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A

N: 134.

NMittwoch/ 9, Juni —

*

— die Boft




Seiner Hoheit des Prinzen Eduard von
Sachſen⸗Altenburg iſt die Trauer für den
Grohherzoglichen Hof, von heute an, auf
acht Tage beſtimmt. —* 41

Sroßherzoglihes Oberhofmarſchall⸗Amt.

Ferd. Frhr. Röder v. Diersburg.

4 ; vdt. Schmieder.

Karlsruhe, 7. Juni. Das heute erſchie-
nene Regierungsblatt Nr. 27 enthält eine
unmittelbare Allerhöchſte Entſchließung Sr.
Königl. Hoheit des Regenten, wodurch der
landfländiſche Ausſchuß auf den 16. Juni
zur Prüfung der Staats⸗Rechnungen für
1851 einberufen wird. Ferner Dienſtnach-
richten. (Schon mitgetheilt). Ferner Be-


die am 6, Mai ſtattgehabie Verbrennung
eingelöster Staatsſchuid⸗Papiere betreffend.
Endlich Dienſterledigungen: Ein Buchhal-
ter mit Staatsdienerrécht bei der großher-


amtsg Raſtatt, mit einem Einfommen von
beiläufig 4 {fl. Die katholiſche Pfarrei
Dberwinden, Amts Waldkirch, mit einem
beiläufigen Jahreserlrägnih von 1200 fl
Die evaͤngeliſche Pfarrei Rötteln. Dekanais
Lörrach, mit einem Competenzanſchlage von
720 fl 44 fr. * 2

Deutſchlaud.
Karlsruhe, 5. Juni. Der Kriegspra-
füdent, Hr. Generalmajor v. Roagenbach,
hat aus Anlaß der Uebernahme des Armee-
Commando’s durch Se Kön. Hoheit den
Regenten folgende Anſprache an das Gr.
Armeecorps erlaſſen:Kameraden aller
Grade und Waffengattungen! Se. Kön.
Hoheit der Regent, unfer gnädigſter Kriegs-
herr, wird fäͤnftig den Oberbefehl über
Höchſtſein Armeecorps unmittelbar Höchft-
felbſt führen;z mit dieſem Höchſten Eniſchiuß
iſt uns die höchſte Ehre, das höchſte Glüg
des Soldaten geworden, Kameraden! Das


daß wir dieſe Ehre, diefes Gluͤck naͤch feiz
nem ganzen hohen Werthe erkennen und
uns deſſen würdig zeigen, Nidt nur in gu-
ten Tagen, ſondern in Noih und Tod.
Kameraden! Unſer jugendfriſcher, ritter-
licher Kriegsherr hat ein offenes Herz für
den Soldakenz lehnt Ihm dagegen mit ei-
nem treuen Herzen, und CS wird der Se-
gen des Himmels und die Ehre von unfern
Waffen nimmer weichen. Der Himuiel be-
ſchutze unſern gnädigen Kriegsherrn und
das Baterland 14 Garlor . 37

SManuheint, 8. Juni. Fuͤr unferen
verſtorbenen Grobherzog Leopold beging


zur Eintracht unier Anweſenheit meh-


fach würdige Weiſe eine Trauerfeier, bei


ſterbenen der Redner der Loge einen Vor-
iraͤg hielt; welcher auch in einem weiteren
Kreiſe willige Hörer gefunden habe wuͤrde.
‚ Mannheim, 6. Iunt, Ihre großherz.
Hoheit die Frau Prinzeſſin Marie von Ba-

den, Marquiſe Douglas, iſt geſtern dahier
eingetroffen und wird, dem Vernehmen nach,
einige Zeit bei Ihrer Durchlauchtigſten Frau
Mutter. Ihrer koͤnigl. Hoheit der Großher-
zogin Stephanie, in Mannheim verweilen.
(Myr. J)

Aus der Pfatz/ 3. Juni In unſerm


Streife der Gensdarmerie abgehalten wor-
den, während in den preußiſchen Grenz-
bezirken zu gleicher Zeit auch eine allgemeine
Vagabundenviſitation ſtattfand. Es wurden
bei dieſer Gelegenheit 816 Indipiduen auf-
gegriffen, und es hat ſich als betrübendes


ſcheuen Vaganten und der Gewohnheits-
bettler in hohem Maße gewachſen iſt. Wohl
mag die Theuerung einiges dazu beigetraͤ—
gen haben, aber dieſes ganze Waͤchoͤthum
auf ihre Rechnung zu ſchreiben, iſt ganz
unzuläfiig. So viel aber geht daraus her-
vor, daß auch mit wachſender Energie und
Strenge dieſem grundverderblichen Unweſen
geſteuert werden muß. — Der Ruf nach
Zwangs⸗Arbeitshäuſern mit ernſter Zucht
wird darum immer dringender.
Nürnberg, 4. Juni. Vorgeſtern fand
in dem Wohnhauſe des Schneidermeiſters
Huber dahier eine ſtrenge Hausſuchung
ſtatt. Ueber das Reſultat ſelbſt verlautei


Huber, der erſt kürzlich nach längerm Auf-


Hannover zwangsweiſe über. Muͤnchen hier-
her geſchafft worden iſt, in politiſche Haft
genominen. Eine weitere Hausſuchung wurde
in der Tümmel'ſchen Druderei, dem Ver-
nehmen nach nach einem „Aufruf an die
Soldaten“, geftern vorgenommen aber nicht
das Gewuͤnſchte gefunden. Der Glaſer-
geſelle Faſen aus Ansbach ſitzt noch in Un-
lerſuchungshaft. @RR
Berlin, 2. Juni. Die ſchriftlichen Ver-
handlungen zwifchen dem Berlinex und dem
Wiener Cabinet über die Zollfrage find
(was mehrere ſchon früher mitgetheiite. Be-
richte beſtätigen) gon dem letztexen abge-
broͤchen worden. Die öſterreich. Note vom


die nothwendige Folge, davon aus, daß
Preußen die Propofitionen der kaiſerlichen
Regierung wiederholt abgelehnt habe. Sie
iſt die letzte Entgegnung auf die vorange-
hende preuͤßiſche Note vom 19. Mai, in der
mit Beſtimmtheit, wenn auch in ſehr hoͤf—


eins als die Hauptaufgabe der Berliner
Conferenz bezeichnet wurde, nach deren Er


Zollgebiet in Angriff genommen werden
ſollte. Die hieſige Conferenz feiert ſeit dem
Feſte bis zum Beginne der naͤchſten Woche.

Berlin, 3. Juni. Das Miniſterium haͤlt
heute Mutag eine Sigung, in welcher die
Pairiefrage und die mit ihr in Zuſammen-
hang ſiehende wegen Einberufung der Kam-
mern zur Erörterung und nochmaligen Er-
wägung lommen ſoll. Geſchieht dies
und erſchöpft das Miniſterium in ſeiner
heutigen Sitzung dieſen Gegenſtand ſo dürfte
ſchon morgen die entſcheidende Sitzung des

Staalsiminiſieriums unter Vorſitz Sr. Naj
des Königs ſtattfinden. Hieraus erklärt ſich
ſchon hinlaͤnglich, ſagt die „Lith. Correſp.“,


Termin für das auberordentliche Zuſam-


ſebr verbreitet, doch zur Zeit jeder thatz
ſächlichen — enibehren, um ſo mehr-
alg der ganzen Lage der Saͤche naͤch auͤch
in den bisherigen Berathungen des Staais-
miniſteriums die eventuelle Frage wegen
des Termins für eine Kammerberufuͤng,
der durch die Verhaͤltriſſe nur durch den
7. Auguft begrenzt iſt, nicht einmal neben-
bei zur Spraͤchẽ gebraͤcht worden iſt! Eine
von deren der Übrigen Miniſter vorzugs-
weiſe in dieſer Richtung abweichende Meiz .
nung ſchreibt man in unterrichteten Kreiſen
dem Finanzminiſter von Bodelſchwingh zu.
Bertin, 5. Juni. Se. Maj. der König
traf heute Morgen von Polsdam hier ein,
um ſich nach dem Schloſſe Bellevue zu be!
geben, wo Vormittags 10 Uhr die ſchon
vielberegte Sitzung des Geſammtſtaatsini-
niſteriums unter Vorſiz Sr. Maf gebalten
werden wird. Das Miniſterium hieli noch
eine Vorberathung, während der Koͤnig audh
ſchon um S Uhr auf dem Schloſſe Belle-
vue arbeitete. Es ſoll heute nicht allein
die Frage wegen Neubildung der 1. Kamz
mer, ſondern auch jene in Betreff Dder
Kreisoronung, Provinztalordnung .26.. zur
Entjheidung Fommen, Der fünftige Sang
der ganzen inneren Entwickelung Preußens
wird von dieſer Entſcheidung weſentlich ab-
hängen. ; a
Hannover, 2. Juni. Bekanntlich haͤtte
ſich die ehemalige ſchleswig⸗holſteiniſche Re-
gierung veranlaßt gefehen, den in den Felda
zügen von 1848 und 1849 {inyalid gewors
denen deutſchen Kriegern, fowie den Witte
wen und Kindern der Ddabei Gehliebenen
verhältnihmäßig ſehr erhebliche Unterfiüz
tzungen auszuſetzen Diefe Penſionen muß-
ten inzwiſchen in Folge der neuen Verhält-
niſſe wegfallen. Die hannoverſche alges ,
meine. Ständeverfammlung hatte Ddeßhalb
hereits bei Gelegenheit des Budgets von
1854/52. mit großer Bereitwilligleit unter
die Hauptrubrit „Fünftig wegfallender Aus-
gaben“ der MRegierung, die Mitfel zur Ver-
fügung geſtellt! um für dieſe Unterſtuͤtzun-
gen, welche von Seiten der Statthalter-
ſchaft ſeit dem dritten Quartal des Jah-
res 1850 gaͤnzlich aufhörten einigermaͤßen
Sorge tragen zu fönnen. Die reglements:z
mäßigen Penſionen der in jenen Feldzügen
invalid gewordenen koͤniglich hannoverſchen
Unterofftziere und -Soldaten. haben aber
um ſo weniger aus jenen Mitteln erfolgen
können als die Summe dieſer an 137
vormalige Unteroffiziers und Soldaten zu
zahlenden reglementsmäßigen Penſtonen und
Unterfrüßungen bereits 4285 Thaler jaͤhrlich
beträgt. Unter dieſen Umſtänden und da die
Stände bereits unter dem 7, ZJult 1848
bei Bezeugung des Wunſches daß für
Snbſiſtenz der fraglichen Militärperſonen
möglichſt geſorgt werde, ſich damit einver-
ſtanden erflärt Haben, daß bet etwatger.

Unzulänglichfeit der Mittel der, Kriegsdet-

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