keiner andern Siadt, als den bis-
herigen, iſt dieſelbe zuerkannt.
Türkei.
Konſtautinopel, 31. Jan. Die An-
gelegenheit des heiligen Grabes war
bereits geſchlichtet! doch noch nicht ſanctio-
weile den Sturz des Großveziers durch,
der jedoch ſchon am 28, den bisher von
Rifaat Vafcha im Staatsrath bekleideten
voſten erhielt! Der nene Großvezier iiſt
70 Jahre alt.
Aus dem umgang mit Emanuel
* Fellenberg.
Nichts iſt ſo ſehr der wahre Prüfſtein der
Geduld, Ausdauer und des Gefchickes eines
Landwirthes, fagte Fellenberg einmal, als
die Einführung neuer Geräthe oder gar
Maſchinen! In dieſer Hinſicht weiß die neue
Zeit gar nicht mehr, welche Kaͤmpfe wir da-
bei vor vierzig Jaͤhren zu beſtehen gehabt
haben! Jetzt iſt es bei Weitem nicht mehr
ſo arg, denn durch Hören und Sehen hat
ſich nach und nach mindeſtens das *
von neuen Ackerinſtrumenten im Volke ge-
nugſam vorbereitet, um für dieſelben minde-
ſtens etwas Boden zu gewinnen. In den
Zeiten aber, als ich zuerſt verbeſſerle Werk-
zeuge einzuführen begann, waren dieſelben
in der That wahre vom Himmel gefallene
Wunder und nicht felten haben mir meine
liehen Nachbarn die Ehre angethan, mich für
halb verrückt zu halten, weil ich mein Geld
ausgäbe für Säemaſchinen und ähnlichen
Plunder. Mit meinen Knechten haͤtte ich
gleichfalls meine liebe Noth! Manche zogen
ihren Abſchied der Fuͤhrung des ſchottiſchen
yfluges vor und ich Habe immer ſo viele
Unannehmlichkeiten bei dem Gebrauche des
letzteren, meiſtens durch Ungeſchick und böſen
Willen der Leute veranlaßt, gehabt, daß ich,
nachdem die Ackerkrume meines Gutes hin-
reichend vertieft war, wieder zum landes-
thümlichen Aargauer Pflug zurücdzefehrt bin.
Als einen Fingerzeig für die Einführung
landwirthſchaftlichen Volkefeſten zu Hofwyl
theilte, auch die letztere ſtets alg ein Ehren-
amt betrachtete! Dennoch iſt es mir nicht
gelungen, gerade in meiner nächſten Umge-
gend in dieſer Beziehung viel Guͤtes zu ſtif-
ſen. Kein Bauer 3. B hat je daran ge-
dacht, ſeinen alten Pflug mit einem neuen,
tiefergehenden zu vertauſchen oder ſich gar
eine Säemaſchine anzuſchaffen! Was daher
Schwerz in ſeiner Beſchreibung von Hofwyl
von dem Bauer erzählt, der den Saekaͤſten
benutzt iſt eine wohlwollend erſonnene Fa-
bel. Die einzige Maſchine, welche ſich bis
jetzt verbreitet hat, iſt die Wurzelſchneid-
maſchine Auch dies characteriſirt den Land-
mann. Denn dieſe Maſchine erfordert we-
der Stellung, noch beſondere Handhabung,
und ihre Ergebniſſe liegen im Augenblick der
Arbeit damit auch ſchon vor, während die-
jenigen der Säemaſchine und eines verbeſ-
ſerten Pfluges ſich erſt im Laufe der Zeit
herausſtellen. Neben der Schwierigkeit iſt
aber auch die undankharkeit der Einführung
neuer Maſchinen für Den, welcher ſie un-
ternimmt, im Anfange waͤhrhaft abſchreckend,
und er muß viel Lehrgeld zahlen, bis er
ſelbſt damit umzugehen verſteht! Deshalb
hat man ſich immer gebörig zu beſinnen, und
muß zu rechnen verſtehen, ehe man dazu
ſchreitet. Iſt man aber einmal dazu ge= -
ſchritten, dann muß auch die eiſernſte Conz
fequenz die Sache durchzuführen wiſſen, und
ſelbſt, wenn das neue Geräthe nicht tauglich
befunden würde, muß es verbeſſert und doch
fortgeführt werden. Denn nichis gibt einen
vreis, wie ein Irrthum, den die letzteren
voraus verkündigt zu haben wähnen. Man
ſchneidet ſich ſelbſt den Weg zum Fortfchritt
ab, wenn man ſich durch einen mißlungenen
Verſuch von der Baͤhn deſſelben zurüd-
ſchrecken läßt. Wem es aber gelungen iſt,
einen neuen Pflug in einer Gegend heimiſch
zu mächen, der verdient wahrlich eher ein
Denfmal, wie ein berühmter Feldherr, denn
er hat ebenfalls den Sieg in gar vielen
haxtnäckigen Schlachten dävon zu tragen
gebabt, ehe er ſo weit gelangt ift. .
Verantwortltcher Redacteur: A. Rieckher.
Einladung.
4 Dem vielfeitig geäußerten Wunſch
8 > einer vorherigen Beſprechung Über
die hevorſtehende Wabhl eines zweiten Bürger-
meiſters für unfere Stadt zu entfprechen, werden
die verehrlichen Miiglieder des großen Bürger-
Lusſchuſſes auf fommenden Samftag, vden 14.
Hebruar, Abends fieben Uhr, zur Berfammlung
daß mir dieſelde unter meinen Arbeitern erft.
in den Gaſthof zum Holländer Hof mit dem Ers
fuchen zahlreicher Betheiligung eingeladen.
Großbritanniens geradezu eine Anerkennung
dann genügend gelungen iſt, als ich beiſden!
Vieiẽ Ausfchuß-Mitgliever.
Liegenſchaftsverſteigerung.
Mit obervormundſchaftlicher Genehmigung werden
der Erbueriheilung wmegen die Dent Zudmacher Zaf.
W ürtele und feinem Sohn in Schönau gemein-
fchoftlich zugebörigen Liegenfchaften
Mittwodh, den 18. Fchruar d. S,
Votmittags Ü e
auf dem Semeindehaufe in Schönan öffenltich an
den Meifibietenden zum zweiten Male verfeigert,.
und zwar: .
Der fünfzehnte Theil an ver Tuchfabrik Jaͤkob
Bla und Comp. in Schönau. -
Notar in Schönad eingefehen werden,
Heidelberg, den 12. Zebruar 1852
- — Oroßh. Landamtoͤreviſorat-
⏑Y —
Submiſſionoͤbegebung.
Die Fertigung mehrerer einfacher und doppelter
Schränke in die Mineralien - Sammlung der Uni-
verſität wird au tüchtige Schreiner⸗ und Schloſſer-
es werden dieſelben hiermit eingeladen, die Be-
dingungen auf dem Univerfiätd-Secretarial einzu-
feden, wofelbft ihnen auch Dder Mufterfchrank vor-
gezeigt werden wird. -Die Angebote find in ver-
Kegeltem Umfeblage am Samftag, den 14, Februar
I 3., Bormittags 11 Nor, im Univerfitätg=Secre-
tarıat abzugeben. - : 2
Heiwellerg, den . 7. Februar 1852, *
Sroßh. Untv.=-Bau= und Deconomie = Commiſfion.
- Schweins. ;
(Leihhaus⸗ Pfänder⸗Verſtei-
gerung.) Nächſten Mitt woch, den
8
18.. d. M., Nachmittags 2 Uhr, wer-
den im hieſigen Leihhauſe die nicht aus-
gelösten oder erneuerten Pfänder vom
Monat December 1850, von Nr. 33051
bis Nr. 34,382, gegen baare Zaͤhlung
öffentlich verſteigert.
Solche beſtehen in Gold und Sil-
ber, Manns- und Frauenkleidern, Bet-
tung, Weißzeug/ Garn, Leinwand, Stie-
feln, Schuhen und verſchiedenen an-
dern Gegenſtäuden. * 2
Heidelberg 10. Februar 1852
Der Caſſier: Jungmann.
Der Controleur: Fahrbach.