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N 69.
Sonntag, 24, März -
1852.
Berichte werden gratts beigegeben.
Rreis Halbjährıtm in Geidelberg: 2 fl. 6 ⏑
Die Landwirthſchaftlichen
Ir., bet Inferaten, worüber die Erpedition
Landesherrliche Verfügung.
Ord Ar. 11. Hauptmann Holtz vom3.
Infantertebataillon triit auf den Grund des
Jusſpruchs der Supexarbitrirungscommiſſion
für Offiziere und Kriegsbeamie in Ruhe-
ftand. Zugleich ertheile ich demſelben den
Charafter alg Maijor und die Exrlaubniß,
die Uniform der Suite der Infanterie zu
tragen. }
Karlsruhe, den 16. März 1852.
Im Namen SZeiner Königlichen Hoheit des
{ Großherzogs:
Friedrich, Prinz von Haden.
A. von Roggenbach.
E Zur Erläuterung.
Unſer letzter Artikel zur Kirchenfrage hat
in Nr, 64 diefes Blattes einen andern „zur
einfachen Verſtändigung und Beruhigung“
hexvorgerufen. Die Verſtändigung und Be-
ruhigung ſoll darin beftehen, daß die Bi-
ſchöfe der oberrheiniſchen Kirdhenprovinz ja
nichts Anderes, ja ſelbſt weniger verlangten,
als was der kaͤlhoͤliſchen Kirche ſchon ſeit
Jahr und Tag in Preußen gewährt wor-
den ſei! Was man in dem Faufgeklärten“
Preußen glaube thun zu können, ohne Furcht
vor Verfinſterung und Uebermacht der Hier-
archie, das werde man auch anderwärts
wagen können.
Wir haben hiebei zunächſt zu bemerken, daß
in unſerem Auffatze es ſich weniger handelte
um das, was die Biſchöfe verlangen als
um die Art, wie ſie es verlangen! Gegen
die Drohung, wenn die Regierung nicht ſo-
fort thue, waͤs ſie verlangten, ſo werde man
ſo handeln, alg ob ſie es gethan habe, ge-
gen dieſe Orohung baben wir uns erflärt,
als ebenſowenig im Recht der Biſchöfe lie-
gend, als im Geiſte ihres ixdiſchen Berufs.
Ein ſolches Auftreten iſt um kein Haar beſſer,
alg demokeeuſce Auflehnung, und wirkt mit
denſelhen Mitteln, d. h. mit Fanatiſirung
der Malfen, weil ſie auch nicht die eni-
fernteſte Doffnung hat, die Sphäre höherer
zeiſtiger Bildung für ſich zu gewinnen, ein-
zelne Ausnahmen abgerechnet, Bei wei-
tem die größte Zahl der gebildeten katholi-
ſchen Laien iſt einem ſolchen Auftreten der
Form wie dem Inhalt der geftellten Forde-
rungen nach entſchieden abgeneigt, Sie kennen
die Geſchichte und die Conſequenzen, welche
die Hieraͤrchie aus ihren Prämiſſen zu ziehen
weiß. Das Volk in Baden muß daher ge-
warnt werden vor dem Berfucher, wenn
er an es herantritt; es muß ſich Mar ma-
gen, wovon es ſich handelt, und daß die
Biſchöfe nicht mehr Kecht haben, als es
felbft, Dder Kegierung Kechte abzutrotzen.
Die RNegierung darf, unſerer Anſicht nach,
eben f9 Wenig religiöfen, alg politiſchen
Wühlereien KRaum geflatten ; die Hierarchie
will ſich der Negierung alg eine Stüße
empfehlen? DaS gefchicht nicht dadurch,
daß man die Autoxitat Untergräbt, und dem
Staate gegenüber on e Wwigen Nechten der
Kirche ſbricht, die faſt doch in jedem Fatholi-
{chen Staate anders ſind. Die Kirche hat aber
jeweils ſich nach den Umftänden gerichtet,
heuie mehr verlaͤngt, morgen ſich mit we-
niger begnügt, und ihre Forderungen immer.
nach Zeit und Umftänden zu bemeſſen ge-
wußt. Wan tritt feßt bei uns mit Ungeſluͤm
auf, weil man die Lage für ungeſtäme For-
derungen günftig hält. Wie weit man gehen
will, wird ſich zeigen. Im Jahr 1846 wußte
man den PetitiongAurm gegen die Zittenſche
Motion zu erregen; man drängte die Regie-
rung zu Auflöſung der Kammern und ver-
ſpraͤch ihr einen großartigen confervativen
WMablfieg. Was geſchah? Dieſelben Leute,
die gegen die Ziltelſche Motion geſtimmt
hatten, wählten tadical. Das iſt die Hılfe,
welche die Hierarchie dem Staate gewährt!
Es mwird ſich zeigen, welche Wirkung ſie auf
die Mauffen üben wird, wenn ſie nun gegen
die Negierung den Krieg beginnt.
Die Berufung auf Pıeufen iſt nicht ganz
paſſend; ein großer Staat iſt ſicherer gegen
Mihbrauch von Coneeſſionen, als ein Feiner ;
Seſterreich hat ſich die Ernennung der Bi-
ſchoͤfe vorbehalten und jede Conceſſton durch
angehängte Klauſeln faſt unwirkſam gemacht.
Vor der Hand iſt man dort rubiz, und
operirt in den kleinen Staaten, um vorerft
hier Boden zu gewinnen, dann fommt e6
auch an die größeren! Es wird mit Klag-
heit und Kunft operirt, das läßt ſich nicht
ſaͤugnen, allein alle dieſe mühjam aufge:
führten Kartenhäuſer hicrarchiſcher Ideolo-
gen fezt der naͤchte Siurm von der Tenne
weg denn ſie ſind ohne Fundament. Nur
der Staat ſteht noch auf eiyenen Züßen z die
Kirche ift nicht feine Stüße, fondern er Die
ihrige. Indem ſie ihn ſchwächt, untergräbt
ſie ihr eigenes Fundament Als gebieiende
Wellmacht hat e ſich überlebt. Nur alg
geiftige Macht kann fie fi® noch halten,
und desmwegen muß ſie ſich durchdringen mlı
dem Seifte der fortſchreitenden Wiſſenſchaft,
die nun einmal unabhängig von ihr ı, und
auch nie mieder in ibre Bormundſchaft zu:
rücfehrt, auch nicht in Preußen.
Kamwerverhandlungen.
Karlsruhe, 16, Marz. 4U. Sigung der
2, Kammer. *
L Diecujfion des Verichts des Abgeordn.
Schaͤnzlin über den Nachtrag für den Ei-
fenbahaban. waͤhrend der Periode von 1852
ois 53. Forderung: 98 000f. Die Com-
miſſion beantragt die Genehmigung, mit
Empfehlung moͤßlichſter Sporfamkeit und
Bermeidung von Iururisfen Bauien. Die
Kammer ſtimmt bei ohne Discuffion, II.
Discuſſion des Berichts des Abg. Mathy
a) über den Voranſchlag des umlaufenden
Betriebefonds für 1852/53; b) über den
Voranſchlag des umlaufenden Betriebsfonds
der Poſt⸗ und Eiſenbahnbetrichsve waltung
für 1852/53. ad a. gebt der Antrag dahin:
Die Kanimer wolle dem Veranſchlage des
umlaufenten Betriebslends für die Jahre
1552/53, und zwar: Kaſſenbeſtande 1,300,000
A., Haturalvorrätbe 1,131.000 fl., Actiorefte
2.640,0.0 fl, Summa 5,072,800 fl., Paſ-
ſiva 194,000 ff , Neft der Activen 4,878,100 {l.,
ibre Genehmigung ertbeilen, ad b. Die
Kammer wollẽ dem Voranſchlag des um-
laufenden Betriebefonds mıt 446400 fl,
Reſt der Activen ihre Zuſtimmung erthei-
len. Beide Antraͤge werden ohne Diecuſ-
ſion angenommen. Die Tagesordnung führt
hierauf zur Erſtatiung von Petitjonsbexich-
ten. Der Abg. Küßwieder berichtet? 1)
Ueber eine Petition der Gemeinde Nedar-
hauſen, Vergütung verurſachten Kriegsſcha-
dens durch die baͤdiſche Revolutionsarmee
betr. Der Antrag auf Tagesordnung wird
angenommen! 2) eber eine Petition des
Hirſchwirths Kircher von Höliſteig, Scha-
denerjatzforderung betr. Die Zagegordnung
wird beantragt und angenommen. 2) Veber
eine Petition mehrerer Gemeinden des See-
kreiſes und Dberrheinfreties, Rückerfatz für
Verpflegung von Reichetruppen betr. An-
trog geöt auf heberweiſung an das großh.
Etiaatsminifterium mit Berwendung vafür,
daß die Staatskaſſe diefen Gemeinden vors
hanng; Ohne nähcke Kenntniß der For-
derungen und ihrer Begründung könne man
keinen Antrag auf Zablung ſtellen Er fiele
den Anırag, die Petition dem gr. Miniſterium
mit Emplehlung zu überweiſen. Dieſer Un-
trag wird nad) längerer Digcuffion,' an
der außer dem Megierungscommiffär Stants-
rath Regenauer, der ſich im Allgemeinen
gegen den Antrag der Petenten erklart, da,
wenn man ihn erfülle, der Staat mit ähn-
lichen orderungrn überfchüttet werden würde,
die Abg. Bär ron Karlsruhe (für Jung-
hanns Untrag), Blanfenhorn (für den Coms
e ifioneantrag), Sifdler, Preſtinari, Ret-
tig, Schiitr, Irefurt, Marby, Küßwieder
Theil nehmen, angenommen. Der Abg.
Biſſing berichtet Über eine Petition des
Raufmanng Leiſt in Necdfargemünd, wegen
erbaltener militäriſcher Cxecution. Der An-
trag geht auf Ueberweiſung an großherz.
Etaateminiferium zu geeigneter Berückſich-
figung, und wird von der Kammer ange-
nommen, nach einigen Erötterungen, an
denen Generalmafor v. Noggenbadh, geh. .
Rath Brauer und die Abg Junghanns,
Böhme und Biıfing Theil nahmen, ;
Karlsruhe, 1 Marz. 41, Sitzung
2, Kamwer⸗ } 2
Die heuͤtige Sitzung mar wieder der Er-
ledigung von Peliloneberichten gewidmet,
nachdem der Abag. Sold über das Budget
der Cifenbahn= Schuldentilgungs - Kaſſe be-
richtet hatte. Die Rammer beſchließt Be-
rathung in abgefürzter Form, und nimmt
ohne Biseuſſion den Anırag der Commiſ-
ſion, Genebmigung des Budgets, an. — Der
Abz. Paravicint berichtet über die Pe-
tition des Hagel Verficherungs Vereins zu
Freiburg. Der Antrag gebt auf Veberwei-
ſung an großh. Staaisminiſterium zu nä-
herer Erwägung. Huber, Fiſchler HA
getin ſprechen für den Autrag; Regens
auer und Geb, Ref. Weizel dagegenz
deren Erläuterungen den Aby. Bifling
veranlaffen, den Anırag auf Zagedordnung
zu fiellen, der angenommen wird. Derfelbe
berichtet &ber die Neußerungen des Stab$=
guiden Pfeifer, die Kataftervermeffung betr.
Antrag: zu den Acten. Angenommen, —
Rüßwieder berichtet über eine Petttion
des BGemeinderaths von Neuenheim, Erſatz-
forderung großherz. Aerars betr. Aptragz
der
N 69.
Sonntag, 24, März -
1852.
Berichte werden gratts beigegeben.
Rreis Halbjährıtm in Geidelberg: 2 fl. 6 ⏑
Die Landwirthſchaftlichen
Ir., bet Inferaten, worüber die Erpedition
Landesherrliche Verfügung.
Ord Ar. 11. Hauptmann Holtz vom3.
Infantertebataillon triit auf den Grund des
Jusſpruchs der Supexarbitrirungscommiſſion
für Offiziere und Kriegsbeamie in Ruhe-
ftand. Zugleich ertheile ich demſelben den
Charafter alg Maijor und die Exrlaubniß,
die Uniform der Suite der Infanterie zu
tragen. }
Karlsruhe, den 16. März 1852.
Im Namen SZeiner Königlichen Hoheit des
{ Großherzogs:
Friedrich, Prinz von Haden.
A. von Roggenbach.
E Zur Erläuterung.
Unſer letzter Artikel zur Kirchenfrage hat
in Nr, 64 diefes Blattes einen andern „zur
einfachen Verſtändigung und Beruhigung“
hexvorgerufen. Die Verſtändigung und Be-
ruhigung ſoll darin beftehen, daß die Bi-
ſchöfe der oberrheiniſchen Kirdhenprovinz ja
nichts Anderes, ja ſelbſt weniger verlangten,
als was der kaͤlhoͤliſchen Kirche ſchon ſeit
Jahr und Tag in Preußen gewährt wor-
den ſei! Was man in dem Faufgeklärten“
Preußen glaube thun zu können, ohne Furcht
vor Verfinſterung und Uebermacht der Hier-
archie, das werde man auch anderwärts
wagen können.
Wir haben hiebei zunächſt zu bemerken, daß
in unſerem Auffatze es ſich weniger handelte
um das, was die Biſchöfe verlangen als
um die Art, wie ſie es verlangen! Gegen
die Drohung, wenn die Regierung nicht ſo-
fort thue, waͤs ſie verlangten, ſo werde man
ſo handeln, alg ob ſie es gethan habe, ge-
gen dieſe Orohung baben wir uns erflärt,
als ebenſowenig im Recht der Biſchöfe lie-
gend, als im Geiſte ihres ixdiſchen Berufs.
Ein ſolches Auftreten iſt um kein Haar beſſer,
alg demokeeuſce Auflehnung, und wirkt mit
denſelhen Mitteln, d. h. mit Fanatiſirung
der Malfen, weil ſie auch nicht die eni-
fernteſte Doffnung hat, die Sphäre höherer
zeiſtiger Bildung für ſich zu gewinnen, ein-
zelne Ausnahmen abgerechnet, Bei wei-
tem die größte Zahl der gebildeten katholi-
ſchen Laien iſt einem ſolchen Auftreten der
Form wie dem Inhalt der geftellten Forde-
rungen nach entſchieden abgeneigt, Sie kennen
die Geſchichte und die Conſequenzen, welche
die Hieraͤrchie aus ihren Prämiſſen zu ziehen
weiß. Das Volk in Baden muß daher ge-
warnt werden vor dem Berfucher, wenn
er an es herantritt; es muß ſich Mar ma-
gen, wovon es ſich handelt, und daß die
Biſchöfe nicht mehr Kecht haben, als es
felbft, Dder Kegierung Kechte abzutrotzen.
Die RNegierung darf, unſerer Anſicht nach,
eben f9 Wenig religiöfen, alg politiſchen
Wühlereien KRaum geflatten ; die Hierarchie
will ſich der Negierung alg eine Stüße
empfehlen? DaS gefchicht nicht dadurch,
daß man die Autoxitat Untergräbt, und dem
Staate gegenüber on e Wwigen Nechten der
Kirche ſbricht, die faſt doch in jedem Fatholi-
{chen Staate anders ſind. Die Kirche hat aber
jeweils ſich nach den Umftänden gerichtet,
heuie mehr verlaͤngt, morgen ſich mit we-
niger begnügt, und ihre Forderungen immer.
nach Zeit und Umftänden zu bemeſſen ge-
wußt. Wan tritt feßt bei uns mit Ungeſluͤm
auf, weil man die Lage für ungeſtäme For-
derungen günftig hält. Wie weit man gehen
will, wird ſich zeigen. Im Jahr 1846 wußte
man den PetitiongAurm gegen die Zittenſche
Motion zu erregen; man drängte die Regie-
rung zu Auflöſung der Kammern und ver-
ſpraͤch ihr einen großartigen confervativen
WMablfieg. Was geſchah? Dieſelben Leute,
die gegen die Ziltelſche Motion geſtimmt
hatten, wählten tadical. Das iſt die Hılfe,
welche die Hierarchie dem Staate gewährt!
Es mwird ſich zeigen, welche Wirkung ſie auf
die Mauffen üben wird, wenn ſie nun gegen
die Negierung den Krieg beginnt.
Die Berufung auf Pıeufen iſt nicht ganz
paſſend; ein großer Staat iſt ſicherer gegen
Mihbrauch von Coneeſſionen, als ein Feiner ;
Seſterreich hat ſich die Ernennung der Bi-
ſchoͤfe vorbehalten und jede Conceſſton durch
angehängte Klauſeln faſt unwirkſam gemacht.
Vor der Hand iſt man dort rubiz, und
operirt in den kleinen Staaten, um vorerft
hier Boden zu gewinnen, dann fommt e6
auch an die größeren! Es wird mit Klag-
heit und Kunft operirt, das läßt ſich nicht
ſaͤugnen, allein alle dieſe mühjam aufge:
führten Kartenhäuſer hicrarchiſcher Ideolo-
gen fezt der naͤchte Siurm von der Tenne
weg denn ſie ſind ohne Fundament. Nur
der Staat ſteht noch auf eiyenen Züßen z die
Kirche ift nicht feine Stüße, fondern er Die
ihrige. Indem ſie ihn ſchwächt, untergräbt
ſie ihr eigenes Fundament Als gebieiende
Wellmacht hat e ſich überlebt. Nur alg
geiftige Macht kann fie fi® noch halten,
und desmwegen muß ſie ſich durchdringen mlı
dem Seifte der fortſchreitenden Wiſſenſchaft,
die nun einmal unabhängig von ihr ı, und
auch nie mieder in ibre Bormundſchaft zu:
rücfehrt, auch nicht in Preußen.
Kamwerverhandlungen.
Karlsruhe, 16, Marz. 4U. Sigung der
2, Kammer. *
L Diecujfion des Verichts des Abgeordn.
Schaͤnzlin über den Nachtrag für den Ei-
fenbahaban. waͤhrend der Periode von 1852
ois 53. Forderung: 98 000f. Die Com-
miſſion beantragt die Genehmigung, mit
Empfehlung moͤßlichſter Sporfamkeit und
Bermeidung von Iururisfen Bauien. Die
Kammer ſtimmt bei ohne Discuffion, II.
Discuſſion des Berichts des Abg. Mathy
a) über den Voranſchlag des umlaufenden
Betriebefonds für 1852/53; b) über den
Voranſchlag des umlaufenden Betriebsfonds
der Poſt⸗ und Eiſenbahnbetrichsve waltung
für 1852/53. ad a. gebt der Antrag dahin:
Die Kanimer wolle dem Veranſchlage des
umlaufenten Betriebslends für die Jahre
1552/53, und zwar: Kaſſenbeſtande 1,300,000
A., Haturalvorrätbe 1,131.000 fl., Actiorefte
2.640,0.0 fl, Summa 5,072,800 fl., Paſ-
ſiva 194,000 ff , Neft der Activen 4,878,100 {l.,
ibre Genehmigung ertbeilen, ad b. Die
Kammer wollẽ dem Voranſchlag des um-
laufenden Betriebefonds mıt 446400 fl,
Reſt der Activen ihre Zuſtimmung erthei-
len. Beide Antraͤge werden ohne Diecuſ-
ſion angenommen. Die Tagesordnung führt
hierauf zur Erſtatiung von Petitjonsbexich-
ten. Der Abg. Küßwieder berichtet? 1)
Ueber eine Petition der Gemeinde Nedar-
hauſen, Vergütung verurſachten Kriegsſcha-
dens durch die baͤdiſche Revolutionsarmee
betr. Der Antrag auf Tagesordnung wird
angenommen! 2) eber eine Petition des
Hirſchwirths Kircher von Höliſteig, Scha-
denerjatzforderung betr. Die Zagegordnung
wird beantragt und angenommen. 2) Veber
eine Petition mehrerer Gemeinden des See-
kreiſes und Dberrheinfreties, Rückerfatz für
Verpflegung von Reichetruppen betr. An-
trog geöt auf heberweiſung an das großh.
Etiaatsminifterium mit Berwendung vafür,
daß die Staatskaſſe diefen Gemeinden vors
hanng; Ohne nähcke Kenntniß der For-
derungen und ihrer Begründung könne man
keinen Antrag auf Zablung ſtellen Er fiele
den Anırag, die Petition dem gr. Miniſterium
mit Emplehlung zu überweiſen. Dieſer Un-
trag wird nad) längerer Digcuffion,' an
der außer dem Megierungscommiffär Stants-
rath Regenauer, der ſich im Allgemeinen
gegen den Antrag der Petenten erklart, da,
wenn man ihn erfülle, der Staat mit ähn-
lichen orderungrn überfchüttet werden würde,
die Abg. Bär ron Karlsruhe (für Jung-
hanns Untrag), Blanfenhorn (für den Coms
e ifioneantrag), Sifdler, Preſtinari, Ret-
tig, Schiitr, Irefurt, Marby, Küßwieder
Theil nehmen, angenommen. Der Abg.
Biſſing berichtet Über eine Petition des
Raufmanng Leiſt in Necdfargemünd, wegen
erbaltener militäriſcher Cxecution. Der An-
trag geht auf Ueberweiſung an großherz.
Etaateminiferium zu geeigneter Berückſich-
figung, und wird von der Kammer ange-
nommen, nach einigen Erötterungen, an
denen Generalmafor v. Noggenbadh, geh. .
Rath Brauer und die Abg Junghanns,
Böhme und Biıfing Theil nahmen, ;
Karlsruhe, 1 Marz. 41, Sitzung
2, Kamwer⸗ } 2
Die heuͤtige Sitzung mar wieder der Er-
ledigung von Peliloneberichten gewidmet,
nachdem der Abag. Sold über das Budget
der Cifenbahn= Schuldentilgungs - Kaſſe be-
richtet hatte. Die Rammer beſchließt Be-
rathung in abgefürzter Form, und nimmt
ohne Biseuſſion den Anırag der Commiſ-
ſion, Genebmigung des Budgets, an. — Der
Abz. Paravicint berichtet über die Pe-
tition des Hagel Verficherungs Vereins zu
Freiburg. Der Antrag gebt auf Veberwei-
ſung an großh. Staaisminiſterium zu nä-
herer Erwägung. Huber, Fiſchler HA
getin ſprechen für den Autrag; Regens
auer und Geb, Ref. Weizel dagegenz
deren Erläuterungen den Aby. Bifling
veranlaffen, den Anırag auf Zagedordnung
zu fiellen, der angenommen wird. Derfelbe
berichtet &ber die Neußerungen des Stab$=
guiden Pfeifer, die Kataftervermeffung betr.
Antrag: zu den Acten. Angenommen, —
Rüßwieder berichtet über eine Petttion
des BGemeinderaths von Neuenheim, Erſatz-
forderung großherz. Aerars betr. Aptragz
der