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v

N‘ 342.

Donnerſtag, 14. October


durch die
Berichte werden gratkts beigegeben.
Husfkunft erthetlt, die Sypaltzeile in Petttſchrift 4 Ir.

Dienſtnachrichten.

Karlsruhe, 12. Oct. (R. 3) SK
Hoheit der Regent haben Sich unter dem
S. Oetober Allergnädigſt bewogen gefun-
den: den Domänenverwalter Finanzrath
Beutter in Konſtanz wegen anhaltender Kraͤnk-
lichkeit, den Salinencaſſier Gaſtel in Dürr-
heim bis zur Wiederherſtellung ſeiner Ge-
fundheit, den Hauptzollamteverwalter Sachs
in Wertheim wegen vorgerückten Alters und
Körpergebrechen, auf deren unterthänigſtes
Anfuchen in den Ruheſtand zu verſetzen, und
den Regiſtraturaſſiſienten Wilbelm Poͤhler
zum Regiſtrator bei der Hofdomänenkam-
mer zu ernennen.

Deutſchland.

Karlsruhe, 12. Oct S, K. Hoh der
Regent begaben ſich heute nach Freiburg,
um den daſelbſt ſtattftndenden Truppen-
übungen beizuwohnen. — Geflern konnte
die B, © idren Abonnenten die conſtscirt
gemefene Nummer mit folgendem Erlaß
übergeben: „Nr. 13,443, Der Redaction
der Badiſchen Landeszeitung werden bei-
gehend die unterm 2. D, M, mir Beſchlas
beiegien Exemplare der Nr. 233 der Ba-
diſchen Landeszeitung mit der Nachricht
zurückgegeben, daß der großh. Staatsanwalt
wegen des fraglichen Artikels eine Anklage
nicht erhebt. Kärlsxuhe, den 11. Oct 1852.
Großherzogliches Polizeiamt der Reſidenz.
Suerilot.“ -

Kartsruhe/ 11. Octbr. R. 3.) BWir
find in den Stand geſetzt, den Wortlaut
der Anſvrache mitzutbeilen, welche Se. f

— —




und ſchließen ſich m die Bellage - Blätter an.
493 “

Preis Halbjährith in Heidelberg: 2 fl. 6 Mr



Euch um diefelben ſchaͤaret, ſo leite Euch
der Gedanke: — Alle für Einen, Einer
für Alle ! ;

Freiburg, 7, Oet. (Sch. M.) Der neue
Stadtdirector, Herr Burger, hat ſeine Ber-
waltung bereits angetreten. Man freut ſich
allgemein, daß die Kegierung dieſe wichtige
Stelle mit einem eben ſo xuhigen und let-
denſchaftsloſen, als gerechten und billigen
Mann beſetzt hat.

Freiburg, 12. Oet. Seit geſtern herrſcht,
wie die /Freiburger Zeitung“ berichtet,
in unſerer Stadt die groͤßte Raͤhrigkeit;
unter Trommelwirbel und Pfeifenklang zie-
hen die Bataillone ein; die Adjutanten
fliegen; durch die Straßen wogt die Menge;
mit Blumen⸗ und Lauͤbgewinden ſchmücken
ſich die Häuſer; überall weht die rothgelbe
Faͤhne; alles rüſtet und regi ſich, um unſern
jungen Regenten und rittexlichen Kriegs-
herrn, der heute noch in unfere Stadt ein-
ziehen wird, auf das feſtlichſte zu empfan-
zen. Geſtern um 3 Uhr holte das gefammte
Offiziercorps mit einer Abtheilung Militär
die neuen Fahnen am Bahnhofe unter klin
gendem Spiele ab. 2 Cempaguien Schützen,
welche die Fahnen von Karloruhe hierher
geleitet hatten, und die den Garnifonsdienſt
waͤhrend der Zeit der Mandver verrichten
werden, ſchloſſen ſich an die Colonne an,
wo ſie fodann in der ſtaͤdtiſchen Kaſerne
einkafernirt wurden. Auch die Pferde und
Reiſewagen Sr. . Hobeit waren geſtern
Naͤchmitlag hier eingetroffen. Heute früh
hat das 6. Bataillon ſeine Fahne in feier-
licher Weiſe hier abholen laſſen

Frankfurt, 11. Oetbr. (Fr. I) Es
darf alg eine bemerkenswerthe Erſcheinung
betrachtet werden, daß die Fraͤnkfürter Dbli-
gationen, welche ſelten von der Ungunſt
der Boͤrfe berührt wurden, durch den Sin-
fluß der eingetretenen Zollvereinskriſis und
des augenblicklich precären Geldſtandes un-
ſeres Platzes mii in das ſtarke Weichen der
ſüddeuͤtſchen Papiere gezogen wurden, ſo
daß ſie durchſchnittlich um mehrere Procent
niedriger ſtehen, als zuvor.

Stuttgart, S, Oct. (5. 3) Zum f
würtembergiſchen Geſchäftsträger in Kaxls-
ruhe iſt nun definitiv der E Kammerberr
Frhr. v. Thumb-Neuburg unter Beförde-
rung deſſelben zum geh. Legationsrath er-
nannt worden.

Berlin, 10. Oet. Geſtern Abend waren
der Miniſterpraͤſident, der Handelominiſter
und der Finanzminiſter in einer die Zoll-
angelegenheit detreffenden Conferenz bei-


Breslau, 8. Oet. Die Kraͤnkheit des


ſorgniß erregende Wendung.
Wien, 5. Oet. Die heutige „Preſſe“


age voͤn hier aus vorgebracht werden dürf-
en, ſollen bereits ausgearbeitet ſein Das
Syſtem der Geſammtzolleinigung mit Deutſch-


Mittheilungen über die Zoll= und Handels-
verträge, welche mit Toscana, Parma und

4 bereits abgeſchloſſen ſind, begleitet
ein.“

Fraukreich.

XParis, 11. Oet. Die Reiſeberichte
verbreiten ſich heute noch über den Aufent-
halt des Praͤſtdenten zu Bordeaur, und
melden deſfen Ankunft in Angouleme, Das
Wichtigſte, was ſie bringen, iſt eine Tiſch-
rede, welche der Prinz bei dem Banket
hieli, welches ihm die Handelskammer von
Bordeaux gab. Die offteiellen telegraphi-
ſchen Meldungen nennen ſie „ein großes
Ereigniß“, und fügen bei, dieſelbe ſei mit
einem nicht enden wollenden Jubel und
mit taufendfachem Hochruf auf den Kaiſer
aufgenommen worden. In der That iſt
die Rede fehr bedeutungsvoll, denn der
Prinz ſpricht ſich deutlich und unums
wunden über die Abſicht und Tendenz des
nahenden Kaiferthums aus; wir beſchrän-
ken uns auf eine Inhaltsangabe der Rede.
In Rückäußerung auf den Toaſt des Prä-
ſidenten der Handelskammer, worin die gro-
ßen Verdienſte L. Napoleon's um die Ird-
nung und deren Intereſſen und der jetzige
Volksjubel hervorgehoben wurden, erinnerte
der Prinz an den Zweck ſeiner Reiſe: die
Wünſche und Bedürfniſſe des Volks ken-
nen zu lernen. Sie habe fedoch zu einem
Reſultat von viel höherer Bedeutung ge-
führt. „Fürmahr“, bemerkte der Präſident,
„ich fage eg mit einem Freimuth, der eben
fo fern von Stolz alg von falſcher Beſchei-
denheit E, niemals hat das Volk auf eine
directere, freiere und einmüthigere Weiſe
den Willen kundgegeben, ſich von den Vor-
urtheilen über die Zukunft frei zu machen,
indem es eine Macht in derſelben Hand
befeſtigt/ welche ihm zugethan iſt. Frank-
reich verdamme die Theorien, die ſo hohe
Gefahren in ſich bergenz es huldige dem
Prinzen, weil er nicht aus der „Hamilie
der Sdeologen? ſei! E3 bedürfe neuer Sy-
fteme, und vor Allem Vertrauen in die Ge-
zenwart, Sicherheit für die Zukunft; und

thuͤm zurückzukommen. „Nichtsdeſtoweniger
gibt es eine Furcht“ fuhr der Präfident
fort, „worauf ich antworten mußz gewiſſe
Perſonen ſagen aus Mißtrauen: Das Kai-
ſerthum iſt der Krieg. Ich ſage: Das Kai-
ſerthum iſt der Frieben! Es ift der Frie-
den, denn Frankreich verlangt ihn, und
wenn Fraͤukreich zufrieden iſt, iſt die Welt
ruhig. Der Ruhm vererbt ſich, nicht der
Kriez. Haben die Fuͤrſten, die ſich rühm-
ten, bie ächten Enkel Ludwig's XIV. zu
ſein, ſeine Kämpfe wieder begonnen? Man
macht nicht Krieg aus Vergnuͤgen, ſondern
aug Nothwendigkeit. — Man kann in
Wahrheit ſagen: Unglück auf Den, wel-
cher zuͤerſt in Europa das Signal zu einer
Collifion geben würde, deren Folgen unbe-
rechenbar wären!“ (Malheur &ä celui, que
le premier donnerait en Europe le signal
d’une collision, dont les consequences Se-
raient incalculables.) Der Präſident ſieht
andere Eroberungen, die er zu machen hat,
und dieer weiter in beredten Worten ſchildert:
Die Verſöhnung der Parteien, die Kräfti-




 
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