Schreiber, Alois Wilhelm [Hrsg.]: Heidelberger Taschenbuch: auf das Jahr ... (4.1812)

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Die Mutter kam bald zurück. Verhaltener Ingrimm lag
auf ibrem Gesichte.
Das ist eine der fürchterlichen Gestalten, die mich ver-
folgen, schrie Lauretta, und verbarg sich am Busen ihrer
Freundin.
Meiner Tochter wird geholfen werden, murmelte die
Dame; aber man darf die Kräuter nur beim Neumond
Pflücken.
Sie lächelte höhnisch bei diesen Worte», und entfernte
sich schnell.
Lauretta kam nickt wieder zum klaren Bewußtsein,. Be-
sonders ängstlich war sie in der Gegenwart ihrer Mutter,
und ihr stiller Wahnsinn wurde krampfhafte Furcht, wenn
nicht Angelika oder Theobald an ihrer Seite sich befand.
Am liebsten ging sie mit beiden auf die Aue, und pflückte
Blumen; auch hakte sic Augenblicke, wo einzelne Bilder der
Vergangenheit ziemlich hell vor ihre Seele traten, aber sie
verloren sich schnell wieder in Nacht und Dunkel.
Theobald fühlte letzt das Mißliche seiner Lage, und
erkannte die Notbwendiakeit, rasch zu handeln, wenn er feine
Angelika und sich selbst retten wollte. Er schlich sich Nachts
aus dem Schlosse, suchte die Hirten auf, und erkundigte sich