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Charakter des Bundes, nicht im Wider-
ſpruch. Der vorliegende Verfaſſungsent-
wurf dagegen ſei in manchen unkten wi-
derfyrechend, denn er ftatwive eine gemiſchte
höcdfte.. Gewalt und Nepräfentantion; Dder
proponirie Senat flehe in einer unzuläffis
gen. Abhängigfeit von der Bürgerſchaft. Der
Schluß der Note lautet: „Da-Dder Aus-
ſchüß von der feſten Ueberzeugung ausgeht,
daß die oberſte Regierungsgewalt der freien
Siadt Hamburg Alles zu vermeiden beab-
fichligt, was zu dem in Rede ſtehenden Be-
deuken Veranlaffung geben fönnte, ſo zWei-
felt er auch nicht, daͤß ſie im wohlverſtgu-
denen Intereſfe der freien Stadt die Be-
ſtimmungen der projectirten Berfaffung ei-
ner nochmaligen Erwägung zU unterziehen,
und alle jene daraus zu entfernen bedacht
ſein werde, welche nach der Meinung des
Ausſchuͤſfes zu einem Einſchreiten, hoher
Bundesverfammlung Anlaß geben müßten.“

Sideuburg, 22. Juli. (Wef. 3.) Seit
einiger Zeit find die Gerichte und Polizei-
behoͤrden hieſiger Stadt in voller Bewegung
und ebenſo in Anſpruch genommen wie die
Zellen der Gefängniſſe! Es bandelt ſich um
eine große Menge von auswärts in unfer
Herzogthum gekoͤmmenen und hier aufge-
griffenen SGefindels, von Gaunern und Land⸗—
ſreichern. Dabei kam zum Vorſchein, daß
fie faß alle mit falſchen Päſſen verſehen
waren. Auch dem Fabrikanten dieſer Päffe,
einem Subjeete beſonders gefährlicher Art,
der ſich hiet als reiſender Kunſthändler auf-
hielt iſt man auf die Spur gefommen. In
Verfolgung deſſelben waͤrd ihm ein ſtädti-
ſcher olizeibeamter nach Bremen nachge-
fandt, wo er zur Haft gebracht ift. Man
fand bei ihm unter Anderem nicht weniger
alg 18 naͤchgemachte Siegel ven Behörden,
darunter das des preußiſchen Miniſteriums,
des Berliner Volizeipräfibiums und der
Polizeidirection in Bremen.

Wien, 21. Juli. (Br. 3.) Die Heim-
kehr des Kaiſers wird von Seiten der Re-
ſidenzſtadt duͤrch glaͤnzende Feſtivitätenege-
feiert. werden. Wie man hoͤrt, ſoll der 3
Stunden lange Weg zum Landungsplatze
der Dampfſchiffe durch die Jägerzeile und
Ddie innere Stadt, ſowie durch die Vorſtadt
Mariahilf und die Ortſchaften Sechshaus,
Fuͤnfhaus, Ruſtendorf, Penzig und Hietzing
nach Schönbrunn mit Triumphhögen, Fah-
nen und Lampen feſtlich geſchmückt werden;
die Donaubrücke will man in einen Blu-
menkorb verwandeln, und die Schiffer= und ı
Fiſcherzunft beabfichtigt, zahlreiche Kähne
Auf dem Strome aufzuſtellen, die ein ſtrah-

lendes Lichtmeer auf dem Spiegel des Fluſ-
fes ausgießen ſollen. Auch der dunkle Kranz
von Gebirgen, welcher die Hauptſtadt im
Weſten umſchließt, wird alsdann in Freu-
denfeuer ergiühen und die wogende Edene
beleuchten, wo der Volksjubel die ſtille


Frankreich.

Paris, 26. Juli. Louis Napoleen
hat ſich gleich am Tage nach ſeiner Rack-
ichr wieder init gewohntem Eifer den Ge-
ſchaͤften zu widmen angefangen. — Den
auffallenden Umſiand, daß er auf ſeiner
Straͤßburger Reiſe nicht eine einzige offt-
eielle Rede gehalten, erflärt die miniſterielle
„Paͤtrie! in folgender Weiſe: „L. Napoleon
antwortete nur einige wohlwegende Worte,
die ihm ſo gewohnt find, auf die zahlrei-
chen Kundgebungen, welche ihm zu Theil
wurden. In Dijon hatte das Staatsober-
haupt es für nothwendig erkannt, zu ſpre-
chen um allen Einſichtigen die wahre po-
litiſche Lage zu bezeichnen. In Straßburg
hat er die Maſſen ſprechen laſſen. Er
hatte ſein Werk gethan z er überließ es aufs
Neue dem Urtheile des Landes.“

* Baris, 26. Juli. In einem Miniſter-
conſeil, das am Samſtag abgehalten wor-
den, ſollen Mittheilungen nicht unwichtiger
Natur aus Rom und aus Belgien Gegen-
ſtand der Berathung geweſen ſein. Ludwig
Rapoleons Regierung ſcheint Zugeſtändniſſe
liberaler Tendenz begehrt, der heilige Stuhl
aber dieſelben nicht eingeräumt zu bahen.

Straßburg, 27. IJuli, Noch immer


jüngfien Feſtbeſchreibungen, die ihrer Be-
deufung wegen Beachtung verdienen. So
leſen wir heute im Schw. Merkur: Einer
der ernſteſten Augenblicke, welcher {n ſtillem
geſchloſſenen Kreiſe begangen wurde, war
die Vereinigung der fraͤnzöſiſchen und deut-
ſchen Eifendahnverwaltanzsbeariten ugd In-
genieure zu einem Banketie, das am Diens-
tag (20. Juli) im Gaſthof zur Stadt Pa-
ris gehalten wurde! Graf Segur, ehemaz
liger vair von Frankreich, Präſident des
Verwaltungsrathes der Daris-Straßburger
Coͤmpagnie, führte den Vorſitz. Am
Schluffe des Feſtmahls erhob er ſich,
draͤcht? einen mit Beifall aufgenomme-
nen Toaft aus, den Herr v. Ehel beant-
wortete. Oftmals, ſchloß Letzterer unter
anhaltendem Beifall, „find fih das franzö-
ſiſche und das deutſche, Volk unter den
Mauern diefer Stadt begegnet, wo wir
heute brüderliche Toafte darbringen, Aber

fünftigbin, wenn die Deutfchen hierher fom-

men werden, wird es nicht mehr unter dem
Donnet der Kanonen ſein, ſondern unter
dem Geräufche der Locomotiven, dieſer
mächtigen Maſchinen des Fortſchriites und
des Friedens.“ — Zum Andenken des Ein-
weihungsfeſtes ſoll in der Variſer Münze
eine Medaille geſchlagen werden.
Rußland·

St. Petersburg, 17. Juli. Aus dem
Kaufafus find wieder Nachrichten von ei-
ner Reihe von Scharmuͤtzeln eingegangen,
welche im Monat Mai daſelbſt ſtatthatten.
in welchen die Unternehmungen der Feinde
nach den ruſſiſchen Angaben volllommen
yereitelt worden und zu ihrem Verderben
ausgefallen ſind. Nach den Hamb. Nachr.
haben die Tſcherkeſſen einen Angriff auf
die ruſſiſchen Linien verſucht. Aus dem
Berichte kann man erſehen, daß dießmal
der Angriff der Tſcherkeſſen zu ein und
derſelben Zeit und auf fo vielen Punkten
zugleich ein wohl uͤberlegter war, unDd daß
fie wenigftens an Terrain dabei nicht ver-
{oren, da die Ruſſen überall auf die alten
voͤſtlionen zurückgehen mußten. Darnach
jagt ſich ungefähr beurtheilen, guf weſſen
Seite die groͤßeren Verluſte an Menjdhen= -
ſeben geweſen ſind, wenn auch Berichte
hierüber von Seiten der Tſcherkeſſen nicht
vorliegen.

Neuere Poſten.
Am 24. und 25. Juli wurden in Lin-


ürt.
Am 23. Juli platzte in der Papierfabrik
des Herrn Lepelletier in Laſarraz (Kanton
Waadt) der Dampfteſſel, und zerſchmetterte
den Heizer und den Unteraufſeher

Zu Stuttgart wurde am 27. Juli in
der zweiten Sitzung der zahlreich vertrete-


Eifenbahnverwaltungen Berlin als nächſt-
jährigem Verſammlüngsort einſtimmig ge-
wählt.

Ein Gerücht ſtellt eine abermalige Con-
ferenz der Darmſtädter Coalition
in Ausſicht, die während der Ferien der
Berliner Zolleonferenzen ſtattſinden ſoll.

In Kopenhagen ſtarb am 23. Juli
der Chef des Generalſtabs Karl Julius
Flensborg, einer der ausgezeichnetſten däni-
ſchen Offtziere, im 48, Lebensjahre.

Das Bulletin de Partis vom 27
Juͤlt ſtellt in einem halboffickelleu Artikel
eine ausgedehnte Amneſtie in Ausſicht.

Redigirt unter Verantwortlichteit von O. Keichard.





Groſth · Oberamt Heidelberg.
Nr. 35,115. Gegen Stephan Frank von Kirch-
heim haben wir Gant erfannt und Tagfahrt zum
Ridtigkellungs- u. Vorzugsverfahren auf
Montag, vden 2. Auguft L I,
; Vormittags 10 Uhr,
anderaumt.

Alle, weldhe aus irgend einem Grunde Anfprüche
an die ©Gantimaffe machen wollen, werden aufgefor-
Dert, foldhe in diefer Tagfahrt, bei VBermeidung des


gehörig, Beoollmächtigte , fhriftlich obder mündlich
anzumelden UND ZUgLeich die efwaigen Vorzugs= eder
Unterpfandsrechte zu bezeichnen, die der Anmelbende
eltend machen Wil, auch gleichzeitig die Beweisur«
unden vorzuͤlegen oder den Bemweig mit andern Be-
weiémitt%l?b an%trefteg.t *

Sn vderfelben Tagfahrt wird ein Gläubigerausfhu
und, Maffepfleger ernannt, au ein 8 8*
Rachlafvergleich verfucht, und eS foNen die Nicht-
erfcheinenden in Dezug auf Borgbergleiche und jene
Ernennungen alg der Mehrheit der Erſchtenenen bet-
— — — 1852

eivelberg, den ?26 . —
Toilo. Friederich

SGroßh. Bezirksamt Ladenburg,

will mit ſeiner Familie nach Nordamerika aus-
wandern.

Tagfahrt zur Liquidation wird auf

Donnerfag, den S. Auguſt ! J.,
- Bormittags 8 Ubhr,

angeordnet, . 1
begründen, und zu beweifen find, andernfalls der
Paß verabfolgt werden ſoll

Ladenburg den — 4

Moypert.

Waguer.

Zweite Verſteigerungsankündigung.
Baiberg, Amte Necargemünd. In Holge rih-
terlicher Verfügung werden die Unten befehriebdenen
Üiegen{haften des Wirihs Georg Nülter von
Gaiberg zweitmals {
Samftag, \äen 7 Muguft 1 S,

0 Yor
auf dem Rathhauſe

T /
dafelbft Sffentlich zu Eigenthum
Herffeigert und der endgliltige Zufßlag fogleich er-
$heilt, wenn der Schägungspreis durch das höchſte
Gebot auch nicht erreicht Wirde -

4) 1 Bril. 38 Ridn. Ader im Neufeld, neben


— und Sodh. Krumm, taxirt zu 100 fl.
2) 70 Rihn. 75 Zuß Acker im mittlern

Nr, 17,806. Peter Moraft l von Sehriesheim

Feldfhlag, neben Georg Müller und

Michael Bekenhaupt, taxirt zu 0 50 fl.
3) 12 Nifn. Wiefen in den Hochwieſen,
neben Andreas Klingmann und Geors
Safob Wellenwein, tayirk zZU . — fl
zufammen . 185 fl.

Die Bedingungen werden vor der Verſteigerung
hekannt gemacht. ; .
Neckargemünd, den 24. IJuli 1852.

Der Bolfredungsbeamte : *
8 Frey, Notar.

Großh. Bezirksamt Schweßingen,

Nr. 15,087. Nach den dahier vom —
in Schweßingen eingefommenen Vorarbeiten zur
Conferiptfon pro 1853 wurde am 9. Sanuar 1832
geboren, und in der evangelifhen Kirche gefauft;

Franz Alerander Sriedrigh zefwen-
mäder, Sohn ves Partikulier GHenrt Mennes
¶ Teſchenmäckex von den Niederlanden.

Sollte verfelbe noch am Leben ſein, und veffen
Kater m SGroßherzogihun Baden trgendwo
hürgerlid niedergelaffen haben, fo bitten WIt, Dden-
felben a!ßtconf%rgvtion?pflgdmg und (Dn
{im die dortige Like aufnehmen zU LANER-

Sn diefem Fale ßiäteu wir zugleich uns hievon
henachrichtigen zu wollen ult 1852-

er.

ingen, den 26. S
Schwetzingen, Dla

MNeixner.
 
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