engl. Fuß ſtatt 4 Fuß 8! Zoll engliſch.)
— Der Gefammtaufwand für den Bau
und die Einrihtung der badiſchen Staats-
bahn, die Friedrichsfelder Zweigbahn nicht
mitgerechnet, hat bis Ende 1851 betragen
31,520,000 {l. rh., wovon 27,590,000 fl.
auf den Bau der Bahn und der Gebäude,
und 3,930,000 fl. auf das Betriebsmaterial
entfallen. Dies gibt bei der Länge von
‚38 geogr. Meilen einen Aufwand pr. Meile
von 829,500 und davon 726,000 fl. oder
8712 Procent für die eigentliche Bahn, und
und 1053,500 fl oder 12'% Procent für die
Betriebsmittel.
(Schluß folgt.)
Amtliche Nachrichten.
Karlsruhe, 4. Sept. Allerhöchſte Ord.
Nr. 83 vom 29. v, M.: Ich ertheile dem
Oberſten Hilpert, Commandeur des 2.
Reiterregimenis, die Erlaubniß, den ihm
von Sr. Maj. dem Koͤnig von Preußen
verliehenen rothen Adlerorden 2. Klaffe mit
Schwertern am Ring anzunehmen und zu
tragen. Friedrich. — Nr. S4 v. I. Sept::
Auf den Antrag Meines Kriegsminiſteriums
erhalten nachſtehende Angehörige Meines
Armeecorps die Auszeichnung für treu ge-
leiſtete Dienſte: A. Von der Linie. Bie
Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe für Offiziere:
Regimentoart Nerlinger im 1. Reiterregi-
ment. Die Dienſtauszeichnung 3. Klaͤſſe
für Unteroffiziere und Soldaten: Batait-
lonstamboux Leonhard Schmelzinger vom
1. und Soldat Johann Hoͤlzſchuh vom 3,
Infanteriebataillon. B. Von der Gendar-
merie. Die Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe
für Unteroffiziere und Soldaten? Brigadier
2, Klaſſe Wilhelm Trüb von der 1. Divi-
ſion. Dieſelbe 3, Klaſſe: Gendarm 2
Klaſſe Sebaſtian Keller von der Divi-
fion. Beahſchiedete Unterofftziere und
Soldaten. Die Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe
für Unteroffiziere und Soldaten: Oberfeld-
webel Johann Oetzel vom früheren Leib-
und Tambour Chriſtian Scheurer vom fruͤ⸗
heren 1. Infanterieregiment. Dieſelbe 3.
Klaſſe: a. vom früheren Leibinfanteriere-
ment: die Soldaten Anton Haferer, Konr.
Moll und Franz Mathias Körberz b. vom
früheren Infanterieregiment: Corporal
Chriſtoph Friedrich Wurm, die Gefreiten
Michael Schmieder und Raver Buchholz,
die Soldaten Leonhard Bohner, Johann
Philipp Götz und Johann Jakob Albrecht;
€. vom früheren 2. Infanterieregiment: die
Soldaten Martin Studinger, Andr. Kern
und Johann Kaiſer; d. vom früheren 3.
Infanterieregiment: die Soldaten Johann
Philipp Baptiſt Hammel, Heinrich Baptiſt,
Franz Joos und Alois Ulrich; e. vom früs
heren 4 Infanterieregiment: Soldat Dio-
nis Silberer. Friedrich. — Nr. 86 vom
2 D, M.t Lieutenant Wolfram vom 3,
Infanteriebataillon erhält die Entlaſſung
aus dem Armeecorps. Friedrich.
Karlsruhe, 6, Sept. (X. 3) Se. k.
Hoh. der Regent haben unter dem 5. Sept.
5 . allergnädigſt geruht: den an das
Gymnaſium zu Tauberbiſchofsheim verſetz-
ten Profeſſor Rech auf ſein unterthänigſtes
Anſuchen aus Rückſicht für ſeine Geſuͤnd-
heitsverhältniſſe auf ſeiner bisherigen Stelle
am Lyceum zu Konſtanz zu belaͤſſen; den
Profeſſor Reinhard am Lyceum zu Frei-
burg als erſten Lehrer an das Gyinnaſtum
zu Tanberbiſchofsheim zu verſetzen und die
dadurg erlevigte Lehrſtelle am Lyeeum zu
Hreidurg dem Profeſſor Furtwaͤngier zu
Konſtanz zu übertragen,
Deutſchlaud
Karlsruhe, 6. Septbr. (&. 3.) Laut
allerhöchſter Ord. Nr. 88 vom 3, d. finden
/
zur Vornahme von Uebungen in groͤßeren
Truppenkörpern der einzelnen Waffen, ſo
wie von Uebungen mit verbundenen Waf-
fen, im Monat October d. J. Truppen-
concentrirungen bei Karlsruhe und Frei-
burg ſtatt. — An der Coneentrirung bei
Karlsruhe nehmen Theil: die Pionniercom-
pagnie, das 1., 2.,3., 5., 4, und” 7, In-
fanteriebataillon (beide letztere jedoch nur
bei einzelnen Uebungen mit jedesmaliger
Rückkehr in die Gaͤrniſon), die Schützen-
abtheilung, das 1,, 2. und 3. Reiterregi-
ment und das Artillerieregiment. — Un
rer Concentrirung bei Freiburg nehmen
Theil: das 6,, 8., I, und 10. Infanterie-
bataillon und die Schüßenabtheilung, dieſe
jedoch nur zur Verſehung des Garnifons-
dienſtes. — Aus der belliegenden Ueber-
ſicht über die Zeiteintheilung entnehmen
wir, daß die Truppenconccntrirung bei
Karlsruhe am 2. Octoͤber beginnt und bis
zum 11. October dauert; am 3. Oetober
iſt große Parade und Fahnenvertheilung,
am s Oetober Corpsmandver und am 9.
Oetober Feldmanöver bei Mörſch. Die
Truppenconcentrirung bei Freiburg beginnt
am 11, Oetober und dauert bis zum 19.
Oetober. Am 19. Oct iſt große Parade
und Faͤhnenvertheilung und am 18. Oct.
Feldmanöver. Am 15. Oetober finden
Muſterungen vor Sr. k. Hoheit dem Re-
genten ſtait. Laut allerhöchſter Ord. Nr.
87 haben ſich S. k. Hoheit der Regent be-
wogen gefunden, der bisherigen Kriegs-
ſchule die Benennung „Cadettenhaus“, der
bisherigen Kriegsſchulercompagnie die Be-
nennung - „Cadettencorps“, den bisherigen
Kriegsſchülern die Benennnung „Cadetten“
und der bisherigen Kriegsſchulcommiſſion
die Benennung /Militärprüfungscommiſ-
ſion! beizulegen.
Mauuheim, 6. Sept. (Sch. K.) Heute
Morgen gegen 8 Uhr enılud ſich über unfere
Stadt ein ſtarkes Gewitter mitwolkenbruchähn-
lichen Regengüſſen. Die Rinnen wurden zu
Bächen, die Straßen waren förmlich über-
ſchwemmt, und noch jetzt, nach 9 Uhr Mor-
gens, hören dieſe Regengüſſe nicht auf. —
Nächſten Donnerſtag findet die Feier des
Geburtsfeſtes unſeres Landesfürſften, des
Prinzregenten, mit Kirchengang, feierlichem
Gottesdienſt, Parade und Feſteffen im eu-
ropäiſchen Hofe ſtatt. Abends findet zu
diefer Feier die Aufführung von Webers
unſterblichem Oberon ſtatt.
Baden, 7, Septbr. Zur Borfeier des
Geburisfeſtes Sr f Hoheit des Regenten
findet, wie man der B. L, berichtet, mor-
gen Abend ein großer Ball zum Beſten
des hieſigen Krankenhauſes in dem großen
Saale des Converſationshauſes ſtatt. Die
t. k. oſterr. Militärmuſik wird dabei mit dem
gewöhnlichen Curorcheſter abwechelnd ſpie-
ſen. Donnerſtag, den 9. Sept., wird mit
einbrechender Duͤnkelheit vor dem Conver-
ſationshauſe ein groͤßes Feuerwerk, durch
Herrn Lips von Straßburg verfertigt, ab-
gebrannt werden. — Die vielen ausgezeich-
neten Kunſtgenüffe, welche die, Direction
des Curfaales in dieſer Saiſon bereits ge-
boten hat, werden nächſten Freitag, den 10.
d. M. abermals um einen bedeutſamen und
ſeltenen vermehrt werden. Es findet naͤm—
lich an dieſem Abend im großen Saale des
Converſationshaufes ein grohes Concert ſtatt,
in welchem die gefeierte Sängerin Cruvelli
und Piſchech der Heros der Baritoniſten,
ſich hören laſſen werden.
In Schiltach liegen gegenwärtig Hun-
derte an der Ruͤhr erkrankt darnieder, und
da das Städtchen keinen eigenen Arzi hat,
ſondern ärztliche Hülfe in der Entfernung
von mehr als 2 Stunden ſuchen muß, ſo
macht der Tod eine reiche Ernte.
Breiſach, 6. Sept. (R. 3.) Geſtern
Abend gaben die Notare und Praktikanten
des hieſigen Amtsreviſorats ihrem bisheri-
gen Vorſtande, Amtsreviſor Reiff, in dem
eine halbe Stunde von hier entfernten Orle
Hochftetten ein Abſchiedsfeſt.
Frankfurt, 6. Septbr. Dem fürſtlich
Thurn und Taͤrisfchen Generalpoſtdirec-
fiongrath, Herrn Müler, wurde von Sr.
Hoheit dem Regenien von Baden das
Commandeurkreuz 2, Klaffe des Ordens
vom Zähringer Löwen verliehen,
Dresden, Sept (Fr. D.) Prinz Al-
bert iſt ven feinem Befuch in Vetersburg
in dieſen Tagen zurüdgekehrtz er ifk am
kaiſerlichen Hof ſehr zuvorfommend aufges
nommen und von dem Kaiſer durch Er-
nennung zum Inhaber eines Jagerregimenis
beſonders ausgezeichnet worden! Die
preußiſche Erklärung vom 30. v M, in
der Zollfrage wird, wie in Berlin, ſo auch
hier als ſehr verſöhnlich aufgefaßt. Einer
ſpeciellen Erwägung wird freilich die zu
gebende Erwiederung der gegenüberſtehen-
den Negierungen um ſo mehr bedürfen, als
preußiſcherſeitõ die frübere Erklärung der
Tegtern in einigen Punkien, wie z. B, rüd-
ſichtlich einer unbedingten Annabme des
Septemhervertrags, anders, als im Sinn
der Erklärenden ſelbſt gelegen haben dürfte,
aufgefaßt zu ſein ſcheint, und es möchte ſich
nächſtdem hierbei haupiſächlich um Erzie-
lung von Garantien für ein beſtimmtes
Vorſchreiten auf dem von den bemerkten
Regierungen ſtets inne gehaltenen Weg
handeln. In der Haltung der Preſſe iſt es
beachtenswerth, zu ſehen, wie ſehr ſie in
vemſelben Maß/ wie ſie früher eine unguͤn⸗
ſtige Seite den abgegebenen Erklaͤrungen
abzugewinnen befliſſen war, ſo jetzt im Ge-
gentheil nur Günſtiges und Verföhnliches
daraus zu entnehmen weiß. &8 mag dahin
geſtellt bleiben, ob ſie mit dem Einen und
dem Andern in gleichem Rechte war ime
merhin iſt es anerkennungswerth, daß man
es jetzt vorzieht, Dda, wo man ſonſt Gift
ſog jetzt Honig zu ſaugen.
Berlin, 5. Sept. Nach einer Angabe
der „Nordd. Ztg“ ſoll General v. Rado-
witz dazu beſtimmt ſein, das Obereommando
der Axtillerie zu übernehmen, welches Prinz
Adalbert um ſich ganz der Marine zu wid?
men, niederzulegen geſonnen ſein ſoll.
Magdeburg, 2, Sept. (Fr. J.) Das
vor etwa 8 Tagen hegonnenẽ große Fe-
ſtungsmanover, der kriegsgerechie Angriff
und die eben ſo kriegsgerechte inſtructive
Vertheidigung der „Thuͤrmſchanze“, eines
wichtigen Theiles unſerer Feſtung, dauert
ununterbrochen fort, und mehrere hohe In-
genieur= und Artillerieoffistere, unter ihnen
der frühere Kriegsminiſter Generallieute-
nant v. Strotha, ſowie der Inſpector der
Feſtungen Generallieutenant v. Breſe ſind
von Berlin hier eingetroffen, um dem Fe-
ſtungsmanöver beizuwohnen,
Hamburg, 2. Sept. (W, 3.) Allen
Ernſtes können wir Ihnen mittheilen, daß
der hieſige haytiſche Conſul Münchmeyer
die erhaͤbene verſon ſeines Monarchen, des
Kaiſers Fauſtin I, gegen die ſpöttiſchen
Angriffe unſerer Preffe, namentlich der „Meiz
nen Zeitung“ des „Freiſchutz! und gegen
alle carricaturartigen Darſtellungen in oͤf⸗
fentlichen Localitäten durchaus ſichern will.
Herr Münchmeyer hat dies am beſten da-
durch zu erreichen geglaubt, daß er ſich an
den Syndicus für die auswärtigen Ange-
legenheiten, Dr. H. Merck, mit einer An-
deutung der übeln Folgen wendete, welche
die belreffenden Sarkaoͤmen fuͤr die auf
Hayti befindlichen Hamburger oder dorthin
konimenden Hamburger Schiffe haben könn-
ten! Franzoͤſiſche Kaufleute und Capitäne
— Der Gefammtaufwand für den Bau
und die Einrihtung der badiſchen Staats-
bahn, die Friedrichsfelder Zweigbahn nicht
mitgerechnet, hat bis Ende 1851 betragen
31,520,000 {l. rh., wovon 27,590,000 fl.
auf den Bau der Bahn und der Gebäude,
und 3,930,000 fl. auf das Betriebsmaterial
entfallen. Dies gibt bei der Länge von
‚38 geogr. Meilen einen Aufwand pr. Meile
von 829,500 und davon 726,000 fl. oder
8712 Procent für die eigentliche Bahn, und
und 1053,500 fl oder 12'% Procent für die
Betriebsmittel.
(Schluß folgt.)
Amtliche Nachrichten.
Karlsruhe, 4. Sept. Allerhöchſte Ord.
Nr. 83 vom 29. v, M.: Ich ertheile dem
Oberſten Hilpert, Commandeur des 2.
Reiterregimenis, die Erlaubniß, den ihm
von Sr. Maj. dem Koͤnig von Preußen
verliehenen rothen Adlerorden 2. Klaffe mit
Schwertern am Ring anzunehmen und zu
tragen. Friedrich. — Nr. S4 v. I. Sept::
Auf den Antrag Meines Kriegsminiſteriums
erhalten nachſtehende Angehörige Meines
Armeecorps die Auszeichnung für treu ge-
leiſtete Dienſte: A. Von der Linie. Bie
Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe für Offiziere:
Regimentoart Nerlinger im 1. Reiterregi-
ment. Die Dienſtauszeichnung 3. Klaͤſſe
für Unteroffiziere und Soldaten: Batait-
lonstamboux Leonhard Schmelzinger vom
1. und Soldat Johann Hoͤlzſchuh vom 3,
Infanteriebataillon. B. Von der Gendar-
merie. Die Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe
für Unteroffiziere und Soldaten? Brigadier
2, Klaſſe Wilhelm Trüb von der 1. Divi-
ſion. Dieſelbe 3, Klaſſe: Gendarm 2
Klaſſe Sebaſtian Keller von der Divi-
fion. Beahſchiedete Unterofftziere und
Soldaten. Die Dienſtauszeichnung 2. Klaſſe
für Unteroffiziere und Soldaten: Oberfeld-
webel Johann Oetzel vom früheren Leib-
und Tambour Chriſtian Scheurer vom fruͤ⸗
heren 1. Infanterieregiment. Dieſelbe 3.
Klaſſe: a. vom früheren Leibinfanteriere-
ment: die Soldaten Anton Haferer, Konr.
Moll und Franz Mathias Körberz b. vom
früheren Infanterieregiment: Corporal
Chriſtoph Friedrich Wurm, die Gefreiten
Michael Schmieder und Raver Buchholz,
die Soldaten Leonhard Bohner, Johann
Philipp Götz und Johann Jakob Albrecht;
€. vom früheren 2. Infanterieregiment: die
Soldaten Martin Studinger, Andr. Kern
und Johann Kaiſer; d. vom früheren 3.
Infanterieregiment: die Soldaten Johann
Philipp Baptiſt Hammel, Heinrich Baptiſt,
Franz Joos und Alois Ulrich; e. vom früs
heren 4 Infanterieregiment: Soldat Dio-
nis Silberer. Friedrich. — Nr. 86 vom
2 D, M.t Lieutenant Wolfram vom 3,
Infanteriebataillon erhält die Entlaſſung
aus dem Armeecorps. Friedrich.
Karlsruhe, 6, Sept. (X. 3) Se. k.
Hoh. der Regent haben unter dem 5. Sept.
5 . allergnädigſt geruht: den an das
Gymnaſium zu Tauberbiſchofsheim verſetz-
ten Profeſſor Rech auf ſein unterthänigſtes
Anſuchen aus Rückſicht für ſeine Geſuͤnd-
heitsverhältniſſe auf ſeiner bisherigen Stelle
am Lyceum zu Konſtanz zu belaͤſſen; den
Profeſſor Reinhard am Lyceum zu Frei-
burg als erſten Lehrer an das Gyinnaſtum
zu Tanberbiſchofsheim zu verſetzen und die
dadurg erlevigte Lehrſtelle am Lyeeum zu
Hreidurg dem Profeſſor Furtwaͤngier zu
Konſtanz zu übertragen,
Deutſchlaud
Karlsruhe, 6. Septbr. (&. 3.) Laut
allerhöchſter Ord. Nr. 88 vom 3, d. finden
/
zur Vornahme von Uebungen in groͤßeren
Truppenkörpern der einzelnen Waffen, ſo
wie von Uebungen mit verbundenen Waf-
fen, im Monat October d. J. Truppen-
concentrirungen bei Karlsruhe und Frei-
burg ſtatt. — An der Coneentrirung bei
Karlsruhe nehmen Theil: die Pionniercom-
pagnie, das 1., 2.,3., 5., 4, und” 7, In-
fanteriebataillon (beide letztere jedoch nur
bei einzelnen Uebungen mit jedesmaliger
Rückkehr in die Gaͤrniſon), die Schützen-
abtheilung, das 1,, 2. und 3. Reiterregi-
ment und das Artillerieregiment. — Un
rer Concentrirung bei Freiburg nehmen
Theil: das 6,, 8., I, und 10. Infanterie-
bataillon und die Schüßenabtheilung, dieſe
jedoch nur zur Verſehung des Garnifons-
dienſtes. — Aus der belliegenden Ueber-
ſicht über die Zeiteintheilung entnehmen
wir, daß die Truppenconccntrirung bei
Karlsruhe am 2. Octoͤber beginnt und bis
zum 11. October dauert; am 3. Oetober
iſt große Parade und Fahnenvertheilung,
am s Oetober Corpsmandver und am 9.
Oetober Feldmanöver bei Mörſch. Die
Truppenconcentrirung bei Freiburg beginnt
am 11, Oetober und dauert bis zum 19.
Oetober. Am 19. Oct iſt große Parade
und Faͤhnenvertheilung und am 18. Oct.
Feldmanöver. Am 15. Oetober finden
Muſterungen vor Sr. k. Hoheit dem Re-
genten ſtait. Laut allerhöchſter Ord. Nr.
87 haben ſich S. k. Hoheit der Regent be-
wogen gefunden, der bisherigen Kriegs-
ſchule die Benennung „Cadettenhaus“, der
bisherigen Kriegsſchulercompagnie die Be-
nennung - „Cadettencorps“, den bisherigen
Kriegsſchülern die Benennnung „Cadetten“
und der bisherigen Kriegsſchulcommiſſion
die Benennung /Militärprüfungscommiſ-
ſion! beizulegen.
Mauuheim, 6. Sept. (Sch. K.) Heute
Morgen gegen 8 Uhr enılud ſich über unfere
Stadt ein ſtarkes Gewitter mitwolkenbruchähn-
lichen Regengüſſen. Die Rinnen wurden zu
Bächen, die Straßen waren förmlich über-
ſchwemmt, und noch jetzt, nach 9 Uhr Mor-
gens, hören dieſe Regengüſſe nicht auf. —
Nächſten Donnerſtag findet die Feier des
Geburtsfeſtes unſeres Landesfürſften, des
Prinzregenten, mit Kirchengang, feierlichem
Gottesdienſt, Parade und Feſteffen im eu-
ropäiſchen Hofe ſtatt. Abends findet zu
diefer Feier die Aufführung von Webers
unſterblichem Oberon ſtatt.
Baden, 7, Septbr. Zur Borfeier des
Geburisfeſtes Sr f Hoheit des Regenten
findet, wie man der B. L, berichtet, mor-
gen Abend ein großer Ball zum Beſten
des hieſigen Krankenhauſes in dem großen
Saale des Converſationshauſes ſtatt. Die
t. k. oſterr. Militärmuſik wird dabei mit dem
gewöhnlichen Curorcheſter abwechelnd ſpie-
ſen. Donnerſtag, den 9. Sept., wird mit
einbrechender Duͤnkelheit vor dem Conver-
ſationshauſe ein groͤßes Feuerwerk, durch
Herrn Lips von Straßburg verfertigt, ab-
gebrannt werden. — Die vielen ausgezeich-
neten Kunſtgenüffe, welche die, Direction
des Curfaales in dieſer Saiſon bereits ge-
boten hat, werden nächſten Freitag, den 10.
d. M. abermals um einen bedeutſamen und
ſeltenen vermehrt werden. Es findet naͤm—
lich an dieſem Abend im großen Saale des
Converſationshaufes ein grohes Concert ſtatt,
in welchem die gefeierte Sängerin Cruvelli
und Piſchech der Heros der Baritoniſten,
ſich hören laſſen werden.
In Schiltach liegen gegenwärtig Hun-
derte an der Ruͤhr erkrankt darnieder, und
da das Städtchen keinen eigenen Arzi hat,
ſondern ärztliche Hülfe in der Entfernung
von mehr als 2 Stunden ſuchen muß, ſo
macht der Tod eine reiche Ernte.
Breiſach, 6. Sept. (R. 3.) Geſtern
Abend gaben die Notare und Praktikanten
des hieſigen Amtsreviſorats ihrem bisheri-
gen Vorſtande, Amtsreviſor Reiff, in dem
eine halbe Stunde von hier entfernten Orle
Hochftetten ein Abſchiedsfeſt.
Frankfurt, 6. Septbr. Dem fürſtlich
Thurn und Taͤrisfchen Generalpoſtdirec-
fiongrath, Herrn Müler, wurde von Sr.
Hoheit dem Regenien von Baden das
Commandeurkreuz 2, Klaffe des Ordens
vom Zähringer Löwen verliehen,
Dresden, Sept (Fr. D.) Prinz Al-
bert iſt ven feinem Befuch in Vetersburg
in dieſen Tagen zurüdgekehrtz er ifk am
kaiſerlichen Hof ſehr zuvorfommend aufges
nommen und von dem Kaiſer durch Er-
nennung zum Inhaber eines Jagerregimenis
beſonders ausgezeichnet worden! Die
preußiſche Erklärung vom 30. v M, in
der Zollfrage wird, wie in Berlin, ſo auch
hier als ſehr verſöhnlich aufgefaßt. Einer
ſpeciellen Erwägung wird freilich die zu
gebende Erwiederung der gegenüberſtehen-
den Negierungen um ſo mehr bedürfen, als
preußiſcherſeitõ die frübere Erklärung der
Tegtern in einigen Punkien, wie z. B, rüd-
ſichtlich einer unbedingten Annabme des
Septemhervertrags, anders, als im Sinn
der Erklärenden ſelbſt gelegen haben dürfte,
aufgefaßt zu ſein ſcheint, und es möchte ſich
nächſtdem hierbei haupiſächlich um Erzie-
lung von Garantien für ein beſtimmtes
Vorſchreiten auf dem von den bemerkten
Regierungen ſtets inne gehaltenen Weg
handeln. In der Haltung der Preſſe iſt es
beachtenswerth, zu ſehen, wie ſehr ſie in
vemſelben Maß/ wie ſie früher eine unguͤn⸗
ſtige Seite den abgegebenen Erklaͤrungen
abzugewinnen befliſſen war, ſo jetzt im Ge-
gentheil nur Günſtiges und Verföhnliches
daraus zu entnehmen weiß. &8 mag dahin
geſtellt bleiben, ob ſie mit dem Einen und
dem Andern in gleichem Rechte war ime
merhin iſt es anerkennungswerth, daß man
es jetzt vorzieht, Dda, wo man ſonſt Gift
ſog jetzt Honig zu ſaugen.
Berlin, 5. Sept. Nach einer Angabe
der „Nordd. Ztg“ ſoll General v. Rado-
witz dazu beſtimmt ſein, das Obereommando
der Axtillerie zu übernehmen, welches Prinz
Adalbert um ſich ganz der Marine zu wid?
men, niederzulegen geſonnen ſein ſoll.
Magdeburg, 2, Sept. (Fr. J.) Das
vor etwa 8 Tagen hegonnenẽ große Fe-
ſtungsmanover, der kriegsgerechie Angriff
und die eben ſo kriegsgerechte inſtructive
Vertheidigung der „Thuͤrmſchanze“, eines
wichtigen Theiles unſerer Feſtung, dauert
ununterbrochen fort, und mehrere hohe In-
genieur= und Artillerieoffistere, unter ihnen
der frühere Kriegsminiſter Generallieute-
nant v. Strotha, ſowie der Inſpector der
Feſtungen Generallieutenant v. Breſe ſind
von Berlin hier eingetroffen, um dem Fe-
ſtungsmanöver beizuwohnen,
Hamburg, 2. Sept. (W, 3.) Allen
Ernſtes können wir Ihnen mittheilen, daß
der hieſige haytiſche Conſul Münchmeyer
die erhaͤbene verſon ſeines Monarchen, des
Kaiſers Fauſtin I, gegen die ſpöttiſchen
Angriffe unſerer Preffe, namentlich der „Meiz
nen Zeitung“ des „Freiſchutz! und gegen
alle carricaturartigen Darſtellungen in oͤf⸗
fentlichen Localitäten durchaus ſichern will.
Herr Münchmeyer hat dies am beſten da-
durch zu erreichen geglaubt, daß er ſich an
den Syndicus für die auswärtigen Ange-
legenheiten, Dr. H. Merck, mit einer An-
deutung der übeln Folgen wendete, welche
die belreffenden Sarkaoͤmen fuͤr die auf
Hayti befindlichen Hamburger oder dorthin
konimenden Hamburger Schiffe haben könn-
ten! Franzoͤſiſche Kaufleute und Capitäne