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Eintritt ins Iſere Departement. Auch bei
der Abreiſe von Lyon empfing £. Napoleon
in dieſer Stadt und deren Vorſtädten die
lebhafteſten Beweiſe von der Liebe der ge-
fammten Bevoͤlkerung. Die letzte Depeſche
yerbreitet ſich über den Eindruck, den die
Reiſe und beſonders die Rede des Präſi-
denien in Lyon hinterlaſſen hat. Das impo-
nirende Hoch auf den Kaiſer nennt ſie eine
vopuläre Salbung.“ Die Geſundheit des
Fraͤſidenten der Republik, woruber vor der
Reife allerlei bedenkliche Gerüchte im Gang
waren, iſt jetzt allen Nachrichten zufolgẽ
vortrefflich, und zu Ste Etienne bemerkte
man, daß er gegen feine Gewehnheit auf
dem Ball tüchtig mittanzte. Nach einem
Schreiben aus Marſeille vom 20, d8, iſt
das für die präſidentſchaftlichen Feierlich-
keiten dort vorbereitete Feuerwert durch das
Zerplatzen einer Bombe in die Luft geflo-
gen, Mehrere Yerfonen wurden ſgwer ver-
wundet u A, der Director der Fabrik, an
deffen Aufkommen man zweifelt. Die Fa-
brit felbft wurde zerſtört. — Der „WMoni-
teur“ veröffentlichl abermals 15 Gemeinde-


welche ſämmtlich Dankesausbrücke, auch im-
perialiſtiſche Wünſche enthalten.
Straßburg, 20. Sept (Fr P.) Eine
ungemeine Aufregung hat feit zwei Tagen
unſere Stadt ergriffen und die Aufmerkſam-
keit von den geſtrigen Ergänzungswaͤhlen
des Gemeinderaths abgewandt. Geſtern er-
reichte nämlidh der Rhein eine außerordent-
liche Höhe. Die hieſigen Befatzungstruppen
wuͤrden commanbdirt, um in aͤller Eile
Schubdämme aufzuwerfen. Die ganze Nacht
wurde det Fackelſchein gearbeitet. Groß war
der Schrecken/ alg dieſen Morgen gegen
8 Uhr die Sturmglocke des Münſters dens
noch Waſſersgefahr ankündigle. Der Alten-
heimer Damm, ungefähr 2 Stunden ober-
halb Siraßburg, war durchbrochen und die
ganze Ebene zwiſchen dieſer Stadt und dem
Rhein mit neberſchwemmung bedroht. Ci-
il und Militaͤrarbeiter eilten an Ddie ges
fährdeten Punkte und vermochten zum Siüce
dem. wilden Stirome noch Schranken zu
fetzen. Während des ganzen Tages hat man
unermübdlich gearbeitet und in dieſer Nacht
werden die Arbeiten fortgeſetzt. Ein Pon-

tonnier iſt geſtern ertrunken. Die Verbin-

dungen mit Kehl ſind ſchwieri
mit Nachen zu bewerfftelligen. n mn
Straßburg, 21. Sept. Die Gerüchte,
daß auch im mittaͤglichen Frankreich die
Fluͤſſe ausgetreten, haͤben ſich bis jetzt glück-
iicherweife nicht beſtaͤtigt.
Enalaud.
* Qondon, 21. Sept. Man glaubt all-
gemein, die Beſtettung Wellingtons werde
erſt in einigen Wochen ſtattfinden, da man
die Vorbereitungen dazu mit möglichſter
Muße und Umſicht, mit allen mößlichſten
Ruckſichten für das Publikum und die Würde
des großen Todten machen will. Man er
innert ſich dabei, daß Relſon, der im Oc-
toher fiel und ohne Verzuͤg nach England
gebracht, doch erſt im Januar beſtaͤttet wurde
und daß die Anordnungen trotzdem noch
vieles zu wuͤnſchen Übrig ließen. Man witlt
dießmal die Feierlichkeit in grandioſem Maß-
ſtabe anordnen und ſich daher Zeit laſſen.
Daß das Begräbniß auf Koͤſten des Slaa-
tes ſtattfinden wird, verſteht ſich von ſelbſt.

Schweiz.
Baſel, 21. Sepibr. Ueber das geſtern
gemeldete Unglück der Herzogin von Or-
leans, die vom Schickſal neuerdings wie-
der auf eine harte Probe geſtellt worden,
berichten Schwetzerblaͤtter! biefelbe wollte
am 17. d. von Lauſanne nach Bern reiſen.
In Moudon (Milden) gewaͤhrle der Zug
wegen der weggeſchwemmten Brücke die
Unmöglichkeit/ weiter zu kommen, und lenkte
nach Oron ein, um die Siraße von Rue
nach Romont zu gewinnen! Vor dem ers
ſten freiburgiſchen Dorfe Promaſens ſtuͤrzte
der Wagen um und fiel in einen Graben
voll Waſſer. Die Herzogin ſoll das Schluͤſ—
ſelbein gebrochen haben, das übrige Perſo-
nal mit Quetſchungen davon gekommen ſein.
Die Familie kehrie nach Oron zurück, wo

g und nur


Laulanne beforgt wird..
Von der Grenze, 20. Sept, Der ſchwei-
zeriſche Generalagent in Neapel, Hr. Möb-


der Meifende, welcher ſich nach Neapel be-
geben will, nicht nur mit dem Viſum des
neapolitaniſchen Repräſentanten in dem Lande,
von wo er verreiſt, fondern auch mit den
Viſa aller auf den Zwiſchenſtationen befind-

lichen neapolitaniſchen Agenten verfehen ſein
muß. Dieſe Beſtimmunz gilt vom 1 Oet.
an. Das ſchweizeriſche Lonſulat in Nei
vork übermittelt dem Bundesrath eine Bes
fanntmachung, laut welcher die dortige
Wetltinduſtricgusſtellung am 2 Mat 1853
eroͤffnet werben wird. — Zwiſchen dem
Großherzogthum Baden und der Schweiz
iſt ein Vertrag über Befreiung der Rhein-
cchifffahrt von Zöllen und Abgaͤben geſchloſ-
ſen worben. Die letzten Ueberſchwem-
mungen haben ſich laut allen Berichten duͤrch
den ganzen Flachboden der Schweiz von
St Gallen bis Genf erſtreckt und ſind eben-
‚o ſchnell entſtanden als vorübergegangen.
Das letztere verdanken wir dem Umftand,
daß das Hoͤchland der Alpen und Gletſcher
bei der Ueberſchwemmung nicht betheiligt
war und diesmal den bloßen Beobachter
geſpielt hat. Das Steigen des Rheines und
der Mar machte ſich ohne irgend welchen
Frheicen Beitrag vom bündner und ber-
ner Oberland, und auch der Gotthard ſandte
keinen wefenilich vermehrten Zufluß gegen
Luzern, wie diefes noch aus dem Schweigen

hervorzeht, welches die Tefſiner Blätter

vom 19, über die Waſſerfeage beobachten.

Die Schweiz kann alſe bet allem hin und

wieder eingetretenen Unglüd von großem

Gtück reden, daß der Regen bloß in den!
Niederungen fiel und die Flüſſe nicht ſchon
in den Alpen geſchwellt wurden, ı — Der
Werth der in Bafel fortgeſchwemmten Baums
wollenmaaren wird auf 10,000 Fr. geſchaͤtzt.

Die dafelbit im Nheinlagerhaus ſtehenden
Trapbfäſſer, im erth von 250,000 Fra
haben trotz der Neberfhwenmung weniger -
gelitten als man fürdhtete, Am Samftag

mußte man in mehreren Straßen die Eir?

culation durch Barken vermitteln.

Mannheim, 22. Sept. (M. S.) Heute
lollte nach der Tagesordnung über die An-
ffage gegen den Jahre alten verheira?
theken Schneider Adam Böhm von Kirchser
heim, wegen gefährlichen Diebſtahls, ver-
handelt werden ; diefer war jedoch In eine m®
Zuſtand ſolcher Entfräftigung und Schwaͤche
hier eingeliefert worden daß er nicht vor
das Schwurgericht geſtellt werden und des-
halb keine Sitzung ſaͤttfinden konnte.

Redigirt unter Verantwortlichkeit von G. Keichard.



Großh. Oberaut Heidelberg.

Nr. 44,593. Da Johann Joſeph Sber von
hier ſich aͤuf die Auffordberung vom 26, Sult d. I
RNr. 34,941, nicht geftellt hat, ſo wird derfelbe der
Defertion- für {chuldig erklärt, und unter Verluft
des Staatgbürgerrecht$ in eine Seldfirate von

00 fl. verfällt. }
— Beſtrafung auf Betreten wird vor-
behalten-

Zeideiberg, den 20. 5 1852.

D, .

zurückgenommen.
Deidelberg, den 23, Sept, 1852.
Kraft.



¶ Die — 4 — he-
treffend. }
Bei der heute vorgenommenen Wahl eines Mit-
gliedes ‚in den Gemeinderath, an die Stelle des
zum Bürgermeißer erwählten €. M. Anderſt/ er-
hielt die Mehrheit der Stimmen
Herr Privatmann Ludwig Waltz,


MWahlacten von morgen an dret Tage zur Einſicht
bereit ltegen.
deidelberg den 22. Sept. 1892.
Bürgermeiſter

Anderſt. Sachs.

Großh. Bezirksamt Neckargemünd.
Nr. 22,184.., Die Iedige Margareiha Molz
von Bammenthal hat fich entſchloffen nach Nord-
ametifa@gé{‚gm?nbe';n.t‚ — —
ur Schuldenliquidation da agfahrt au
S — den 27. September, . f
früh 8 Uhr,
auf diesſeitiger Amtefanzlet anderaumt, und for»
dern fänmmtiüiche, Gläubigex auf, (re Forderungen
in obiger Tagfahrt um ſo gewiffer anzumelven,
als ihnen fpäter von hier aus nitmehr dazı
Verbolfen werden Fönne.
Neckargemünd, den 22. Sept. 1852.
Le ers.
Nikolay.

Privat-Anzeigen,

Muſikanʒeige.
Freitag, den 24. d., findet im
älzerhof muſikaliſche Unterhal-
tung von Iffland und Geſellſchaft

ſtatt, wozu höflichſt eingeladen wird.
Anfang S Uhr.


Heute Freitag, den 24 Septbr. in
der Falkner'ſchen Reſtauration am
Schloſſe von 3 bis 8 Uhr

Geſang⸗Produetion
von S. Peferſen und Frau aus
Eckernförde. Abends im Keichs“
apfel. Entrée nach Belieben.

Muſikanzeige.

Samstag, den 25. d., findet in
der Schloßwirthſchaft muſtkaliſche
Unterhaltung von Ffflanden Geſell-
ſchaft ftatt, wozu höflichſt eingeladen
wird. Anfang 3 Uhr.

(Bn verkaufen.) Das in der Karpfen-
gaffe Lit. B Nr. 171 gelegene zweiſtöckige
Wohnhaus mit Gärtchen und ein Weinberg

im obern Getsberg, ca. 2 Morgen enthal=-
tend, ſind aus freier Hand zu verfanfen.

Näheres bei —
* —


 
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