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—
Donnerftaͤg, 25. März
1852
Drittes Bulletin
f über ;
das Befinden Seiner Königlichen hoheit des
— Großherzogs. Die abendlichen Ficherbewe-
— gungen haben ſich in den letzten Tagen in
geringerem Grade eingeftellt, und der hobe
Kranfe hat, wenn auch unterbrochen, doch
Hinreichend geſchlafen. Der Stand der Kräfte
ift unverändert geblieben. *
Karlsruhe, 23. März 1852,
Cheliug, Schrickel! Gugert.
+ Der Schluß des Landtags.
So iſt denn abermals ein Landlag vor-
über, der zweite feit Wiederhexſtelung der
geſetzlichen Ordnuns! Konnte die Regierung
beim Schluffe des vorigen den Ständen die
Anerkennung zu Theil werden laſſen, daß
fie redlich mitgewirkt zur Kräftigung der
Autoͤrität zur Berbefferung der Gefebge-
bung in dieſem Sinn, daß ſie dem Volke
vas gute Beifpiel würdevoller und leiden-
ſchaftloſer Verhandlungen gegeben, ſo hat
ſich auch dieſer eben geſchloͤſfene einer glei-
chen Anerkennung zu erfreuen gehabt. Nie
ift, unbeſchadet der Gründlichkeit, raſcher
gearbeitet worden; boten die Verhandlungen
nicht glänzende Schauſtellungen oratorticher
Kunft dar, und den dramatifchen Reiz lei-
denſchaftlich bewegter Kampfbilder, ſo war
er um ſo erſprießlicher an guter Fruͤcht für
das Laud und die Befeſtigung der inneren
Zuſtände, die ruhige Haltung, die weiſe
-Selbftbefhränkung, welche die Kammer ſich
auferlegte. Sie hat unſerer Regierung,
unſerm verfaſſungsmäßigen Leben, der PO-
litiſchen Sieliung unſers Landes dadurch
neue, Wefentlihe Dienſte geleiſtet. — Die
Tobtengräber, die ſchön vor der Thüre
ſianden, uns hinauszutragen, weil doch
_ Aur noch ein Scheinleben in uns ſei,
zu neuem! Fräftigem Leben exwacht, und es
gibt füx die Todtengräber nichts zu verdie
nen, Keine Kamwer in Deutſchland kann
ſich dermalen rühmen, eine ſolche Stütze der
Regierung za fein, als die badiſche. Wir
moͤchten aber das Geſchrei ſehen, wenn ſolche
Reden geführt würden, wie in der Darın-
_ flädter und Stuttgarter Kämmer, wo noch
Demofraten vom reinſten Waffer wahrhaft
- Ddeftructive Lehren predigen! Wir denken,
daß, wenn Deutſchland die Reden dieſer
Leuͤle wieder vertragen kann, ohne Gefahr
für das allgemeine Heſte, man uns um ſo
daß man uns keine Recepte chriſtlich-kur-
heffiſcher Staatsmänniſchkeit! verſchreiben,
ſondern üns ruhig den Gang wird gehen
laſſen, den unſere Regierung ſeither zum
Segen des Landes beharrlich verfolgt hat.
Eine Partei, die, von weicher der Abg.
Preſtinari gelegentiich eines gedankenloſen
Ausfalls gegen die 2, Kammer ſprach/ wird
zwar vor wie nach der Regierung gram.
ſein, weil dieſe ſich nicht in die Knechtſchaft
ihres Dienſtes begibt, weil ſie ſich nicht
dazu verſteht, kirchlich politiſchen Traumbii-
dern ein künßliches Leben ehhauchen zu
wollen, diefe Partei wixd unverſoͤhnlich, wie
der Verfaffung, ſo der Regierung gegenüber-
ſtehen, und alle Segel auffpannen, ihre
Zwede zu erreichen. Indeffen koͤnnte ſie
doch dabei ſich perrechnen. Bricht ein Sturm
aus, ſo iſt kein Schiff in größerer Gefahr
als das, mo ſie am Steuer ſitziz der ruhige
Häfen, ald den, wo ſie hinſtenert. Sie hat
nünmermehr aber die, Stürme zu beſchwoͤ
ren. Hoffen wir daruia, daß den bewährten
Steuerleuten, die mit klarem Blick und feſter
Hand das Schiff des Staates ſeither ge-
führt, auch ferner dieſes Amt zum Wohle
von Fürſt und Volk vertraut bleibt.
Kammerverhandlungen.
Karlsruhe, 17. März. Fortſetzung der
Discuſſion der 2, Kammer über den Militär-
etat.
A) Artillerteregimente Forderung;
197,112 fl Antrag der Comwiſſion: 1)
für jedes der beiden Jahre 169,166 fl. (die
Abzuͤge betreffen; 490 fl. an dem Etat der
Stabsoffiziere, 571 fl. an der Exhoͤhuns
des Dienſtſtandes der Epielleute, 12,237 fl.
an der Erhöhung des Dienfiftandes der
Mannſchaft, 13,133 ſl. an der Erhoͤyuns
des Standes der Zugpferde, 1515 fl. an
den Nemontirungsfoften), 2) alg einmali-
gen Aufwand für Ausbildung des außer-
gewöhnligen Rekrutenzugangs vom 1, Oe-
tober 1851, mit Uebertraguͤng in das au-
ßerordentliche Budaet, die Summe von
24,474 fl. zu bewilligen. Generalmaſor
v. Noggenbad: In Betreff des Ab-
zugs Dder 490 ſl. beziehe ich mich auf meine
Erklärung beim Generalſtab. In Betreff
des Abzugs bet den Spielleuten bemerke
ich, daß die Bunbesverfaſſung den einge-
Krieg reicht er kaum hin. Wir verwahren
uns alfo gegen den Strich. Ueber die Ver-
weiſung det 12,237 fl auß das außeror-
gen, wie bei der Infanterie; der Bienſt-
ſtand kann nicht vermindert werden, Auf
das Beſtimmteſte muß ich endlich erklären,
daß die Kriegsverwaltung die von der Com-
mifſton beantragte Abſchaffung eines Theils
der Artilleriepferde nicht vornehmen kann.
In aͤllen europäiſchen Armeen iſt der Stand
der Artillerie vermehtt, worden. Es ſind
gegenwärtig Unterhandlungen beim Bund
im Gang, wonach die Bundesartillerie er-
höht werden follz-nur über das Maß ift
ıhan noch nicht einig. Wir können unfere
Artillerie nicht desorganiſiren Angeſichts
dieſer bevorſtehenden Beſtimmungen; eine
Desorganiſation aber muß eintreten, wenn
uns 62 Pferde entzogen werden. — Platz:
Ich ſtelle den Antrag, die Forderung der
Negierung mit 13,133. fl und 1515 Ml zu
bewilligen. Es iſt hier ein rein techniſcher
Gegenfland in Frage, wo, das Urtheil der
Saͤchkenner uns leiten muß. Ich habe die
Pflicht gefühlt, mich zu unterrichten, und
dabei folgende Auskunſt erhalten: Die ge-
ſtrichenen 62 Pferde ſind durchaus nothwen-
dig! eine Baͤtterie hat 14 Unteroffiziere,
die alg MReiter ausgebildet werden ſollen;
für dieſe ſind 6 Reitpferde vorhanden; auch
—
— in Heldelberg: 2 fl 6 —
3 fr., bet Ynferaten, worüber die Crpedition
der Laie ſieht ein, daß Dies unzureichend
ift; es müffen daher S Zugpferde von der
Batterie benützt werden! Die Zugpferde
ſind aber hauͤptſächlich zum Sinüben der
fordert dies 4 Geſchütze und 2 Munittons-
wagen, die 6ſpaͤnnig geführt werden müf-
fen, &$ find alſo 36 Pferde nöthig, und
hiezu fommen 2 Mefjervepferdez 5 Battes
rien bedürfen alfo 190 Zugpferde, Jetzt
haben ſie nux 160, alfo offenbar-30 zu we-
nig. Wie kann man die Zahl noch, mehr
reduciren? — Hoffmann: Es fehlt uns
an allen Haltpunkten für eine Bewilligung.
Die gegenwärtige Zahl der Pferde f oleich
jener, ıvo0 unfere Artillerie mobilifirt in
Preuhen ſtand. Daß man ſie jetzt noch auf
diefem Stand erhaͤlten will! begreife ID
nicht! Wir brauchen keine 5 Batterten für
Feldgeſchütze, fondern nur 4 die fünfte war
immer beſtimmt, die Belagerungsartillerie
aufzunehmen. Keinenfalls ſollien wir die
Zahl der Geſchuͤtze vermehren, bevor der
Bund geſprochen hat. — SGeneralmafjor v.
Roggenbach: Unſere Artillerie in Preu-
ßen war nicht mobilifirt, ſondern auf dem
gewöhnlichen Friedensſtand wie die xreußz
Batterie auch; und was dort die Erfah-
rung gelehrt hat, als ein Minimum anzu-
nehmen, das können auch wir alg ſolches
betrachten. Platzt Der Berichterſtatter
hält 4 Baͤtterien Feldartillerie für hinrei-
chend! Es iſt aber bereits bemerkt wor-
den, daß die Artillerie in allen europäiſchen
Heeren vermehrt wird; fo hat man früher
auf 1000 Mann nur 2 Geſchütze gerechnet,
jetzt rechnet man deren 3. — Schaaff v.
Mosbach unterſtützt den Antrag des Abg.
Platz, mit Hinweiſung auf den Bundesbe-
Böckh! Es wird ſich davon handeln, o b
man jeßt62,Pferde für 100 fl verkaufen -
und in furzer Zeit für 200 fl. wieder an-
ſchaffen foll. — Generalmajor v Nog-
zenbach: Wenn Sie, meine Herren, zu
Sie der Artillerie zufügen, wenn die Pferde
mung dazu nicht geben. — Hoffmannt:
Nur ein Theil der preuß. Batterie habe 4
Geſchütze Jedenfalls ſolle man den Bun-
desbeſchluß abwarten; die Fourage für 62
Pferde betrage mehr alg die Koſten der
neuen Anſchaffung derſelben. Geheimer
Kriegsrath Vogelmann: Dies iſt un-
richtig. Wollen Sie wiſſen, was man ges
winnt, wenn man die Artillerie mobil macht
und wieder demobilifirt, o dürfen Sie nur
das Budget eines Nachbarſtaals leſen. Da
hat es ſich herausgeſtellt, daß durch Ver-
fauf und Aukauf von Pferden in einem
furzen Zeitraum ein Berluft von 195,000 fl
eniſtanden iſt. Nach meiner Berechnung
würde ſich der Verluſt bei einer ſolchen
per Pferd ſtellen, und dann iſt noch die
Frage, ob die neu anzuſchaffenden Pferde
ſo gut ſein werden, alg die vorhandenen
varen. Biſſing fragt, ob der Bundesbes .
ſchluß noch in dieſem Jahr in Ausſicht
fiebe, — Generalmajor v Roggenbad:
2
—
Donnerftaͤg, 25. März
1852
Drittes Bulletin
f über ;
das Befinden Seiner Königlichen hoheit des
— Großherzogs. Die abendlichen Ficherbewe-
— gungen haben ſich in den letzten Tagen in
geringerem Grade eingeftellt, und der hobe
Kranfe hat, wenn auch unterbrochen, doch
Hinreichend geſchlafen. Der Stand der Kräfte
ift unverändert geblieben. *
Karlsruhe, 23. März 1852,
Cheliug, Schrickel! Gugert.
+ Der Schluß des Landtags.
So iſt denn abermals ein Landlag vor-
über, der zweite feit Wiederhexſtelung der
geſetzlichen Ordnuns! Konnte die Regierung
beim Schluffe des vorigen den Ständen die
Anerkennung zu Theil werden laſſen, daß
fie redlich mitgewirkt zur Kräftigung der
Autoͤrität zur Berbefferung der Gefebge-
bung in dieſem Sinn, daß ſie dem Volke
vas gute Beifpiel würdevoller und leiden-
ſchaftloſer Verhandlungen gegeben, ſo hat
ſich auch dieſer eben geſchloͤſfene einer glei-
chen Anerkennung zu erfreuen gehabt. Nie
ift, unbeſchadet der Gründlichkeit, raſcher
gearbeitet worden; boten die Verhandlungen
nicht glänzende Schauſtellungen oratorticher
Kunft dar, und den dramatifchen Reiz lei-
denſchaftlich bewegter Kampfbilder, ſo war
er um ſo erſprießlicher an guter Fruͤcht für
das Laud und die Befeſtigung der inneren
Zuſtände, die ruhige Haltung, die weiſe
-Selbftbefhränkung, welche die Kammer ſich
auferlegte. Sie hat unſerer Regierung,
unſerm verfaſſungsmäßigen Leben, der PO-
litiſchen Sieliung unſers Landes dadurch
neue, Wefentlihe Dienſte geleiſtet. — Die
Tobtengräber, die ſchön vor der Thüre
ſianden, uns hinauszutragen, weil doch
_ Aur noch ein Scheinleben in uns ſei,
zu neuem! Fräftigem Leben exwacht, und es
gibt füx die Todtengräber nichts zu verdie
nen, Keine Kamwer in Deutſchland kann
ſich dermalen rühmen, eine ſolche Stütze der
Regierung za fein, als die badiſche. Wir
moͤchten aber das Geſchrei ſehen, wenn ſolche
Reden geführt würden, wie in der Darın-
_ flädter und Stuttgarter Kämmer, wo noch
Demofraten vom reinſten Waffer wahrhaft
- Ddeftructive Lehren predigen! Wir denken,
daß, wenn Deutſchland die Reden dieſer
Leuͤle wieder vertragen kann, ohne Gefahr
für das allgemeine Heſte, man uns um ſo
daß man uns keine Recepte chriſtlich-kur-
heffiſcher Staatsmänniſchkeit! verſchreiben,
ſondern üns ruhig den Gang wird gehen
laſſen, den unſere Regierung ſeither zum
Segen des Landes beharrlich verfolgt hat.
Eine Partei, die, von weicher der Abg.
Preſtinari gelegentiich eines gedankenloſen
Ausfalls gegen die 2, Kammer ſprach/ wird
zwar vor wie nach der Regierung gram.
ſein, weil dieſe ſich nicht in die Knechtſchaft
ihres Dienſtes begibt, weil ſie ſich nicht
dazu verſteht, kirchlich politiſchen Traumbii-
dern ein künßliches Leben ehhauchen zu
wollen, diefe Partei wixd unverſoͤhnlich, wie
der Verfaffung, ſo der Regierung gegenüber-
ſtehen, und alle Segel auffpannen, ihre
Zwede zu erreichen. Indeffen koͤnnte ſie
doch dabei ſich perrechnen. Bricht ein Sturm
aus, ſo iſt kein Schiff in größerer Gefahr
als das, mo ſie am Steuer ſitziz der ruhige
Häfen, ald den, wo ſie hinſtenert. Sie hat
nünmermehr aber die, Stürme zu beſchwoͤ
ren. Hoffen wir daruia, daß den bewährten
Steuerleuten, die mit klarem Blick und feſter
Hand das Schiff des Staates ſeither ge-
führt, auch ferner dieſes Amt zum Wohle
von Fürſt und Volk vertraut bleibt.
Kammerverhandlungen.
Karlsruhe, 17. März. Fortſetzung der
Discuſſion der 2, Kammer über den Militär-
etat.
A) Artillerteregimente Forderung;
197,112 fl Antrag der Comwiſſion: 1)
für jedes der beiden Jahre 169,166 fl. (die
Abzuͤge betreffen; 490 fl. an dem Etat der
Stabsoffiziere, 571 fl. an der Exhoͤhuns
des Dienſtſtandes der Epielleute, 12,237 fl.
an der Erhöhung des Dienfiftandes der
Mannſchaft, 13,133 ſl. an der Erhoͤyuns
des Standes der Zugpferde, 1515 fl. an
den Nemontirungsfoften), 2) alg einmali-
gen Aufwand für Ausbildung des außer-
gewöhnligen Rekrutenzugangs vom 1, Oe-
tober 1851, mit Uebertraguͤng in das au-
ßerordentliche Budaet, die Summe von
24,474 fl. zu bewilligen. Generalmaſor
v. Noggenbad: In Betreff des Ab-
zugs Dder 490 ſl. beziehe ich mich auf meine
Erklärung beim Generalſtab. In Betreff
des Abzugs bet den Spielleuten bemerke
ich, daß die Bunbesverfaſſung den einge-
Krieg reicht er kaum hin. Wir verwahren
uns alfo gegen den Strich. Ueber die Ver-
weiſung det 12,237 fl auß das außeror-
gen, wie bei der Infanterie; der Bienſt-
ſtand kann nicht vermindert werden, Auf
das Beſtimmteſte muß ich endlich erklären,
daß die Kriegsverwaltung die von der Com-
mifſton beantragte Abſchaffung eines Theils
der Artilleriepferde nicht vornehmen kann.
In aͤllen europäiſchen Armeen iſt der Stand
der Artillerie vermehtt, worden. Es ſind
gegenwärtig Unterhandlungen beim Bund
im Gang, wonach die Bundesartillerie er-
höht werden follz-nur über das Maß ift
ıhan noch nicht einig. Wir können unfere
Artillerie nicht desorganiſiren Angeſichts
dieſer bevorſtehenden Beſtimmungen; eine
Desorganiſation aber muß eintreten, wenn
uns 62 Pferde entzogen werden. — Platz:
Ich ſtelle den Antrag, die Forderung der
Negierung mit 13,133. fl und 1515 Ml zu
bewilligen. Es iſt hier ein rein techniſcher
Gegenfland in Frage, wo, das Urtheil der
Saͤchkenner uns leiten muß. Ich habe die
Pflicht gefühlt, mich zu unterrichten, und
dabei folgende Auskunſt erhalten: Die ge-
ſtrichenen 62 Pferde ſind durchaus nothwen-
dig! eine Baͤtterie hat 14 Unteroffiziere,
die alg MReiter ausgebildet werden ſollen;
für dieſe ſind 6 Reitpferde vorhanden; auch
—
— in Heldelberg: 2 fl 6 —
3 fr., bet Ynferaten, worüber die Crpedition
der Laie ſieht ein, daß Dies unzureichend
ift; es müffen daher S Zugpferde von der
Batterie benützt werden! Die Zugpferde
ſind aber hauͤptſächlich zum Sinüben der
fordert dies 4 Geſchütze und 2 Munittons-
wagen, die 6ſpaͤnnig geführt werden müf-
fen, &$ find alſo 36 Pferde nöthig, und
hiezu fommen 2 Mefjervepferdez 5 Battes
rien bedürfen alfo 190 Zugpferde, Jetzt
haben ſie nux 160, alfo offenbar-30 zu we-
nig. Wie kann man die Zahl noch, mehr
reduciren? — Hoffmann: Es fehlt uns
an allen Haltpunkten für eine Bewilligung.
Die gegenwärtige Zahl der Pferde f oleich
jener, ıvo0 unfere Artillerie mobilifirt in
Preuhen ſtand. Daß man ſie jetzt noch auf
diefem Stand erhaͤlten will! begreife ID
nicht! Wir brauchen keine 5 Batterten für
Feldgeſchütze, fondern nur 4 die fünfte war
immer beſtimmt, die Belagerungsartillerie
aufzunehmen. Keinenfalls ſollien wir die
Zahl der Geſchuͤtze vermehren, bevor der
Bund geſprochen hat. — SGeneralmafjor v.
Roggenbach: Unſere Artillerie in Preu-
ßen war nicht mobilifirt, ſondern auf dem
gewöhnlichen Friedensſtand wie die xreußz
Batterie auch; und was dort die Erfah-
rung gelehrt hat, als ein Minimum anzu-
nehmen, das können auch wir alg ſolches
betrachten. Platzt Der Berichterſtatter
hält 4 Baͤtterien Feldartillerie für hinrei-
chend! Es iſt aber bereits bemerkt wor-
den, daß die Artillerie in allen europäiſchen
Heeren vermehrt wird; fo hat man früher
auf 1000 Mann nur 2 Geſchütze gerechnet,
jetzt rechnet man deren 3. — Schaaff v.
Mosbach unterſtützt den Antrag des Abg.
Platz, mit Hinweiſung auf den Bundesbe-
Böckh! Es wird ſich davon handeln, o b
man jeßt62,Pferde für 100 fl verkaufen -
und in furzer Zeit für 200 fl. wieder an-
ſchaffen foll. — Generalmajor v Nog-
zenbach: Wenn Sie, meine Herren, zu
Sie der Artillerie zufügen, wenn die Pferde
mung dazu nicht geben. — Hoffmannt:
Nur ein Theil der preuß. Batterie habe 4
Geſchütze Jedenfalls ſolle man den Bun-
desbeſchluß abwarten; die Fourage für 62
Pferde betrage mehr alg die Koſten der
neuen Anſchaffung derſelben. Geheimer
Kriegsrath Vogelmann: Dies iſt un-
richtig. Wollen Sie wiſſen, was man ges
winnt, wenn man die Artillerie mobil macht
und wieder demobilifirt, o dürfen Sie nur
das Budget eines Nachbarſtaals leſen. Da
hat es ſich herausgeſtellt, daß durch Ver-
fauf und Aukauf von Pferden in einem
furzen Zeitraum ein Berluft von 195,000 fl
eniſtanden iſt. Nach meiner Berechnung
würde ſich der Verluſt bei einer ſolchen
per Pferd ſtellen, und dann iſt noch die
Frage, ob die neu anzuſchaffenden Pferde
ſo gut ſein werden, alg die vorhandenen
varen. Biſſing fragt, ob der Bundesbes .
ſchluß noch in dieſem Jahr in Ausſicht
fiebe, — Generalmajor v Roggenbad: