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Schreiber, Alois Wilhelm [Hrsg.]
Heidelberger Taschenbuch: auf das Jahr ... — 4.1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.22121#0286
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und Angelika, und zerschlug sich die Brust und zerraufte sich
die Haare.
Lassen Sie unS erst Hülfe schaffen , zur Reue und Klage
haben Sie noch lange Zeit, rief Theobald mit einem Tone,
der die Dame zur Besinnung brachte.
Ich weiß keine Hülfe, versetzte sie, als durch die Frau
Beata, die den Liebestrank gekocht. Ach sür meine arme
Lanrctta ist er gewiß zu stark, Ihnen Hütte er nicht geschadet.
Diese sonderbare Treuherzigkeit würde Theobald ein Lä>
cheln entlockt haben, wäre er nicht'zu sehr von dem Vorgangs
ergriffen gewesen. Jeder Pulsschlag vermehrt die Gefahr,
sagte er: Mitte! besitze ich selbst, aber Lauretta ist nicht zu
bewegen, sie zu gebrauchen. Vielleicht vermögen die Thräneu
der Mutier etwas.
Sie eilten auf Theobalds Zimmer; Lauretta saß am Bo-
den, und ihr Hauvt ruhte in Angelikas Schoose. Die Mut-
ter weinte, flehte und drohte; Theobald und Angelika baten
ko rührend, aber alles war vergeblich.
Dorn muß stechen,
- Herz muß brechen!
sagte sie wehmüthig, und verbarg das Gesicht in dem Schoos
ihrer Freundin, wo bald ein unruhiger Schlummer sie befiel.
 
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