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Lehrers Waldi, den Entfliehenden vorher
einzeln hatten aufbalten wollen, verſichern,
er habe ſie mit einem offenen Meſſer be-
droht und zuruͤckgeſchreckt! Der Angeklagte
bekennt zwar, er ſei über die Kirchhofmauer
gefliegen, um das auf dem Kirchhöf ausge-
breitete‘ Stück Tuch, welches er im Voͤr—
uͤbergehen geſehen habe, zu entwenden und
habe es zu dieſem Zwecke aufgezogen, ver-
fichert aber nur einen Schlüffel, nicht ein
Meſſer in der Hand gehabt zu haben! In
ſeiner Taſche wurde nach ſeiner Verhaflung
ein Schlüffel gefunden, dagegen gelang es
nicht ?in Meſer in ſeinem Beſiß oder in
der Nähe des Orts, wo er angehalten wor-

den war, zu entdecken! Sein Vertheidiger
führte aug, wenn er auch während des Dieb-
ſtahlsverſuchs zufällig ein Meſſer in der Taſche
gehabt, fo entſchetde dieß deßhalb nicht weil
er bei der Betretung keinen Gebrauch da-
von gemacht habe! Die Geſchworenen (pra-
chen dann auch aus, er habe während des
Diebſtahlsverſuchs ein Meſſer bet c ge-
führt, doch ergebe ſich aus den Umſtänden
des Falles daͤß er ſich deſſelben zum An-
griffe oder zux Vextheidigung bei der Aus-
44 des Diebſtahls nicht habe bedienen
wollen

hof des Verſuchs des gemeinen Dieb-

ſtahls ſchuldig und verurtheilte ihn in Be-
rückſichtigung einerfeits der Erſchwerungs-
gründe des Einſteigens und der Wegnahme
eines im Vertrauen auf die öffentliche St»
cherheit — im Freien niedergelegten Gegen-
ſtands andererſeits aber der durch feine
Verweiſung an das Schwurgericht herbei-
geführten Berlängerung der Unterſuchungs-



ten, mit 16 Tagen Hungerkoſt. Auf Antrag
des großh. Staatsanwalts ward dann der
Verurtheilte einſtweilen freigelaſſen.

Redigirt unter Verantwortlichkeit von G. Keichard.



Großh · Oberamt Heidelbers

Nr. 44,493, Sämmtliche Bürgermeiſteraͤmter
werden angewieſen, ihre Anzeigen über Unglücdg»
fälle dem Sberamte direet, nicht durch Bermittiung

des Großh. Phyſikats vorzulegen.
OBeidelberg den 20. Seßt 1852.

Wedekind.
Stumpf.

Dofjenheim, ODberamis Heidelberg. In Folge
geleiſteter Zahlung wird die im hteſthen Journal
Nr. 209 gegen Heinrich Koch von Doſſenheim an-
geordnete Zwangsliegenſchaftsverſteigerung andurch
zuruͤckgenommen

Heidelberg, den 24. Sept. 1852.

Der Vollſtreckungsbeamte:
Notar Lederer.

Ankündigung.

HandfchuhHsheint, ODberamts Heidelberg. In
Kolge ridterliher Verfügung werden die unten-
befchriebenen Liegenfchaften des Valentin Zreter
voͤn Handſchuhsheim am

Montag, den 18 October,
Vormittags 10 Uhr, ;
auf dem Rathhauſe dafelbft offentlich in Eigenthum
werfieigert, und der endgültige Zuͤſchlas fogleich
ertheill, wenn der Schäßungspreig oder darüber
geboten wird.
Beſchreibung der Liegenfehaften:

Auf ver Gemarkung HandfdhuhHsheim.

LVietiel 15 Ruthen eigener Weinberg im Wwil-
den Noth, einf. Johann Foft, anderf. Jakob CEdel-
meyer ; Nr. 4131 300 fl.

21 Rutden eigener Weinberg und Harten
im Bieth, einf. ranz Neureuther Wittwe,

anderf. Friedrich Hek.
Zuſammen 500 fl

Heivdelberg, vden 14. Sept. 1852.
* Der Vollſtreckungsbeamte:
Wagner, Notar.

Verſteigerungs⸗Ankündigung.
andfchnhSheint, Oberamts veidelberg. In
2 richterlicher Berfügung werden nachbenannte
'äegenfd)nften der Johann Adam DHll Wittiwve
von Zaͤndichuhoͤheim ;
Samsiag, den 16. Dctober ,
fläormitä_aggfiiofll‚%r, :
auf doriigem Rathhauſe öffentlich verſteigert wo-
2 der 44 Zuſchlas 7 wenn der Schã-
Kungspreis oder darüber geboien Wird. e
a) Ein zweiflögiges Wohnhäusden in der Bau-
mengaffe, einf. Michael Arnold und Jodann
Schmitt, anderfeits gemeinfhaftlicher Hof;
Schätzungspreis „ 300 fl
b) 21 Ruthen eigener Weinberg iIm
Schnedenberg, einf. die Löbingsgaffe,
anderf. Bernh. Etert; SOHipUNgSpPr.
c) 1 VBiertel 6 Ruthen eigener Ader am
Ladenburger Weg, einf. Anſtößer,
anderf. Barbara Schmitt
Summa 800 fl.
wozu die Steigliebhaber eingeladen werden.
— den 14. Seyt. 1852.
Der Voliſtreckungsbeamte:
Wagner, Notar.

200 fl

300 fl.

Zur Einrichtung des Waifenhaufes ſind
— ohne Lehne (fogen. Hoder) mit ⏑⏑
Jade verfehen, nofhwendig, welche wir mittelſt
Soumiffion zu vergeben beabfichtigen.

Wit fordern die Lußtragenden zur Einreichung
ihrer Angebote bis längftens

Donnerstag, den 30. d. M. ,
Vorniiitags 10 Uhr,

auf, mit dem Anfügen daß das Muſter bei Waiſen-


Auskunft über die Beſchaffenheit der Arbeit erhoben
werden kann.
Heidelberg, den 22. Sept. 1852.
Bürgermeiſter
Anderſt.
Sachs.

Einladung.

Die verehrlichen Mitglieder des großen Bürger-
ausſchuſſes werden eingeladen, ſich zu der auf
Mittwoch, den 29. d. M.,
Vormittags 8 Uhr., {
beflimmten Sitzung im großen Saale des Rath-
hauſes einzufinden, um über den Gegenftand der
Tagesordnung:
Horlage der von der Reviſtonsbehörde gegen die
Gemelnderechnungen von 1848—1849 erhobenen
Begnſtandungen Beſchluͤſſe zu faſſen.
Heidelberg, den 21. Sept. 1852.
Der Gemeinderath.
nderſt. Sachs.

Großth. Bezirksamt Neckargemünd.
Berichtigung. In unferm Ausſchreiben vom
10. . M., RNr. 21,207 (Heidelberger Journal
Nr. 218) ſollt es hHeißen: Adam Weſch! ſtatt:
Adam Neitdig. .
Nefargemünd, den 21. Sept. 1852.
Thtlo-

Großh Bezirksamt Neckargemünd.

Nr. 21,437. Ueber das Vermögen des Georg
Doller in Reilsheim haben wir Gant erkannt und


fahren auf
Montag, den 4. October,
Voͤrmiitags 8 Ubhr,
auf dieſleitigec Gerichtokanzlei angeordnet.
Alle Diejenigen, welche aus wag mmer für einem
Srunde Anfprüche an die Ganimaffe machen wollen,
werden daber aufgefordert, ſolche in der angefeßten
Tagfahrt, bei Bermeidung des Ausfoluffes on der
Gant, perfönlich ovder durch gehösig Bevollmächtigte,


die eiwaigen Vorzugs= oder Unterpfandsrechte zu
bezeichnen, Ddie der Anmeldende geltend niachen
will, mit gleichzeiliger Vorlegung der Beweigur-
Funden oder Antretung des Beweiles mit andern
Beweismitteln.

SIn derfelben Tagfahrt wird ein Maſſepfleger
und Gläubigetausfchuß ernannt, ein Borg= u, Nat-
Jaßvergleich verfucht werden, und. follen in Gezug
auf Diefe. Ernennungen fowie den etwaigen Borgs
vergleich, die Nichtirſcheinenden als der Mehrheit
der Erſchienenen beitrelend angeſehen werden.

Neckargemünd den * * —

*

Ankündigung ·

— Hilsbach, Amts Nedargemünde. In Folge
vichterlicher Verfügung werden der Sebaſtian Wei-
mann Wibd. von Hüsbach, die nachverzeichneten
iegen{chaften

Mittwoch, den 3. November L J.,

früh 9 Uhr, _

in dem Rathhauſe in Hilgbach öffentlich verſteigert,

Wobei der endgültige Zufhlag erfolgt, wenn der

Shäßungspreis oder darüdher geboten wird.
Befchreibung der Liegenfchaften:

1) Ein Wohnhaus einfökig mit Stall und Keller
oben im Dorf, neben Gtorg Wingerter und
Heinrich Köhler, tarirt zu 20

2) 62 Ruihen 89 Fuß Garten, worauf
Bäume ſteben, beim Saus, vas hintere

Theil neben Georg Wingerter und Kaſpar

ar
3) 31 Ruthen 45 Fuß Heckenwald, neben
Lehrer Bekers, beiderfeits

°

12 fl.
Summa 247 fl.
Neckargemuͤnd, den 19. Sept. 1852.
Der Vollſtreckungsbeamte:
Hregy, Notar.

Verſteigerungs⸗Ankündigung.
Münchzell Amts Nedargemünd. In Folge
richterlicher Verfügung werden dem AWendelin
Scmitt von Münchzell die unten beſchriebenen

Liegenfchaften bis
2. November I. S,°
10 Ubr

Dienstag, den
früh
auf dem Rathhaufe dafelbft oͤffentlich verfteigert,
mobe„t der endgültige Zuſchlag erfolgt, wenn der
Schäßungspreis oder darüber gebolen wird. d
1 Morgen 1 Viertel 33 Ruthen 81 Fuß Acker-
land, in verfchtedenen Parzellen, auf der Gemaͤr⸗
kung Münchzell; Schäßungswerth 236 fl.
Neckargemuͤnd, den 19. Sept 1852.
Der Vollſtreckungsbeamte:
; Sregy, |NMotar.

Früchteverſteigerung.
Schatthauſen Amts Wiesloch. Freitag, den
1. Detober d, 3 Morgens 10 Uhr, werden in
bem Pfarrhaufe zu Schatthaufen folgende Frucht-
gattungen,

Malter Korn,

16 2 Spelz,
— „ ÖSerite,
Hafer,

13 7
öffentlich verſteigert.
Waldwimmersbach, den 24 Sept 1852,
Das Camerariat Neckargemünd.
Pfr. Werner.

Kleiderſtofflieferung.

Illenau. Zur Lieferung don Winterkleidungs-
ſtoffen für Unfere unvermoͤglicheren Kranken auf
dem Soumitffiongwege werdea ausgeſchrieben:

00 Ellen dauerhaͤftes gröveres Tuch zu voſen
und Wämmes, im Preis bis zu 2 fl.

50 Ellen Weſtenzeug, im Preis zu 1 fl. ver Stck-

‚400 Ellen Flaneli zu Unterwämmes, ganz wollen,
bis zu 50 fr.

850 Ellen Frauenkleiderftoff, wobon circa die
Hälfte in Biber beſtehen foll, im Preis von 20 big
50 fr. vper Elle. ;

970 Elen farbigen Flanell und Btber zu Unter-
röcken his zu 30 Fr.

300 Ellen Cattun, im Preis bis zu 20 Fr.

146 wollene Männerhalstücher, von 18 bis 36 kr.

* wollene Frauenhalstücher, von 36 fr. bis

gu 1 fl.

250 Ellen Futterbarchent bis zu 10 Fr.

500 Ellen Kanefas von 10 bis 12 fFr.

unter folgenden Bediugungen:

V Die eingereichten Muſter müſſen genau die
Breite der Stoffe bezeichnen, und Muß der
Lreis mit Worten auf die Karte geſchrieben ſein.

2) Die Wolltücher müſſen decatirt und nachher
gemeſſen geliefert werden-

3) Die Muſtẽrpatete find verſiegelt und mit der
Aufſchrift: /Kleiderſtofflieferung“ franeo ein-
zureichen.

4) Die Einreichung der Muſter muß bis zum
6. Oetoher geſchehen,

Später eingehende können nicht berückſichtigt

werden.

Illenau, den 22. September 1852.


Sberg}. “ Soend.
 
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