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bedeutſame Abänderung im Laufe von we-
nigen Tagen durchgeht. Viele werden ſo-
gar verſucht ſein, die Bill für ein Pariei-
nanöver der Oppoſition anzufehen, der es

lichſt ſchnell wieder gewählt und einoͤerufen
zu werden. Diefe Anſicht wäre jedenfalls
falſch: die Bill iſt nichts mebr und nichts
weniger als eine Eonceſſion des Zeitgeiſtes,
veraulaßt durch die ſo wunderbar erleich-
terten Verkehrsmittel der Gegenwart. Als
die electriſchen Telegraphen noch nicht er-
funden und Zeitungen noch fehr unvollkom-
men ausgeſtaͤttet waren konnte ein despo-
tiſcher Monar in aller Eile ein Parla-


legenen Landestheilen zuſammenberufen und
dieſes konnte ſchön die nöthigen Gelder
genehmigt haben, bevor ſich noch irgend
ein Menfcdy jenſeits des Trent oder des
Severn orlen!irt hatten Mit der Verviel-
fälıigung der@ommunicattongsmittel und durch
die Kraft der Tagespreſſe ſind ſolche Miß-


reiſen „Fanır man jetzt wie ein Ir⸗—
länder gefagt bat — fehneller als zu Hauſe
bleiben, Ehrontcle, Times und alle andern
Blätter, die heute ſchon Muße finden, ſich
über Lord Bloughems Bill anszuſprechen,
geben ein günſtißes Verdict ab. Es wäre

doch gerade zu wahnſinnige Zeitverſchwen-
dung, fagt erſteres, fechs Wochen auf das
Waͤhlgeſchaͤft zu verwenden, das in der Hälfte


‘ zeichnet. in grellen Farben die Mißbräuche
bei den Waͤhlen die dem Lande an zwei
Millionen Pfd Sterh koſten er Immora-
lität Vorſchub feifien, die Trunkenheit her-
augfordern, den Bier- und Branntwein-
ſchenken allein zu Guͤte kommen und den
Wahlaet entweihen! Es iſt dies eine alte
Klage, und die Reformpartei, die doch Alles
in Kirche Parlament und Finanzen refor-
miren will, hat noch nicht den Muthge-
habt, oder die Muße erübrigt, die Art an
dieſe verjährten Mißbräuche zu legen. Broug-
yens Bill wird den Skandal auf den Poll-
plätzen (Wahlplätzen) auch nicht bannen,
‚denn es fann_ in 35 Tagen eben ſo viel
geſoffen und gepruͤgelt werden, wie in 50
Tagen (Nur müßten, wie der weiſe Mann
im Kladderadatſch fagt, die Leute ſchneller
trinfen). Aber es iſt doch ein Anſatz zur
Reform, und als ſoͤlcher wird er willkom-
men ſein.

Amerika.
Aus Valparaiſo vom 26. Januar ſchreibt
man: Die amerif, Bark Florida die von
unſerer Kegiexung gemicthet wurde, um po-
litiſche Sträflinge nach Juan Fernandez (ei-
nem Strafort von Cbili) zu bringen, ward

der Schauplatz einer erfolgreichen Emeute.
Die Renegaten haben ſich nicht nur der Flo-
rida bemächtigt, ſondern auch ein anderes/ mit
Goldſtanb naͤch Nemwyork befrachtetes Faht-
zeug gekapert und mit beiden Schiffen das
Weite gefucht. Da gerade kein amerifani-
ſches Kriegsſegel an unſerer Küfßte. kreuzt, ſo
haͤben der fraͤnzöſiſche und engliſche Adintral
den Piraten nachſetzen laffen.., Auf Juan
Fernandez ſelbſt fand ein aͤhnliches Attentat
gegen diẽ amerikaniſche Bark Eliza ftatt,
die jedoch noch zur rechten Zeit auf die hohe
See entkam. — In Mewyorkerhielt man eine
telegraphiſche Depeſche aus AWashington, 10.
März, welche über die japaniſche Expedition
Näheres meldet! Dieſelbe wird ungefähr
18 Monate ausbleiben und um jeden Preis
eine Landung in Jeddo der Hauptfladt von
Japan, zu bewerkſtelligen fuden, überhaupt
jedes mögliche Mittel anzuwenden um das
ſo lange luftdicht „zugefiegelte‘” japaniſche
Reich zu erbrechen und cs zum Handel mit
den Yanfees zu zwingen. Mrs. Jenny
Lind Goldſmith wird mit Bettelbriefen der
unverſchämteſten Art beläftigt. Ein Aankee
muthete ihr.zu, mit 10,000,D.! feiner Zah-
lungsunfahigkeit beizufpringen ; ein anderer
war fo befheiden, ſie um Iumpige 4000 D,
zu erſuchen, weil ſeine Großmutter auch
Jenny hieß. R6 )

Berantwortkicher Redacteur ; ©. Reihard.



Groth Cberamt Heidelbrrg.
; Für die erfie Hälfte diefes Monats bleiben die
Brodpreiſe unverändert, ebenfo die Fletſchpreife,
mit Augnahme des Kalbſlelſches welches das Yfund
auf 8 fr. herabgefeßt wird.
Heidelberg, den 1. Ayril 1852,
I8 2 ckind.

Präcluſiv⸗Beſcheid.
(Die Gant des Zohann Adam Löſch-
mann von Eppelheim betr)
Nr. 14,1866. Werden alle Diefenigen, welche in
der Tagfahıt vom 18, . M. vie Anmeldung unter-
laſſen haben, von der Maffe ausgeſchloſſen!
Heidelberg, den 24. März 18532.
Sroßh. Oberamt:
Thtlo.

Rothſchild.

CDie Ergänzung der Schatzungs-
räthe betr)
Nach $ 15 der Volzugeverordnung vom 24. Juli
1848 zum Gefeß vom desſ M., die Auffleſlung
der Kataſter un Errichtung von Steuerſchwurge?
richten beireffend, NReg.=Blait von 18483, Nr. 54
ſell, wenn der Schaßungsrath durch Tov, Wegzug
zder Entlaffung unvollfiäudig geworden iſt ıminde-
ſtens vier Wohen vor dem gewöhnlichen Ab- und
Zufehreiben, alfo vor dem 1, Mat, eine Ernän-
zungswahl vorgenemmen Werden: Da fchon im
vorigen ZJahre in den meiften Orten ves dieffeiti-
gen Bezirfg die Erfaßmänner an die Stelle ver
abgegangenen Mitgliever Irefen mußten, werden
die Mürgermeifterämter dDringend aufgefordert, die
Ergänzungswahl vhne V
i Heidelberg, den 29. März 1852
; Sroßh. Kreis· Steuerperäquator

Gernet.

Kartoffel⸗Kauf.

Die Unterzeichnete Commiffion ſucht 200 Malter
gute Saatfartoffeln anzufaufen; wer das ganze
Duanfum, oder quch nur einen ETheil davon zu lie-
fern GENEIGt E, belicbe big zum 5. April fein An-
gebot nebft Drobe beim hiefigen Bürgermeifteramte
einzugeben uND beizufügen, wie viel geliefert wer.
den koͤnnen. Die Kartoffeln miuͤſſen fret hierher ge-
liefert werden.

Heidelberg, den 27. März 4859.

Die Bezirks-Unterlüßungse Commiffion,

— — — — —

2 Leinwandlieferung. —

Zur Bekleidung der Feuerwehrnanuͤſchaft —
fen wir circa 2000 Ellen, ungebleichte Leinwand
jevoch im Preife von nicht über 12 fr. yer Ele‘
Zuftiragende wollen innerhalb acht Tagen ihre des.


fallſigen Angebote verfiegelt an die Unterzeichneten
einreichen.
Heidelberg den 28. Marz 1892.
Für den Verwaltungsrath:
DE aan S Walther-
E. Keller.
Sroßbh. Bezirkoamt NMeckargemünd.
Nr. 7889. Da Soldat Johaun Franz Birken-

hat, fo wird hiermit die Fahnduͤng gegen denfelben
vom 6. d. M, Nr. 6207, zurücgenommen,
Neckargemünd, den 23. Wärz 1852.
L Schoͤrr.

eers.
BauarbeitVerſteigerung.

Lobenfeld, Amts Nedargemünd. Zur Herfiel-
lung der baufälligen Spechbacher Lobenfelder Brücke,
werden die Arbeiten auf S

; Mittwoch, ven 7. April L S,

Nachmittag$ 1 Ubhr, ;

auf dem dieſſeitigen ©erichtsatmmer an den Wenigſt-
nehmenden Sffentlich in Verſteigerung gebracht.

Plan und Koſtenüberſchlag liegen von beute an
zur Etnſicht offen. *

Die Koſtenberechnung lautet:

Grabarbeit. 18052 fr

2) Maurerarbeit . 215 3E dr

3) Sieinhauerarbeit . 60 fl. 55 fr

4) Zimmeratbait 34440 A 4 39 fl 24 fr
Yobenfeid, den 27. März 1852
Bürgermeifter

Frey Gramlich.

Großh. Bezirkgant Schweßingen,
als Special-Bach-Commiffion.

Nr. 6752. Zohann Peter Defft von Leimen,
nunmehriger Befrper der f. g. Voftlmühle zu Wies-
loch, beabfichtigt an diefem Mühlenwerk einige Heine
Veränderungen, . beftehend in Wegſchaffung des
alten Wafferbaues und Anlegung eines neuen, Füh-
Irung des Leertaufes durch diefen Wafferbau und
Umwandlung des Hirfenganges zu einem Mahl-
gang, vornehmen zu Laffen. .

Es werden deßhalb alle Diefenigen, welche hier-
gegen Einfprache zu machen gedenken, aufgefordert,
ſolche innerhalb vierzehn Tagen um fo pemwiffer bei
dieſſeitiger Stelle zu erheben, als fonft vie nach-
gefuchte Erlaubniß erthetlt werden wird.

Schwebingen, den 28. März 1852,

Dilgen Pitſch.
Großh. Bezirksamt Schweßingen.
_ Nr. 6812, Der ledige volllährige Wilh. Gil-
hert und die ledige minderfährige Eiifabetha


|niß zur Auswanderung nadh Amerika eingefom-
Ime*n._— Es werden deshalb alle Diejenigen, welche
an dieſelben irgend Anſprüche zu machen gedenken,


aufgefordert, ſolche in der zur Schulvenliquiva-
tion auf
Montag, den 5. April 1. F,
Vormittags 10 Ubhr,


melden, alg ihnen ſonſt von hier aug nicht mehr
dazu verholfen werden fann. <

Schweßingen, den 29. Marz 1852. '
Dilger. Waag.

Großh. Amtsreviforat Zchwetziugen.
Georg Leonhard, Acersmann als Klingen
in Rheinbahyern, und wenn er nicht mehr am Leben
ſein follte, deſſen Kinder Eitfabetha, Barbara und
Georg Leonhard, welche vor mehr alsd zehn Jahren
nach Nordamerika ausgewandert ſind find zur Erb-
ſchaft der am 10. d. M verſtorbenen Eitfabetha,
geb. Leonhard, Wittwe des großh. bad. Wachtmets
ſiers Andreas Obergfell von Hier, mitberufen. Auf
den Antrag des Nikolaus Leonhard in Klingen, wel- -
cher die Eriflenz feines obengenannten Vaͤters und
ſeiner obengenannten Geſchwiſter beſtreitet, werden
Georg Leonhard, Ackersmann geblirtig aus Klingen,
beziehungsweife deſſen Abkömmlinge aufgefordert,
ſich binnen drei Monaten zur Empfangnahme -ihrer
Erbſchaft zu melden, widrigenfalls ihr Srbtheil
lediglich demjenigen zugetheill werden wird Der
ihn empfangen würde, Wenn die Aufaeforderten
zur Zeit des Ublebens der Erblafferin nidt mehr
am Leben gewefen waren. E {
Schwebingen, den 22. Maärz 1552.
Sconaibel...

Meilingen , Amts Schwetzingen! Invbem die
Liegenſchafisverſteigerung der Sohanıı BranDd en
burger Chefeute kein günſtiges Nefultat erreicht,
ſo wird zur zweiten Verfteigerung Tangfahrt auf
den GAprik, L S, Mittags 1 Nor, in Hiefigem
Rathhauſe anderaumt.

Der endgültige Zufchlag erfolgt, auch wenn der
Schäßungspreis nicht erreicht wird. — ;
Reikingen, den 29. März 1852..
Bürgermeifter *
SHoder. ‘ Mofitor.

Holzverſteigerung.
Plautkſtadt/ Amts: Schweßinger. In hieſigem
Gemeindswalde Werden R Ha
Modiag, den d ApriL L Yay r
44 -Rlftr. eichen Scheitholz und 5500 Stück eichene
) l Mellen, s nıcra KYMGE
Dienkag- Den- GE p 1
331 Stamm eichen zu Bau- und NußhHoks aeeignet
und _ circa 4000 Gebund eichene 185_1;_.%;1109&
in beliebigen Abtheilungen bei günÄiger iiiig“"“fr‘fl
aufdem Yage, andernfaNls auf diefigent Ra ‘N“rfr
jedesmal früh 9 Nor anfangenD, Öffentlich verſteigert.
Ylanfkfkadt, den 30.. März 1852.
. Seſſler
 
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