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ter Zeitung“ ſchreibt; Dernach der All-


Blättern mitgetheilte Wortlaut der „Cr-


zu Protocoll gegeben in der Sitzung der
Zolleonferenz Berlin, 21. Auguſt 1852, be-
darf an einer Stelle einer Berichtigung.
Es ſteht dort: Einen ſolchen Neber-
blick bietet aber der gegenwärtige Stand


die bisher gepflogenen Berathungen nur
erſt die großherzoglich ſächſiſche Proͤpoſttion


waͤhrend eine ſehr wichtige Propofition der


Würtemberg noch keiner Berathung unter-
zogen worden ſind.“ Statt deſſen muß es
aber heißen: .. .„Sinen ſolchen Neberblick


Verhandlungen ‚um ſo weniger dar, alg
die pisher gepflogenen Berathungen nur
erſt 3 der k. preußiſchen Propoſitionen und
die großh. ſächſiſche Propoſtiion zum Ge-
genſtande gehabt haben, während eine ſehr
wichtige Vropoſition dex F preuß. Regie-
rung und die Propoſitionen der k. NMegie-
rungen von Bayern und Sachſen noch kei-
ner Berathung unterzogen worden ſind.“
Aus Bieberach berichtet ein Correſpon-
dent der Schw. Kr. die vom Staatsanzeiger
gebrachte Nachricht, daß in Erolzheim
ein Erdbeben ſtatigefunden, als in hohem
Grade ühertrieben und fagt: Die Wahrheit
an der Sache iſt, wie ich aus amilicher
Quelle zu eninehmen Gelegenheit hatte, daß
nach einem äußerſt heftigen Regen! der
mehrere Stunden anhielt, einem eigentlichen


des Frohbergs (Kapellenberg) die obere
Erdſchichie ſich löste und Maſfen von Schutt
in das Thal warf. Mehrere an den Berg-
abhang hingeſtellte Häuſer waren bedrobt,
aber nur eines hatte hierdurch Schaden ge-
litten. Daſſelbe iſt ſeinem größten Theile
nach durch den Erdſturz verſchütlet worden.
Noch iſt die Gefahr nicht voͤllig befeitigt;
los gewordene Bergtheile hängen drohend
über der erwähnten Häuſerreihe! Die Ge-
walt des Waſſers haͤt vexheerend gewirkt.
Ein kleines unbewohntes Gebaͤude, ein fog.
Speicher mit Fruchtvorräthen und Fahrniß
angefüllt, wurde von den ſtürmenden Wo-


hofmauex zerſtoͤrt, Särge und
ie

Muünchen, 27. Aug. (A. Abdz.) Seit
mehreren Tagen werden hier Unterhand-


rung und den Abgeordneten der freien Sladt

Frankfurt, Herrn Bankiers du Faͤy und

Koch/ über den Anſchluß der ubayerifchen
Staatsbahn an die FrankfurtzHanauer Bahn
gepflogen.


Regierungs-Blatt publicirt das mit dem


Leträgt die Einnahme 5014,000 Thir., die
Ausgabe 510,800 Thlr. Das Defieit von


Aus Berlin, 27, Aug. ſchreibt ein Cor-


daß die tetzte Erflärung: der darm-

ſöhnung athmet. Wir finden in:Dder Er


der Verſtändigung, und wird diefer von


dem
frung
mebr erſpart, das nattonaͤle Band erhalten,
Weldes uͤnendlich inniger verbindet, als der
Bundestag. Wir könüen es durchaus nicht
billigen, wehn in der ſo hochwichtigen Frage
von verſchiedenen Seiien der auͤgenblickliche
Abbruch der Verhandlungen gefoͤrdert wird,
und daß wir dieſe Anſicht nicht etwa aus
Zärtlichkeit gegen die öſterreichiſchen Regie-
rungsprincipien ausſprechen, wiſſen unfere
Leſer hinlänglich. Preußen wird ohne Zu-
ſtimmung Hannovers füglich nicht den leßz
ten entſcheidenden Schritt thun Fönnen ;
denn bei der unermüdlichen Agitation der
radicalen Freihändler und Zunker in Hanz
nover „gegeN den Septembervextrag würde
dafelbft waͤhrſcheinlich Feine Trauer fein, käme
die Zolleinigung mit Preußen nicht zu Stande.

— 28, Auguft. (Köln. 3.) - Die
Unterhandlungen mit Hannover in der ZoU:
frage werden fortgefeßt. Heute follen die
Lonferenzen unter Theilnahme der preuß.
Commiſſarien fortgefeßt werden! Hannover
hat ſeine eifrigſten Bemühungen auf die
Erhaitung bes Zollvereins gerichtet, Hier-
aus iſt die Zögerung in der Entſcheidung
zu erklären. Añ gut unterrichteter Stelle
verlautet, daß die dilsſeits abzugebende Erklä
rung zwar ihrem weſentlichen Inhalie nach
bexeits die Genehmigung . Sr.. Majf. des
Königs erlangt hat, dagegen ſoll für den
Worilaut derſelben die Allerhöchfte Sanc-
tion noch nicht erwirkt worden ſein.

Wie aus Berlin die „Allg. Zeitung“
ſchreibt, erfolgte die Ernennung des Gene-
ralg m.. Radowitz, ohne Herın v. Man-
teuffel „zu, Nathe zu ziehen, bloß mit Ge-
genzeichnung des Kriegsminifters, Weder
Herr ven Manteuffel, der nur . deßhalb
und nicht in Zollangelegenheiten bet Sr.
Maj. dem König in Putbus war, noch der
Seneral. v Gerlach haben fie rückgängig
zu machen vermocht. ;

Erfurt, 26. Auguſt. Unter mehreren
Verſicherungsgeſellſchaften fuͤr Eiſenbahnen,
welche neuerdings bei der Regierung um
Conceſftonsertheilung eingekommen find, ſoll,
wie die „Upz, Zig. aus Berlin meldet, die
vor lurzem hier geſtiftete Thuringia bei der
ſoliden, Grundlage ihrer Statuten die
meiſte Ausſicht * zum 44 —
in Preuhen zugelaffen zu werden.

Stetiin, 27. Aus. (Nord. Ztg.) Der
Prinz von Preußen hat an dem Manöver-
tage des 26 c. einen Unfall durch einen
Sturz vom ſcheu gerwoordenen Pferd erlitz
ten, der glücklicherweiſe ohne eruſte Folgen


ſeutigen Parade feine Zufriedenheit über
die * und begab ſich hierauf
nach Paſewalk.
Stralfund, 2 Auguſt., (B. N.) Bei
dem Mahl, welches der König bei feiner
geſirigen Anweſenheit in unſerer Stadt ein-
nahm, ſagte er etwa Folgendes: „Jeder
Stralſunder weiß es, daß ich ſtets gern
in Ihrer ehrenwerthen, mit trefflichen Ein-
richtungen verſehenen — — und
der höchſte Wunfch, den ich Ihnen auf den
Namens der Stadt mir Dargedrachten Gruß
erwiedern kann, iſt der Wunſch, daß der-
ſelben ihytealie edle Verfaſſunz möge er
halten bleiben 1/ . —
Redigirt unter Verantwortlichkeit von G. Neighard.

ur Frage der in Neworleans
77 — 4 —
(Bom Gemeinderath und Bürger-
meiſter in Neunkfirdh en eingefendet.)
„Neunkirchen, 28. Auguſt. Ein Artikel


Auswanderung beſchuldigt unſere Gemeinde
der Grauſamkeit und des Geizes/ weil fie

weite Welt getrieben habe, — Gegen die-
ſen ungerechten Vorwuͤrf muß ſich der Ge-
meinderath ernſtlich verwahren, $ iſt
unwabhr, daß man 250 {n die weite Welt
trieb. Nur auf ihre dringenden Bitten
willigte man in die, {o_große Opfer_Foftende
Auswanderung, ein. Auch betrug ihre Zahl
nicht 250, fondern 224 VPerfonen. E {f
unwWahr, daß ſie mit Lumpen dedeckt von
bier entlaffen wurden. Man unterließ nicht,
alle Bedürftigen mit den nöthigen Klet-
dungsftüden zu verſehen/ was „eine, bedeu-
tende Yusgabe verurfachte. . @6 In un-
wahr, vaß fie in mebreren Abreilühgen
über England reiflen. Das Schiff,. weldhes
fie Alle zugleich aufnahm, ging von Hayre
nach Neworleans ab (laut Vertrag)! Es
ir ferner unwahr, daß ſie ohne . einen
Cent in Neworleang anfamen, wenn die
513 fl welche der Agent, Herr Kühn in
Mannheim, zur Auszahlung an die Gedach-
ten bei ihrer Ankunft in Neworleans, von
uns erhalten und quittirt hat, ihnen, wie
Wir nicht zweifeln, eingehaͤndigt wurden.
Sollte ung jedoch der Beweie, daß dich
nicht geſchehen geliefert Werden, ſo werden
vir dafür dankbar fein, um weitere Schritte
thun zu können. Schließlich iſt noch zu be-
merken, daß man in Abſtcht auf Accordi-
rung und Behandlung der Auswanderer
mit der größten Vorſicht und Gewiffenhaf-
tigkeit zu Werke ging, über die Solidität
der Agenturen Erkundigungen einzog, und
dann mit einer ſolchen accordirte, Wwelche
von hochgeſtellten, für die Auswanderung
ſich intereſſirenden Männern gleich einigen
Andern empfohlen wurde. Die Gemeinde
iſt daher frei von Schuld an dem angebli-
chen Elende, deſſen allzugrelle Darſtellung
aus trüber Quelle gefloͤſſen fein dürfte!“5

*) Wir bitten den geehrten Bürgermeifter und
Gemeinderath, mit obinem Bericht den —
Merkur“ Nr. 203 vom 27. Auguft zu Vergleichen,
ber den bieher bezüglichen Balfus des fünften
Jahresberichtes der deutfchen Gefellſchaft zu New-
arleans, aus welchem auch wir (Rr. 203) die
DHauptfielle mitthei!ten, wörtlich bringt. Die Bes
richte jener deutfhen Gefellſchaͤft erwiefen fich bis
feßt alg zuverläffig. Laut des erwähnten Acten-
ſtückes iſt den Yuswanderern/in Neworleans
gar nichie ausbezahlt worden, dagegen ‚erbielien
ſte in Havre drei SGulven. Wenn na gründlich-
fier Nachforfchung, Welche die @Gemeinde wWie ver
Agent ſich felbft und, im Hlublick anf die vielen auch
in Zykuͤnft über éöaprc noch Auswandernden, der
Menſchlichkeit ſchuldig find, ſich die Angade der
beutfhen . ©efellfchaft conıtatiren follte, 10 wäre
flar, daß der von Mannheimer Agenten im Namen
der_ Gremeinde abgefhloffene Verfrag bet Eins
ſchiffung der Auswanderer in HavreDlopYelt
Lbrochen wurde, denn auch die oben ‚angegebene
umme von 513 fl., welche den Armen erſt in
Leworleans hätten eingebändigt werden follen,
fimmt nicht mit vder Summe Überein, die man
ihnen ſchon in Haore einhändigte. , Dreti Gulden
per Kopf macht für 224 Perfonen 672 SGulven.
Wenn diefe 672 fl. alg die von der Gemeinde ern
für Neworleang heſtimmten 513 fl. gelten follien,
wie fam man in Havre dazı, 159 fl. über Die zur
Verfuͤgung geftellte Summe auszubezahlen? Es
waͤre kaum anders zu erkflären, ‚alg daßı die von
der Gemeinde in obigem Bericht nicht aufgeführten
Deiträge zur Beftreitung der Transportfoften bis
Neworleans fchon in Havre mit jenen 513 fl. in
einen Topf geworfen wurden und daß man das
felbft über Diefen Topf mit einer Willlürverfügte, aus
welcher fich die laut einſtimmiger Berichte nicht mehr zu
beziweifelnden Zovdesfälle in Newoͤrleans ergaben.
Daß für ein foldhes in Havyre verübtes Manöver
hatürlich der Agent in Mannheim, welcher als
hoͤchſt achtbarer Ehrenmann bekannt und.., odne
Zweifel außer aller Schuld ift, nicht verantwort-
iich gemadt werden - fönnte, Ddieß glauben wir
obiger Namensnennung gegenüber beſonders hera
vorbeben zu müffen, da er einen authentifchen
Rechnungoabſchluß aus Havyre und Neworte ans
zur Conftatirung des wahren Sacdhverhaltes Teicht
begreiflich, nicht ſo bald ‚wird. beibringen tönnen
Sm Nedrigen kann! wie fid von felbft verfeht
unfer Sournal weder für den Zahresbericht des
deutfchen‘ Vereins noch für vielleicht nachfolgende

! 50 ihrer Kinber ohne Unterſtützung in die

Einfendungen eine Verantworflichkeit übernehmen,
biefelbe den Einſendern Überlaffend.
 
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