Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
feftgeftellt, doch Feineswe
demofratifhen Partei! D
hatte kein Steuerre
ten, und dehhaͤlb auch
des verfloſfenen Jahres keine Rücficht_neh.
men fönnen, ſo daß in die Urwählerliſte
1206 Waͤhlberechtigte, (468 Beamte und


waͤr wurden auf Grund der inzwiſchen
auggefertigten Steuerrelen die Steuerte-
ftanten. on 1851 — 1852 exrpedirt und ge
gen die Wahlberedtigung Derfelben Reclas
mationen erhoben! SJn Folge der letzteren
ſind uͤber 300 Bürger aͤus der Liſte ge-

feichen wordenau nodannK aln f 2
Sresden, 7. Dec. (O. A. Z.) Den Ge-
genftandi der lebhafteſten Unterhaltung: bil-
det hier gegenwärlig die, wie e& Heißt, nahe
bevorfichende Vermäblung unſeres Prinzen
Alberi. Die /Freimüthige Sachlen=Zeitung“
hemerft; fchon; daß diẽ kürzlich erfolgte Reiſe
des Prinzen nach Prag mit dieſem freudi-
gen Ereigniffe zuſammenhänge. Doch irrte
ſie, glaubwürdigem Vexnehmen nadı, wenn
fie hinzufügte der Prinz bewerbe ſich um
die Haͤnd der (in ietzter Zeit vielfach ge-
naͤnnlen und als Braut des neuen Kaiſers
der Franzoſen bezeichneten) Prinzeſſin La-
roͤla von Waſa. Vielmehr nennt das Ge-
rücht mit großer Wahrſcheinlichkeit als Braut
des Prinzen Alberi die verwittwete Exx
herzogin Eliſabeth von Eſte (geb. am 17:
Sanuar 1831), Tochter des Palatinus Jo-
ſeph von Ungarn und Wittwe jenes juͤgend-
iichen Herzoßs Ferdinand von Eſte, der als
ein Opfer feines menſchenfreundlichen Be-
fuchs in den Prager Spitälern am 15 Dee.
4849 ſtarb. Ich iheile Ihnen diefes Gerücht
eben nur als ſolches mit.

F Berlin , 7, December. Ich (hrieb
Ihnen in voriger Woche , daß die Präſi-
dentfchaft des Grafen von Schwerin, trotz
heftiger und vielſeitiger Oppoſition gegen
denfelben;, immer noch als die wahrſchein-
lichfte zu betrachten ſei. Nur das völlig
außerhaͤlb der Berechnung gelegene Auftre-
len der katholifchen Parthet, hat mich
Lügen deſtraft/ aber zugleich auch den ſchla-
gendſten Beweis geführt }ı daß meine Be-
dechnung durchaus richtig. geweſen wäre-
wenn mir es mit der alten Parteigliederung


ng unier

ürften. Hohenlohe

menigftend nod nicht —
indeſfen verlautet über Die

22


ruͤfen z Fönnen. vi vor Adem
für „dieUngeldwächte, Machtvolkommenheit
der Krone ihr Wort erheben und neben der
Körderung materielfer Fulereſfen Evielleicht
eben um derſelben willen) demübht
ſein, als eine Stütze des gegenwäͤrtigen
Minifteriums darzuſtẽhen. Hierauf iſt um fo
mehr Gewicht zu leßen, als — wie ich
vernehme — die in Rede ſtehende Fraetion
ſich weder aus den Alt⸗Miniſteriellen (Ewenn
dieſer Ausdruck geſtattet iſh noch auch aus

uͤberwiegend aus den unabhängigen Mit-
gliedern derſelben gehildet hat. Fuͤrſt Ho-
henloheIngelfingen iſt, wie der Schöpfer,
fo auch der Füßrer dieſer Fractton, Zu
feinem Stellvertketer wurde der Abgeord-
nete Denzin ernannt.

Berlin, 6. Dec. Die miniſterielle Zeit
ſchreibt über die Lage Frankreichs! Unter
den Donner der Kanonen iſt das Kaifer:
reidy in Frankreich von neuem ausgerufen
und Naypoledn ML hat den Thron Napo-
(eon’$ L beftiegen ! * Somit hat die Ge-
ſchichte in;2 Nenſchenaltern zweimal ihren
Rreisiauf an der Seine vollendet, _ Das
abfollte, Rönigfhum wurde 1789 vernicdhtet
um das abfolule Kaiferthum 15 Jahre ſpä-
ter etaͤblirt zu, ſehen und der confiituitos
nelle Thron waͤtd 1848 ein Flammenranb-
um. ſchen Zahre ſpätex durh das abſo-
{ütefte Negiment der NeuzZeit erfeßt zu wer-
den. MNMapoleon IIl hHat es feierlich verhei-
Ben, Dden Frieden aufrecht zu erhalten, unD
wir find nidt gemeint, in eine Erflärung
Zweifel. zu fetzen, welche mit allen Zeihen
der Luͤfrichtigkeit abgelegt wird, wenn ſchon
die Wandelbarfeit einer S0jährigen Orr
ſchichle die VBorfiht nidt bloß anrathen,
fondern auch gebieten. muß.‘ Ader ſehen
wir ab. von der Srage nach dem Weltfrie-
den. und von den Millionen Folgen, welche


„Biel Aufſehen er-
ein Hirtenſchreiben des

ahmung wecken werde. 8
Oeſterreichiſche Monarchie.
Peſch! Dec. Borgeflern iſt hier ein

ausgezeichneter Mann geſtorben und geſtern

unter zahlreichem Leichenbegleite zu Grabe
zetragẽn worden, Herr Michael Helmetzy,

Taſſier der magyariſchen Akademie und

Begründer der neuern magyaxiſchen Hour-

naliſtik. Zu Satorallya⸗Ujſhely im Zemp-

liner Comitat, im Jahr 1792 geboren,
maͤchte er ſeine Studien an der Peſther

Univerfität, wo er ſich zu einem alle euros


ſten herauszubilden Gelegenheit hatte. Außer
Eckertshauſens Gebetbuch überſetzte er meh-
rete Werte Schillers, den Taſſo, Vieles
aus den Engliſchen, Franzöſifchen, Italie-
niſchen und Spaniſchen. Das allermeiſte
Verdienſt hat er um die magyariſche Sprache,
welcdhe er alg Eigenthümer und Redacteur
des Zetenkor? (Gegenwart) wit vielen
neu geſchaffenen Worten und Wendungen
bereicherte, die durch dieſe Zeitung in das
Maͤrk des Volks übergegangen ſind.

Frankreich. —

Paris, 9. Dec. Der „Moniteur“ ents
pält die amilidhe Anzeige, daß der Oberſt
Barman geſtern den Minifter der audmwär-
tigen Angelegenheiten fein neues Beglau-
bigungoſchreiben alg Sefhäftsträger des

feine Eriſtenz oder Nicerleh begleiten, was
haf das franzöfijde Bolt dis jebr Durd) alle
die Experimente gewonnen, Die jeit 63 Jah-
Yen mit. ihın vorgenommen finde €$ haf
Milionen Geldes geopfert, Ströme von Blut
find gefloffen , wilde Parteiungen haͤtten e$
zerriffen, und_{m Bewußifein jeiner Ermat-
fung. ergibf eS, fid ‚auf Discreiton einem

Schweizer, Bundes bei der Regierung Des
Kaifers überreicht hat, und gleichzeitig in
feinem. halbamtlichen Theil dret Mirthetz
fungen, wornach auch Spanten,. Holland
ind Sardinien das Kaiferthum anerkannt
haben. Die hollaͤndiſche Negierung, hat den
franzöſiſchen Gefhäftsträger im Haag in
Kenntnig gefeßt, daͤß ihr. Neprafentant in
Paris, Baron Sagel, neue Beglaubigungs-
briefe erhalten . mird, und ven Turin. {
ein auͤßerordentlicher Courier , abgefertigt
worden, um dem Marguis v. Billamarina_
fein.neues Beglaubigungeſchreiben als außetz
ordentlicher Boifchaftet und bevollmächtigter
Minijter, zu überbringen! Dann hringt der
„Moniteur/ zwei Decrete, „ Wobnrdh . der
längſt unbeſetze Lehrſtuhl für conſtituttonel-

aund- überhaupt mit bloß politiſchen ſtatt auch
mit confeſſionellen Sympathien und Anti-
pathien zu thun gehabt Hätfen, Graf Schwe-
rin befand ſich in einer Minoxität von nur
93 Stimmen ; wogegen die Zahl der nicht
witſſimmenden katholiſchen Mitglieder 43 be-
trug. Zu andern Zeiten, als die confeſſio-
nelle Frage noch nicht ſo entſchieden in den — von, dem . es. IM Grund nur Eing:
Vordergrund gedrängt worden war, würde or hert: „ Schuß und, Sicherung gegen ſich
mehr „ alg die Hälfte dieſer Stimmen ! Der |(Ypg, * MWenn, jemals irgend ‚etwas, gelehrt
Oppoſilion angehört und mithin den Aus⸗ hat, mie nur Weiße Mäßigung in der Poz
jhlag zu ©unften des Grafen Schwerin | ( y Hetle führt, 10 ift es das Bei-
gegeben hahen. Aber andre Zeiten fordern it Srankreichs.

anhres Auftreten. Die katholiſche Partei * * Z a A
— br — 8 * * —

2— O L DLIVEE

Das durdzufeßen, was fie durchzuſetzen für | /
nöthig MN fünd weit- ab vonlaller| Lardinals von Diepenbrod nunmehr „zwar


guten Grund zu ernſtem Nachdenken und
koͤnnte ung den Wunſch ausſprechen laſſen:
lieber den Grafen Schwerin als jene
Parthei obenauf. Wie ſich die Gliederun-


den, ſind es factiſch die Katholiken/ diein

allen großen Fragen unferes proteſtantiſchen

Stagts den Ausſchlag gebet, © D
EBerlin/ 8. Detember. Im Schooße

Jangfamı, doch ſicher voranſchreitet, und daß
man fid in Breslau mit der , Hofnung
ſchmeicheit, denſelben zum Fefkder: heiligen
Dreikönige in feine ſeit s Mongten verlafe
ſene Reſidenz zurückkehren zu ſehen.

Aus Mecklenburg, L. Dec. Der dies-
jährige Landtag zu Malchin iſt im, Ver-
gleich mit der Betheiligung ‚in früheren
Jaͤhren ſchwach beſucht, wiewohl 600 Guts-
deſitzer landtagsfähig ſind und auf dem
Landtage die Depulirten beider Großher-
zogtbümer ' gemeinſchaftlich derathen. Na-
ment(ih ſtellen die bürgerlichen Mitglieder
der Ritterſchaft ein außerſt geringes Eontin-
gent, und nur die Diäten beziehenden Bür-

{c8 Recht bei der Pariſer juriſtiſchen Fakul-
laͤl defillitiv unterdrückt und dafür ein Lehr-
ſtuhl der Juſtinianiſchen Inſtitutionen ein-
zefetzt wird! Derſelbe iſt Ddem chemaligen
Untertichtsminifer Karl. Girgud, Mitglied
des Inſtituts, übentragen worden. Die For-
mel , mit weicher der bereffende Bericht
ſchließt/ iſt nicht unintereſſant Sie lautet?
„Geruhen Stie, Sire! die Huldigung ! DEr
tiefen Chrfurcht entgegen zu, nehmen, „0s
mit i die Chre habesuzuofein- CEm.: Vaie-
flät unterthänigſter und Jehorſamſter Diener
und Untertban:” Der Deinijter des ( öffente
lihen; Unterricht8,und der Culten s ,D,

{oul.“ (Das Wort „UntertDan% wird hier
 
Annotationen