ſind mit dem Gefolge ohne irgend eine Ver-
ietzung der Gefahr entgangen und haben
ſchon nach einem Aufenthalt von zwei Stunz
den die — — Eiſenbahn fortgeſetzt
Bremen, . Mai., Die von haͤnnd
verſchen Blättern gebrachte Nachricht, daß
der Bundescommiſſaͤr General Jacobi ſeine
Senbung hierſelbſt beendigt habe, und von
Hannover, wohin derſelbe auf einige Tage
ſich begeben, nicht mehr zu uns zuͤrückkeh
ren werde, wird von der-„N.“Br. Ztg.“
als vollfommen unbegruͤndet bezeichnet. Der
Herr Commiſſär, ſagt das genannte Blatt,
yat ſich vielmehr, Außerm Bernehmen nach,
veranlaßt gefunden, ſeine Einrichtungen zu
zu treffen, was auch in leiner Weiſe be-
fremden kann, da die Reviſton der Verfafs
ſung keineswegs beendigt iſt, ſondern vor-
Ausſichtlich noch manche Schwierigkeit dar-
bieten wird. —
Oldenburg, 28. Mai. Der Landtag
enehmigte heute in geheimer Sitzung mit
32 gegen 12 Stimmen den Beitriit Olden-
burgs zum Septembervertrage — jedoch
unter Bedingungen.
Halle, 28. Mai. Unter Herrn Degen-
kolbs Vorſitz fand hier geſtern Morgen
die mehrerwähnte Verſammlung von In-
duſtrielen und Handeltreibenden des Zoll-
vereins ſtatt, welche gegen 300 Theilneh
_ mer aus allen Gegenden des Vaterlandes
herbeigeführt hHatte, Man einigte ſich ohne
weſentliche Hinderniſſe über die Vorlagen,
welche in einem Programm und in der
Bildung eines volkswirthſchaftlichen Ver-
eins des deutſchen Zollverbandes beſtanden.
Zum Ausſchuß des letzteren wurden 7 Mit-
glieder, die HH. Dehenkolb, Buhl, Pfeif-
fer, Leye/ Overweg, Jacob und Dr. Kuhn-
heim erwählt. Diefer Ausſchuß, in welchem
ten iſt, wird ſich auf 21 Mitglieder ver-
ſtärken. Das Programm, welches die Ver-
fammlung einftimmig annahm, lautet: „Die
in der heutigen Verſammlung zu Halle
vereinigten Vertreter des Gewerbe- und
Handelsſtandes aus den verſchiedenen Län-
dern des Zollvereins fühlen ſich gedrungen,
öffentlich die Ueberzeugung auszuſprechen,
daß, abgeſehen von den unſäglich traurigen
politiſchen und moraliſchen Folgen nur in
Bezug auf die materielle Woͤhlfahrt dieſer
Länder. eine Zerreißung des Zollvereins
das größte Ungluͤck für Alle ſein würde;
daß im Gegentheil neben einer neuen feſten
Einigung auch die Ausdehnung des Vereins
auf die Staaten, die durch den Vertrag v.
. Sept. ihren Beitritt erklaͤrt haben, ſo
wie auf die übrigen norddeutſchen Staaten
daß demnaͤchſt nicht minder der ſpätere Abs
ſchluß einer engern commereiellen Verbin-
dung mit Oeſterteich allſeitig wünſchens-
werth erſcheint und es für das Wohl aller
und heſonders der ſüddeutſchen Länder ſo
umfaſſend als irgend mit den höhern Ge-
ſammtintereffen ſich verträgt, in Lusſicht
geſtellt und möglichſt durchgeführt werden
möge, daß aber vor allem in kuͤlzeſter Zeit
über. die Fortdauer des Zollvereins Be-
ſtimmtheit gegeben werde, damit der uner-
traͤgliche Zuͤſtänd der Ungewißheit in wel.
cher zur Zeit die Gewerbszweige aller Ver-
einsländer (chmachten, ein Ende erreiche.“
Wien, 25. Mai. Man exzählt ſich, dem
Hertn Grafen von Chambord ſeien auf
vertraulichem Wege von Seite des Präfi-
denten %, Napolebn Vorſtellungen gemacht
worden, betreffs der Haltung/ welche er
und ſeine Pariei der Regierung des Prin-
zen gegenüber angenommen haben.
(6.:B. a. S)
Wien, 27. Mai.
reſp ·“ ſchreibt: „Der oͤſterreichiſche Ge-
ſandte bei den Vereinigten Siaaten von
Nordamerika, Herr v. Huͤlſemann, hat den
Befehl erhalten, den diplomatiſchen Ver-
weilig abzubrechen! Feindfelige Demon-
ſter dürften hierzu eine drängende Veran-
laſſung dargeboten haben. Die Handels-
verbindungen bleiben uͤngeſtoͤrt und werden
vor wie nach durch die betreffenden Conſu-
late gefördert.“
Dänemark.
Kopenhagen, 25 Mai. WieFaedre-
London abgeſchloſſene Vertrag, welcher die
Erbfolgeanhelegenheit der daͤniſchen Mon-
archie Tegulirt, Nicht blos die Erbfolge auf
den Prinzen Chriſtian von Gluͤcksburg und
die in ſeiner Ehe mit der Prinzeſſin Loutſe
von Heſſen erzeugten Kinder Übeitragen,
ſondern zugleich die Erbfolgeordnung aus
der agnaliſch cognatiſchen in die rein agnas
tiſche verwandeln, oder, mit anderen Wor-
ten, die weibliche Linie von der Erbfolge
ausſchließen. In dieſem Falle, meint „Fac-
drelandet“, fer nach dem S 4 des Gruͤnd-
gefeßes die Zufiimmung Des vereinigten
Reichstages erforderlich, und man Dürfe da-
her vorausſetzen, daß dieſelbe bei der von
däniſchen Seite erfolgten Ratification jenes
Vertrages vorbehalten worden ſei.
Kopenhagen/ 25. Mai. In dieſer Woche
wird es, ſicherm Vernehmen nach, jedenfalls
zu einer definitiven Eniſcheidung im Staats-
rathe in der holſteiniſchen Angelegenheit
kommenz morgen werden die ſchlichlichen
desfallſigen Verhandlungen im Staatsrath
beginnen, zu welchem Zweck der König heute
hier ankommen wird, wenn die Miniſter
nicht etwa nach Friedrichsburg vom König
berufen werden ſollten, um moͤrgen daſelbſt
eine Staatsrathsſitzung zu halten.
Kopenhagen, 26. Mai. Dagbladet-
eifert heute wieder gegen die Proͤfeſſoren
an der Kieler Univerfität und die ſchieswig-
holſteiniſchen Advocaten, an denen die Be-
wegung in den Herzogthuͤmern vor und ſeit
1848 eine Hauptfiütze ſefunden habe, und
wirft nicht blos dem Miniſter für Holſtein,
Grafen Reventlow Criminil, jondern auch
dem Miniſter für Schlesmwig, Grafen Karl
Moltke, vor, daß ſie ſich der Abſetzang und
Entfernung jener Profeſſoren und Advoca-
ten widerſetzien.
Fraukreich.
Paris, 27, Mai. Das Reſume der
über die Wiederherſtellung des Kaiſerreichs
ın Frankreich zwiſchen Oeſterreich und Ruß-
land gewechſeiten Noten, wie es durch die
„Times“ bekannt geworden iſt, hat natür-
lich in der franzöſiſchen Hauptſtadt Senſa-
tion machen müſſen.
Actenſtücke mußte übrigens in den diplo-
matiſchen Kreiſen ſchon bekannt ſein, denn
ſeit langer Zeit wird dort von einem No-
tenwechfel zwiſchen den nordiſchen Mächten
über den beregien Gegenſtand geſprochen.
Wie dem übrigens auch fein mag ſo ſcheint
aus dem Summarium der „Times“ her-
vorzugehen, daß die Miſſion des Senators
v. Heeckeren den gewünſchten Erfolg nicht
gehabt hat. Die Muthmaßungen in dieſem
vuntt ſind ſogar ſo weıt gegangen,
daß der „Conftitutionnel? es für noth-
wendig fand, durch eine Notiz bekannt zu
geben, wie Herr v. Heeckeren nicht nur in
Wien und Berlin, ſondern auch beim Kai-
ſer von Rußland ſehr höflich empfangen
worden ſei. — Einiges Aufſehen hat auch
ein aus der Feder Graniers v. Caſſagnae
herrührender Artikel im „Conſtitutionnel“
über den gegenwärtigen Stand der Bezie-
gemacht, in welchem der Nachweis verfucht
daß aber das belgiſche Miniſterium die
reundlichen Beziehungen zu Frankreich zu
vromituxen drohe, Uebrigens hat die-
Eßere Bedeutung als die
Standals, der von Gra-
v. Caſſagnae gemeinſam mit einem
Belgier, einem Gegner der Regierung feiz
nes Vaterlandes — er heißt Couvreur v.
Maldeghem-—und hat als Fournalift-fhon
allen Farben gedient — angezeitelt hal. So-
mit hat auch derfelbe Feine große Wichtigkeit.
1 Euglanð.
London, 26. Mai. Das Haus der Ge-
meinen verfammelte ſich gefiern zu einer.
Sitzung/ um über Spooners befannten An-
trag, die Subventien des katholiſchen Prie-
ſerfeminars zu Maynooth betteffend! In
Berathung zu treten. Nach einer fechsſtün-
digen/ aber durchaus unintereffanten. De-
batte wurde die Fortſetzung derſelben auf
eine ſpätere Abendſitzung vertagt. Als aber
die augeſetzte Stunde kaͤm, haͤtten ſich nur
28 Muglieder eingefunden, ſo daß die Sitz-
ung ausfallen mußte, Dieſer Umſtand be-
nimmt dem Antrag Spooners jede Ausſicht,
im Laufe der gegenwärtigen Scfjion wieder
auf's Tapet zu kommen! Der „Morning
Herald“ will dies im Intereffe der Regie?
rung bedauern, während „Daily News“
behaupten, daß das Miniſterium die Unmög-
lichkeit, dieſe Bill zu bergthen, herbeigeführt
habe; ja dieſes Blatt will ſogar wiffen, ein
Mitglied des Hauſes habe ſich an die Thuͤre
geſtellt, um jeden Repräſentanten zu veran-
laſſen, wegzubleiben.
London, 26. Mai. Die geſtern Abend
von dem Premierminiſter Graf Derby im
Oberhaus auf die Interpellation, ob Frei-
handel oder Schutzzoͤll? abgegebene Erklä-
rung, hat den Whigs und den Peeliten ei-
nen bedenklichen Schlag verfegt und ver-
tagt ihren Eintritt ins Cabinet weit hinaus
in unbeſtimmte Zeit; denn nicht blos geht
aus dieſer Erklärung hervor, daß die
Tories ſich nur im äußekſten Nothfall zu-
rückzichen werden und daß ſie ſich allmaͤlig
die Bahn ebnen, indem ſie alle Hinderniffe
und Steine des Anſtoßes aus dem Weg
räumen, ſondern der Freetrade kann hin-
teiwort dienen, und es muß alſo eine Um-
und Neubildung der Parteien erfolgen, we-
nigſtens ſo weit dies die ABhigs und Pee-
liten betrifft. Bis jetzt ſind beide nur über
2 Punfte einverſtanden: über den Free-
Lade und über den Wunſch, dem Lord J.
Ruſſell die Führerſchaft der Liberalen aus .
der Hand zu nehmen. Das aber iſt nicht
ſo leicht und ſo lange dieſer Puntt nicht
erledigt iſt, ſitzt auch Lord Derby feſt im
Sattel.
Karlsruhe, 28. Mai. Bei der heute
dahier ſtattgehabten 26. Serienziehung ſind
naͤchſtehende 20 Serien der badiſchen 35 fl
Looſe herausgefommen: Mr, 16, 50, 487,
1041, 1402, 1532, 2304, 2470, 2754, 2907,
2980, 3319, 3603, 4755, 5483, 6068, 6076,
6510, 6839, 7650.
77 Werantwortligher Nedacteur; ©®. Meidhard.
Fuͤr die Gaiberger Auswanderer iſt bet
mir eingegangen: von B, 2 fl. 42 fr.
Heidelberg, den 1. Juni 1852. 2*
} Wild. Gätfdhenberger..
Die rühmlichft beklannten AO franzö-
ſiſchen Bergſänger, welche die Chre
hatten an 58 Höfen ſich hören zu loſſen
und in der letzten Zeit drei große glänz
zende und von lebhaftem Beifall begleitete
National-⸗Concerte in Frankfurt und Darm-
ſtadt gegeben haben, werden auf ihrer
Durchreife nach der Schweiz auch hier
wahrſcheinlich ein großes National- und
Paſtoral⸗Concert geben und wir machen im
ietzung der Gefahr entgangen und haben
ſchon nach einem Aufenthalt von zwei Stunz
den die — — Eiſenbahn fortgeſetzt
Bremen, . Mai., Die von haͤnnd
verſchen Blättern gebrachte Nachricht, daß
der Bundescommiſſaͤr General Jacobi ſeine
Senbung hierſelbſt beendigt habe, und von
Hannover, wohin derſelbe auf einige Tage
ſich begeben, nicht mehr zu uns zuͤrückkeh
ren werde, wird von der-„N.“Br. Ztg.“
als vollfommen unbegruͤndet bezeichnet. Der
Herr Commiſſär, ſagt das genannte Blatt,
yat ſich vielmehr, Außerm Bernehmen nach,
veranlaßt gefunden, ſeine Einrichtungen zu
zu treffen, was auch in leiner Weiſe be-
fremden kann, da die Reviſton der Verfafs
ſung keineswegs beendigt iſt, ſondern vor-
Ausſichtlich noch manche Schwierigkeit dar-
bieten wird. —
Oldenburg, 28. Mai. Der Landtag
enehmigte heute in geheimer Sitzung mit
32 gegen 12 Stimmen den Beitriit Olden-
burgs zum Septembervertrage — jedoch
unter Bedingungen.
Halle, 28. Mai. Unter Herrn Degen-
kolbs Vorſitz fand hier geſtern Morgen
die mehrerwähnte Verſammlung von In-
duſtrielen und Handeltreibenden des Zoll-
vereins ſtatt, welche gegen 300 Theilneh
_ mer aus allen Gegenden des Vaterlandes
herbeigeführt hHatte, Man einigte ſich ohne
weſentliche Hinderniſſe über die Vorlagen,
welche in einem Programm und in der
Bildung eines volkswirthſchaftlichen Ver-
eins des deutſchen Zollverbandes beſtanden.
Zum Ausſchuß des letzteren wurden 7 Mit-
glieder, die HH. Dehenkolb, Buhl, Pfeif-
fer, Leye/ Overweg, Jacob und Dr. Kuhn-
heim erwählt. Diefer Ausſchuß, in welchem
ten iſt, wird ſich auf 21 Mitglieder ver-
ſtärken. Das Programm, welches die Ver-
fammlung einftimmig annahm, lautet: „Die
in der heutigen Verſammlung zu Halle
vereinigten Vertreter des Gewerbe- und
Handelsſtandes aus den verſchiedenen Län-
dern des Zollvereins fühlen ſich gedrungen,
öffentlich die Ueberzeugung auszuſprechen,
daß, abgeſehen von den unſäglich traurigen
politiſchen und moraliſchen Folgen nur in
Bezug auf die materielle Woͤhlfahrt dieſer
Länder. eine Zerreißung des Zollvereins
das größte Ungluͤck für Alle ſein würde;
daß im Gegentheil neben einer neuen feſten
Einigung auch die Ausdehnung des Vereins
auf die Staaten, die durch den Vertrag v.
. Sept. ihren Beitritt erklaͤrt haben, ſo
wie auf die übrigen norddeutſchen Staaten
daß demnaͤchſt nicht minder der ſpätere Abs
ſchluß einer engern commereiellen Verbin-
dung mit Oeſterteich allſeitig wünſchens-
werth erſcheint und es für das Wohl aller
und heſonders der ſüddeutſchen Länder ſo
umfaſſend als irgend mit den höhern Ge-
ſammtintereffen ſich verträgt, in Lusſicht
geſtellt und möglichſt durchgeführt werden
möge, daß aber vor allem in kuͤlzeſter Zeit
über. die Fortdauer des Zollvereins Be-
ſtimmtheit gegeben werde, damit der uner-
traͤgliche Zuͤſtänd der Ungewißheit in wel.
cher zur Zeit die Gewerbszweige aller Ver-
einsländer (chmachten, ein Ende erreiche.“
Wien, 25. Mai. Man exzählt ſich, dem
Hertn Grafen von Chambord ſeien auf
vertraulichem Wege von Seite des Präfi-
denten %, Napolebn Vorſtellungen gemacht
worden, betreffs der Haltung/ welche er
und ſeine Pariei der Regierung des Prin-
zen gegenüber angenommen haben.
(6.:B. a. S)
Wien, 27. Mai.
reſp ·“ ſchreibt: „Der oͤſterreichiſche Ge-
ſandte bei den Vereinigten Siaaten von
Nordamerika, Herr v. Huͤlſemann, hat den
Befehl erhalten, den diplomatiſchen Ver-
weilig abzubrechen! Feindfelige Demon-
ſter dürften hierzu eine drängende Veran-
laſſung dargeboten haben. Die Handels-
verbindungen bleiben uͤngeſtoͤrt und werden
vor wie nach durch die betreffenden Conſu-
late gefördert.“
Dänemark.
Kopenhagen, 25 Mai. WieFaedre-
London abgeſchloſſene Vertrag, welcher die
Erbfolgeanhelegenheit der daͤniſchen Mon-
archie Tegulirt, Nicht blos die Erbfolge auf
den Prinzen Chriſtian von Gluͤcksburg und
die in ſeiner Ehe mit der Prinzeſſin Loutſe
von Heſſen erzeugten Kinder Übeitragen,
ſondern zugleich die Erbfolgeordnung aus
der agnaliſch cognatiſchen in die rein agnas
tiſche verwandeln, oder, mit anderen Wor-
ten, die weibliche Linie von der Erbfolge
ausſchließen. In dieſem Falle, meint „Fac-
drelandet“, fer nach dem S 4 des Gruͤnd-
gefeßes die Zufiimmung Des vereinigten
Reichstages erforderlich, und man Dürfe da-
her vorausſetzen, daß dieſelbe bei der von
däniſchen Seite erfolgten Ratification jenes
Vertrages vorbehalten worden ſei.
Kopenhagen/ 25. Mai. In dieſer Woche
wird es, ſicherm Vernehmen nach, jedenfalls
zu einer definitiven Eniſcheidung im Staats-
rathe in der holſteiniſchen Angelegenheit
kommenz morgen werden die ſchlichlichen
desfallſigen Verhandlungen im Staatsrath
beginnen, zu welchem Zweck der König heute
hier ankommen wird, wenn die Miniſter
nicht etwa nach Friedrichsburg vom König
berufen werden ſollten, um moͤrgen daſelbſt
eine Staatsrathsſitzung zu halten.
Kopenhagen, 26. Mai. Dagbladet-
eifert heute wieder gegen die Proͤfeſſoren
an der Kieler Univerfität und die ſchieswig-
holſteiniſchen Advocaten, an denen die Be-
wegung in den Herzogthuͤmern vor und ſeit
1848 eine Hauptfiütze ſefunden habe, und
wirft nicht blos dem Miniſter für Holſtein,
Grafen Reventlow Criminil, jondern auch
dem Miniſter für Schlesmwig, Grafen Karl
Moltke, vor, daß ſie ſich der Abſetzang und
Entfernung jener Profeſſoren und Advoca-
ten widerſetzien.
Fraukreich.
Paris, 27, Mai. Das Reſume der
über die Wiederherſtellung des Kaiſerreichs
ın Frankreich zwiſchen Oeſterreich und Ruß-
land gewechſeiten Noten, wie es durch die
„Times“ bekannt geworden iſt, hat natür-
lich in der franzöſiſchen Hauptſtadt Senſa-
tion machen müſſen.
Actenſtücke mußte übrigens in den diplo-
matiſchen Kreiſen ſchon bekannt ſein, denn
ſeit langer Zeit wird dort von einem No-
tenwechfel zwiſchen den nordiſchen Mächten
über den beregien Gegenſtand geſprochen.
Wie dem übrigens auch fein mag ſo ſcheint
aus dem Summarium der „Times“ her-
vorzugehen, daß die Miſſion des Senators
v. Heeckeren den gewünſchten Erfolg nicht
gehabt hat. Die Muthmaßungen in dieſem
vuntt ſind ſogar ſo weıt gegangen,
daß der „Conftitutionnel? es für noth-
wendig fand, durch eine Notiz bekannt zu
geben, wie Herr v. Heeckeren nicht nur in
Wien und Berlin, ſondern auch beim Kai-
ſer von Rußland ſehr höflich empfangen
worden ſei. — Einiges Aufſehen hat auch
ein aus der Feder Graniers v. Caſſagnae
herrührender Artikel im „Conſtitutionnel“
über den gegenwärtigen Stand der Bezie-
gemacht, in welchem der Nachweis verfucht
daß aber das belgiſche Miniſterium die
reundlichen Beziehungen zu Frankreich zu
vromituxen drohe, Uebrigens hat die-
Eßere Bedeutung als die
Standals, der von Gra-
v. Caſſagnae gemeinſam mit einem
Belgier, einem Gegner der Regierung feiz
nes Vaterlandes — er heißt Couvreur v.
Maldeghem-—und hat als Fournalift-fhon
allen Farben gedient — angezeitelt hal. So-
mit hat auch derfelbe Feine große Wichtigkeit.
1 Euglanð.
London, 26. Mai. Das Haus der Ge-
meinen verfammelte ſich gefiern zu einer.
Sitzung/ um über Spooners befannten An-
trag, die Subventien des katholiſchen Prie-
ſerfeminars zu Maynooth betteffend! In
Berathung zu treten. Nach einer fechsſtün-
digen/ aber durchaus unintereffanten. De-
batte wurde die Fortſetzung derſelben auf
eine ſpätere Abendſitzung vertagt. Als aber
die augeſetzte Stunde kaͤm, haͤtten ſich nur
28 Muglieder eingefunden, ſo daß die Sitz-
ung ausfallen mußte, Dieſer Umſtand be-
nimmt dem Antrag Spooners jede Ausſicht,
im Laufe der gegenwärtigen Scfjion wieder
auf's Tapet zu kommen! Der „Morning
Herald“ will dies im Intereffe der Regie?
rung bedauern, während „Daily News“
behaupten, daß das Miniſterium die Unmög-
lichkeit, dieſe Bill zu bergthen, herbeigeführt
habe; ja dieſes Blatt will ſogar wiffen, ein
Mitglied des Hauſes habe ſich an die Thuͤre
geſtellt, um jeden Repräſentanten zu veran-
laſſen, wegzubleiben.
London, 26. Mai. Die geſtern Abend
von dem Premierminiſter Graf Derby im
Oberhaus auf die Interpellation, ob Frei-
handel oder Schutzzoͤll? abgegebene Erklä-
rung, hat den Whigs und den Peeliten ei-
nen bedenklichen Schlag verfegt und ver-
tagt ihren Eintritt ins Cabinet weit hinaus
in unbeſtimmte Zeit; denn nicht blos geht
aus dieſer Erklärung hervor, daß die
Tories ſich nur im äußekſten Nothfall zu-
rückzichen werden und daß ſie ſich allmaͤlig
die Bahn ebnen, indem ſie alle Hinderniffe
und Steine des Anſtoßes aus dem Weg
räumen, ſondern der Freetrade kann hin-
teiwort dienen, und es muß alſo eine Um-
und Neubildung der Parteien erfolgen, we-
nigſtens ſo weit dies die ABhigs und Pee-
liten betrifft. Bis jetzt ſind beide nur über
2 Punfte einverſtanden: über den Free-
Lade und über den Wunſch, dem Lord J.
Ruſſell die Führerſchaft der Liberalen aus .
der Hand zu nehmen. Das aber iſt nicht
ſo leicht und ſo lange dieſer Puntt nicht
erledigt iſt, ſitzt auch Lord Derby feſt im
Sattel.
Karlsruhe, 28. Mai. Bei der heute
dahier ſtattgehabten 26. Serienziehung ſind
naͤchſtehende 20 Serien der badiſchen 35 fl
Looſe herausgefommen: Mr, 16, 50, 487,
1041, 1402, 1532, 2304, 2470, 2754, 2907,
2980, 3319, 3603, 4755, 5483, 6068, 6076,
6510, 6839, 7650.
77 Werantwortligher Nedacteur; ©®. Meidhard.
Fuͤr die Gaiberger Auswanderer iſt bet
mir eingegangen: von B, 2 fl. 42 fr.
Heidelberg, den 1. Juni 1852. 2*
} Wild. Gätfdhenberger..
Die rühmlichft beklannten AO franzö-
ſiſchen Bergſänger, welche die Chre
hatten an 58 Höfen ſich hören zu loſſen
und in der letzten Zeit drei große glänz
zende und von lebhaftem Beifall begleitete
National-⸗Concerte in Frankfurt und Darm-
ſtadt gegeben haben, werden auf ihrer
Durchreife nach der Schweiz auch hier
wahrſcheinlich ein großes National- und
Paſtoral⸗Concert geben und wir machen im