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L Donnerſtag, x 26. Februar


durch die Poſt
Bertchte werden gratts beigegeben.


*

Die Landwirthſchaftlichen



Deuntſchland.
Stuttgart, 22, Febr. In den beiden
letzten Stgungen faßte die Abgeordneten-
lammer folgende Beſchlüſſe: I, Hinſicht-
lich der Anträge: Neyf{der’s zu Hebung
des Privatcredits: 1) die Negierung zu
bitfen, die Borfchriften des Exeeutienege-
ſetzes über den Verkauf von Liegenſchaften
und die Rechte der Gläubiger bei demſel-
ben einer baldigen Reviſton zu unterziehen
und den Entwurf eines Geſetzes einzuͤbrin-
gen, durch welches das Verfahren abge-
kurzt und die Befriedigung der Gläubiger
mehr als bisher geſichert würde! 1) Der
k. Staatsregierung zur Erwägung guͤheim-
zugeben/ ob nicht auf dem von der Eentralz
ſtelle für die Landwirthſchaft vorgeſchlage-
nen oder einem andern Wege im Sinne
des Antragſtellers Anhaltspunkte für die
obrigkeitlichen Gütexeinſchätungen, insbe-
ſondere zum Zwecke von Unterpfandsbe-
ſtellungen gewonnen werden könnten Hin-
ſichtlich der an die ſtaatsrechtliche Commif-


der Penſionirung des Generalmajors von
Rußplin wurde beſchloſſen, daß diefelbe
nicht zu beanſtanden ſei; auf Pohl's Anz
trag aber wurde noch mit 47 gegen 34
Stimmen beſchloſſen, die Bitte um Keacti-
virung dieſes Generals an die Regierung
‚ - beizufügen, *
— 23, Febr. Der „Staatsanzeiger“ theilt
mit, daß an der Telegraphenlinie von
Stuttgart über Bietigheim nach Bruchſal
noch im Laufe dieſer Woche bei Maulbronn,
wo mehrere Stagtebehörden unp insbeſon-
dere zwei Eiſenbahn⸗Behörden ſich befinden,
ein Zwifchenapparat und ein Schreibappa-
rat nach dem Syſtem von Morſe eingeſchal-
ten werde. 8 ))
Aus Thüringen, 21. Febr. Die Wei-
maͤriſche „ihüringide allgem. 3Ztg.” theilt
mit, daß der Herzog Bernhard v, Weiz
mar, . der befanntlich ſeit längerer Zeit
Gouverneur von Batavia ift, auf der nach
ſeinem Baterlande gerichteten Erholungs-
reiſe in Aegypten angefommen und bereits
“ {n Suez gelandet fet, Der Paͤfcha hatte
ihm ſogleich 2 Equipagen gefendet und bis
Kairo 16 Relais legen Taffen, ſo daß der
Herzog dieſe weite Strede in I9 Stunden
zurücklegen konnte. —
Braunſchweig, 20. Febr. Das Ver-
hältniß zwirchen dem hieſigen und dem
hannoverſchen Hofe, welches in den letzten
Jahren zuweilen eiwas getrübt ſchien, ſcheint
jeßt ein ſehr freundliches zu ſein! Geſtern
war der König hier zum Beſuch; um 1
Ubr mit einem Extrazuge angefommen,
blieb er zur Tafel und kehrte Abends 8
Ubr mit Dem gewößnlichen Zuge in ſeine
Refidenz zurüch. . 5 ; .
Berlin, 21. Febr. Die „Preußiſche Zei-
tung! ſieht ſich in den Stand gefeßt, uͤber
den uhalt der am 18, d, M, hier vollzo
genen Additienakconvention zu dem Haͤndeis-
und Schifffahrtsvertzage vom 1, September
1844 zwiſchen dem Zollverein und Bel-
“gien Folgendes mitzutheilen; ——
Der Art, 1 ſpricht die fernere einſtwei-


*


1844 und der Convention zur Unterdrückung


zwei Jahre bis zum 1. Januar 1854 aus,
jedoch unter den nachfolgenden Abänderun-
gen und neuen Abreden.


mungen über die Seeſchiffahrt. Durch
dieſelben iſt der Flagge der Zollvereins-
ſtaaten der Mitgenuß aller derſenigen Be-
günſtigungen zugeſichert, welche Belgien neu-
erdings vertragsmäßig Großbritannien ge-
währt hat oder kunftig etwa gewähren möchte.
Außerdem iſt belgiſcherſeits die Zuſicherung
ertheilt, daß für Steinfalz aus vem Zolle
verein bei der Einfuhr auf dem Rhein und
der Schelve, oder auf dem Rhein und der
Maas unter der Flagge eines der Zolver-
einsſigaten/ oder aber anf der rheiniſchzbel-
giſchen Eiſenbahn nur ein Zoll von 1 Fr.
40 @, pro 100 Kilogrammen, alfo fein hö-
herer Zoll erhoben werden [oll, als, naͤch
Inhalt des kürzlich zwiſchen Belglen und
Großbritannien abgeſchloſſenen Vertrages,
von Steinſalz aus England bet der Einfuhr
zur See zu entrichten iſt. Treten für diefen
Zolllatz Ermäßigungen ein, ſo ſollen ſolche
ohne Weiteres auch dem Zollverein zu Theil
werden. Der Zollperein iſt darin den meiſt-
begünſtigten Nationen gleichgeſtellt. Als
Aequivalent dafur ſollen nach Art. 3 die


tikel zu Art 5 des Vertrages vom 1. Sept.
1844 eyrwähnten, außerordentlichen Flaggen-
gelde befreit ſein; imgleichen ſollen Waaren
aller Art ohne Unterſchied des Urſprunges,
welche nach belgiſchen Häfen gebraͤcht und
von da auf der rheinifch= belgiſchen Eiſen-
bahn oder auf den Binnengewäſſern der
Nıederlande oder auf der Maas nach dem'
Zollverein abgeferiigt werden zu denſelben


wenn folche direct in einen vereinsländiſchen
Hafen unter der Flagge des Zohvereins ein-
gefuͤhrt werden. — ß «
Der Art. 4 hebt mit Ausnahme des Schieß-
pulvers und des Eifens und der zur Verſen-
dung nach Frankreich beſtimiten Leinengarue
und Steinkohlen, die in Belgien bisher be-
ſtandenen Tranfitvyerbote, alfo. aud)
das Tranſitverbot von Sals, aufz für Eiſen
iſt indeß die Befugniß zur Durchfuhr und
die Befreiung von Durchgangsabgaben - in
Bezug auf daͤsjenige CEijen gewährt, welches
aug dem Zollverein fommt, um wieder naͤch

‚Der Art, 5 belrifft den Iranfit durch den
Zollverein und enthält im Zufammenhange
diejenigen Abänderungen, weldhe der Art, 17
des Vertrages vom 1, September 1844 er-
fahren hatı, f —

Der Art. 6 enthält die Reductionen der
unter a und b degs Art. 19 des Vertrages
vom 1. Sept. 1844 bisher für belgiſches
Etfen gewährten Zollbegünſtigungen; bel-
giſches Roheiſen wird ſtatt des bisherigen
Satzes von 5 Sgr. vom Centner an Ein-
gangsgabe 71 Sgar., und belgiſches Stab-
eifen jtatt 1 Chlr. 7 Sgr. 6 Pi. vom Cent-
ner an Eingangsgabe 1 Thlr. 11-Sarı 3
D, entrichtet. a .

Düudlet, 7 haͤlt zur Sicherung des bis-



das unter dem 26, Juni 1816 bezüglich des
Grenzverkehrs getroffene Arrangement
auftecht. Ferner ſollen die aus dem Zoll-
verein herſtammenden Sämereien, mit Aus-


zolles zugelaͤſfen werden, . *

Außerdem iſt belgiſcherſeits die Zuſiche-
rung gegeben, daß Shamwls, deren Fran-
ſen aus der Keite oder dem Einſchlagẽ des
Gewebes gebildet ſind, wollene und haͤlb-
wollene Umſchlagetücher mit angenäheten
Franſen und wollene Handfchuhe, die aus
dem Stücke geſchnitten und deren einzelne
Beſtandtheile zuſammengenaͤhet find, künftig
keinem höheren als dem im $ 2 des Art,
24 Des Vertrages vom 1. Sept, 1844 verz


Jorem, unterliegen ſollen! Nicht minder iſt
die Ausdehnung der im $ 5 deſſelben Arti-
kels für Mineralwaſſer eingeräumten Zoͤll-


geſtanden worden! Endlich i der früher
wahrgenommene Ueheiſtand hinſtchilich der
ungleichen Zoͤllbehandlung der Nürnber-
ger Waaren beſeitigt worden. Außer den
bereits früher zu dem Zollſatze von 5 pEt.
des Werthes in Belgien zugelaſſenen Waa-
ren dieſer Kategorie i noch für den nach-


echter Metali= und mit Hern= Einfaſſung;



Maultrommeln; Nadelbüchſen in Holz und
Glas; Nachtlichter; Souvenirs; Vortefeuils


Veberarbeiten; Oblatenz Pergamentſchreib-
tafeln; Roſenkränze in Holz Bein, Glas;
Rollen von Meijfing und Eifen, geſchlagenẽ
und gegoffenes Schließen von Mitalt, gelb
und weiß ; Dofen von Blech, Horn, Napier-
mache, fowohl Schnupf= ‚alg Nauchtabaks-
dolenz Farben und - Iufde in Käſtchen;
Beinwaaren; kleme Compreffen 5 Blattgold,
Raufchgold, Flittergold und dergleichen Sil-
ber, alles unecht; Angelhaken; Schach und

2



Schläuche für Pfeifenröhre. Für die fol-
genden Arlikel ſind die bereits beſtehenden


den: vergoldeter Kupferdraht; Glocken und


Feilen; opliſche Waaren ünd Reißzeuge;
Wagenz goldene und ſilberne Uhrſchlüſſel;


Pinfel; Kleider-, Haar- und Zahnhürſten;
Thonpfeifenkopfe; Spiegelgläſer, grüne, be-



eines Schienenwegs von Saarbrüden




nähere Verabredungen über die zu gewäh-
 
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