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Heidelberger Journal (46) — 1852

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Nr. 205-230 (1. - 30. September 1852)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66017#0881
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Wien, 11 Sept. Die Borbereitungen
zur allerhöchften Reiſe nach Neſth ſind be-
reits getroffen und es wird ſich der Kaiſer,
wie die Fr. Poſtztg. berichtet, übermorgen
Abend dahin begeben. Heute iſt der F. 3. M.
Heß nach Palota abgereiſt, in welchẽm Ort
das Faiferl. Hoflager ſich befinden wird.
Der Feldzeugmeiſter wird die Aufſtellung
der Cavalleriexegimenter vornehmen, Ddie,
zwoͤlf an der Zahl, in der Umgebung von
Palota ihre Stellungen einzunehmen haben.
Das große Manöver, welches von Sr.
Maijeſtät ſelbſt commandirt werden und drei
Tage dauern wird, ſoll einer allerhöchſten
Anordnung zufolge am 17., 18 und 19.
September flattfinden, da bis um dieſe Zeit
alle fremde Gäſte angekommen ſein werden.
Wan nennt als ſolche außer dem Prinz-
Regenten von Baden noch den regierenden
Herzog von Sachſen-Koburg, den Prinzen
Albert von Sachfen, einen bayeriſchen Prin-

zen und viele ruſſiſche, ſächſiſche und baye-
riſche Offiziere von hohem Rang. Heute
war ein großes Cavalleriemanöver aͤuf
der Schmelz, welches von Seiner Mafe-
ſtät perſönlich commandirt und zu allerhoͤch-
ſter Zufriedenheit ausgeführt wurde. Neber-
haupt entwickelt der Monarch eine außer-
ordentliche Thätigkeit, die Jedermann bei
dem noch Jugendlidhen Alter uͤberraſchen
muß. Se. Majeſtät pflegt gewöhnlich ſchon
nach 4 Uhr das Lager zu verlaſſen, und
um 6 Uhr erſcheint Allerhöchſiderſelbe be-
reits auf dem Exerzierplatz auf der Schmelz
oder dem Glacis, um den bis nach 9 Uhr
dauernden Truppenübungen beizuwohnen.
Vach Beendigung derſelben begibt ſich der
Monarch nach Schönbrunn oder in die kö-
nigliche Hofburg, ertheilt Audienzen oder
empfängt den Reichsrathspraͤſidenten und
den Herrn Miniſter des Aeußern! Der
Abend wird ganz den Staatsgeſchäften ge-

vidmet/ und es geſchieht nicht ſelten, daß
Se. Majeſtät, wenn er irgend ein Theater
befucht, erſt nach Beendigung deffelben die
Miniſter oder eine andere poͤlitiſche Nota-
bilität empfaͤngt. Vor 12 Uhr pflegt ſich
der Kaiſer faſt nie in ſeine Appartement$
zurückzuziehen. Die durchlauchtigſten Eltern
Sr. Majeſtät werden den ganzen Monat
Sepiember in Iſchl verweilen und erſt am
5: October in Schoͤnbrunn wieder eintreffen.
Der Kaiſer wird aber nach Beendigung der
Reiſe nach Croatien und der Militaͤrgrenze
ſeinen Aufenthalt ſogleich in der f, I Hof-
burg nehmen und es iſt auch bereits geſtern
ſchon ein großer Theil des kaiſerl. Marz
ſtalls wieder nach Wien beordert worden.
Der Bundespräſidialgeſandte Graf Thun
wird naͤchſten Samftag auf der Rückreiſe
auf ſeinen Poſten in Wien erwartet.

Redigirt unter Verantwortlichkeit von G, Keichard


Großherzogl.

während dieſer Zeit ſich beſchäfligen.



Mannheim, den 3. September 1852.


vorzulegen.
— den 11. September 1832.






Leihhaus⸗Pfäuder⸗ Ver-

ſteigerung

Nächſten Mitktw o H, den 22 Sept.,
Nachmittags 2 Uhr, werden im hiefl-
gen Leihhauſe die nicht ausgelösten
oDder erneuerten Pfänder vom Monat
Aug. 1851, von Nr. 12,159—13,558,
gegen baare Zahlung öffentlich ver-
ſteigert. \

Solche beſtehen in Gold, Silber,
Uhren, Mauns- und Frauenkleidern,
Bettung, Weißzeng, 2 Oelgemälden,
1 Guitarte, 1 kupfernen Braͤnntwein-
Eſſel mit Hut und Schlange, neuen

Roßhaarmatrazen und noch vielen an-
dern Gegenſtänden.

Heidelberg, den 14. Sept. 1852.
Leihhausverwaltung



werden.
Die franzöſiſche

Depeſchen zur Weiterbeförderung.


auch nach Belgien iſt der Weg durch
zur Zeit der kürzeſte und billigſte.


Karlsruhe, den 13. Seplember 1852.



f den Telegraphenſtationen durch Anſchlag

Sroßb. Dveramt Heidelberg.

Nr. 43,715. Johann ßran\?el von Handfchuhs-
heim wil nach Nordamerıfa augmandern. Zur
Schulvenliquidation haben wir Tagfahrt auf

Samstag, den 18. v. M.,
Morgens 8 Uor,
auf diesſeitiger AmtsSfanzlet anberaumt, und wer-
den daher die etwaigen Gläubiger oaufgefordert,
ihre Aufprüche in derfelben um ſo gewiffer geltend
zu maͤchen alg ihnen nach Ablauf diefer Tagfahrt
nicht mehr dazu verbolfen werden tann.
DHeidelberg, den 14. Sept. 1852.
Spohn.

F

Soumiſſtonsbehebung.

Die Berfegung der beiden Treppen am katbol
DHofpitailgebäude und Hofpitalfirche foll an dew
enigfnehmenden, begeben werden, was mit dem
Anfügen befannt gemacht wird, daß der Koften-
Üderfchlag, bet unterzeichhneter Verrednung einge-


felb® eingereicht werden Fönnen.
Deidelberg, den 15.. Sept. 1852.
Katd. Hoſpitaivertechnung.

Main Neckar⸗Eiſenbahn.

Da in neuerer Zeit häuftig das Reiſegepaͤck ſo
furz vor der vegelmäßigen Abfahrtzeit der Züge
auf bie dieſſeitigen Exrpeditionsbureaug verbradht
wird, daß hierdurch Sörungen in der pünktlichen
Erpedition der Züge hervorgerufen werden, ſo ſteht
man ſid veranlaßt, auf den $ 29 des dieffeitigen
Zrangvort - Neglements , wornach das Neifegepäck
eine Viertelftunde vor der Abfahrt ves
Zugs zur Expedition verbracht werden muß, mit
dem Bemerken aufmerffam zu machen, daßı man
die Erpeditionen angewieſen hat, vorkommenden
Falls ſtreuge auf der oben genannten Beflimumung
zu beftehen. ;

Darmfadt, den 7. Sept, 1852.

Die Direetion.

YPrivat-Anzeigen,

Bekanntmachung.

(Die Verlooſung der Mufeumse.
actien betr.)

Hei der heutigen Ziehung der auf den Januar
1853 heinzuzahlenden‘ Mufeumsactien find die
Nummern 3, 114, 267,, 36, 215, 21, 143 und 202,
und zwar Nr 3, 114, 143 und 202 mit einer Prä«
mie von fe 25 fl. herausgekommen.
Die Inhaber der gezogenen Actien werden ein-
geladen deren Hetras feiner Zeit bet dem Kechner
Herrn Eduard Klingel in Empfang zu nehmen,
vobei bemerft wird, daß die Verzinfung vom 1.
Januar 1853 an aufhört 2

Heidelberg, den 15. Sept. 1852. i

Für die Aettengeſellſchaft?

Kraugnmann..

Speyerer.
 
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