Hcidclbcrger Wochcnblättcr.
Xo. 146. SamSLag, den 27. Iuli 183S.
Creignisse.
Karlsrube, 20. Zuli. ü7. öffcntlichc Sitzung
der 2. Kammcr untcr dem Vorsitze des Präsidenten
Miltermaier. (Schluß der gestcrn abgcbrochenen
Nede dcs Präsidenten.) Alö die Gegenstälide,
welche zur Verathung in der zweiten Hälste des
Landlags auffer dem Strafgesctzbuch vorliegen, be--
zeichnc ich Ihnen das nachträgliche und das auffer--
ordentliche Budger, das Gejctz über die Gcrichts-
sporreln, dann daö Sportelgcsctz in Nechtöpolizei-
geschästcn, dcn Vcricht deö Abg. Lang über Aus--
'suchung der provisorischen Gesctze, den Berichl deö
Abg. Beek über die Dogelmann'schc Morion, den
Bericht deö Abg. Tresurt übcr die Mittelschulen,
dann daö Gcsetz über dic Eintheilung dcr Srraßen,
den Bericht übcr die Verbringung in daö polizeiliche
Arbeitöhauö und den Bericht dcö Abg. Aschbach
über die Sander'sche Molion. Pelitionen sind bis-
ber eingekommen 37ü, erledigt sind 120, eö blei-
bcn somic dcr zweitcn Hälste deö Landtagö vorbe-
haltcn 25ü. Von Petitionöberichten, die noch
nicht erledigt wurden, licgen vor 3ü. Ich dars
vorauösetzen, daß dic Aiirglieder der Petilionskom-
mission in der Zwischenzeit die ibncn zugctheilten
Berichte scrligen werdcn, so daß eö ber unserer
Wiederzusammenkrtnst an Sloff zur Berathung
nicht sehlen wird. Eö wird möglich werden, dem
Wunsche deö Vorstandeö der Petitionskommission
dadurch zu entsprechen, daß sür Erledigung der
Petitionöbcrichte regelmäßig gewiffe Sitzungen an-
geordnet werdcn. Die Zeit unsereö Wiedcrzusam-
mentritts kann ich jetzt noch nicht bestimmen, ich
werde seiner Zcit mit der Negierung Nücksprache
darüber nehmen: so viel glaube ich ihncn aber sagcn
zu können, daß die Einberusung in eine Zeit sallcn
werde, wo uns die Hitze nicht mehr belästigen wird.
Rindeschwender ftellte die Frage an den Herrn Prä-
sidcnten, wann die Äommission wcgcn dcs Stras-
gesetzbllcheö sich wieder zu versammeln habe. Prä-
sidenr: Am 17. Sept. d. I. wird die Kommission
sür das Strasgcsetzbuch mit ihren Sitzungen begin-
nen. Knapp: Die Maßrcgel dcr Urlauböcrtbcilung
ist ganz neu. Nach der Geschäflsordnung stehr eö
dem Präsidenten zu, den Mirgliedern der Kammer
Urlaub zu ertheilen. Er muß also sagcn könncn,
wann Ler Landtag wicder zusainmen trirr. Zch
srage, wer hat die Mitglieder einjuberusen? der<
Präsident oder die Regicrung? Ich sage, der Prä-
sidenl unö niemaud sonst. Präsidenc: Ich hade
deutlich gcsagt, daß ich nach gcnommcncr Nück-
sprache mit dcr Negierung dic Mitglicder wicder
einberusen wcrde. Knapp: Daö widersprcche ich.
Der Präsident hat keine Rücksprache mit Ler Ne-
gicrung darüber zu nelanen, wann er die Mitgiic-
der wieder einberufen will. Eö ist hicr nur von
cinem Urlaub die 9cede, und diescn aus cine gewiffe
Zcit zu ertheilen, ist Sache des Präsidenten. Daö
Nccht der Kammer scheilit mir dadurch gesälirdet.
Präsident: Eö ist hier nur von der Nücksprachc
mit dcr Ncgierung deöwegen die Ncde, urn sich
über die Zwcckmäßigkclt dcr Einberusllngözeic zu
benehmcn, da die Herren Kommiffärc der Negie-
rung vorzüglich Anlheil an unsercn Dcrall'ungen
zu nchmen haben und eö daraus ankömnit, wann
sie mit ihren Vorlagcn fertig sind. Sie Lmsen
versichert seyn, daß ich die Nechle Ler Kammer
jcderzcit wahren wcrde. Hoffmann : Mi'r scheint,
daß der Abg. Knapp wcgen dcö Puniteö deö Wre-
derzusanlmentriltö nicht ganz bcruhigl ist, und cs
liegt allcrdingö elwaö Zwciselhastkö darin. Wirkönn-
ten ja biö zum nächstcn Landtaae bingekallen werden.
Eö könnrc deöwegen der Tag bcstimmt werdcn, an
dem wieder öffentlichc Sitzung ist. Präsident: Es
ift nicht möglich, den Tag jctzt schon zu bestimmcn,
weil ich nickr weiß, wann dic Vorarbciren ferlig.
seyn werdeil. Daß ich mich mit Ler Negierrmg
deöwcgen benchmen muß, werden sie wol)l einseben.
Sic erilinern sich an den Landtag von 1835, wo
wir wegcn Verathung über den Aollverein die öffent-
lichell Sitzungen auf einige Zeit schließen mußten.
Ich belrachte die Sachc so, alö wenn dic Kammer
mit Sustimmung der Negierung die Maßregel deö
Urlaubö angeordnet hätte. Damir wurbe die
Sitzung geschlossen.
Toulon, 17. Zuli. Es ift hier die Nede vou
Vildung eineö NeservegeschwaLerö, welcheö vermuth-
lich die bewilligten 10 Millioncn dahin nehmcn
dürste. Mit Necht l)at man die Behauptung aus-
gcstellr, 100 Mill. Subsidien ware sparsomer ge-
wcsen, alö diese verhäilnißmäßig winzige Summr
nutzloS dahin geopfert. Alö Besehlöhaber dieser
Flotte nennt mau dcn Koncreadmiral de la Suffc,
der seine Flagge aus dem Montcbello auspflanzen
soll. Demnach wird die französische Flotte in der
Levantc bcstchen auö 6 Schiffen, 2 Fregakten, 2
Korvclten, 3 BiWgH pmd i Dampfbool, irn Gan-
zen i^ Fahrzeugen. 'Aus unserer Rhede lieaen 5
Schiffe, 3 Fregatten und 5 leichte Fahrzeugc.
Zwischen dem Vorgebirge Babu und Urlak liegen -.
Xo. 146. SamSLag, den 27. Iuli 183S.
Creignisse.
Karlsrube, 20. Zuli. ü7. öffcntlichc Sitzung
der 2. Kammcr untcr dem Vorsitze des Präsidenten
Miltermaier. (Schluß der gestcrn abgcbrochenen
Nede dcs Präsidenten.) Alö die Gegenstälide,
welche zur Verathung in der zweiten Hälste des
Landlags auffer dem Strafgesctzbuch vorliegen, be--
zeichnc ich Ihnen das nachträgliche und das auffer--
ordentliche Budger, das Gejctz über die Gcrichts-
sporreln, dann daö Sportelgcsctz in Nechtöpolizei-
geschästcn, dcn Vcricht deö Abg. Lang über Aus--
'suchung der provisorischen Gesctze, den Berichl deö
Abg. Beek über die Dogelmann'schc Morion, den
Bericht deö Abg. Tresurt übcr die Mittelschulen,
dann daö Gcsetz über dic Eintheilung dcr Srraßen,
den Bericht übcr die Verbringung in daö polizeiliche
Arbeitöhauö und den Bericht dcö Abg. Aschbach
über die Sander'sche Molion. Pelitionen sind bis-
ber eingekommen 37ü, erledigt sind 120, eö blei-
bcn somic dcr zweitcn Hälste deö Landtagö vorbe-
haltcn 25ü. Von Petitionöberichten, die noch
nicht erledigt wurden, licgen vor 3ü. Ich dars
vorauösetzen, daß dic Aiirglieder der Petilionskom-
mission in der Zwischenzeit die ibncn zugctheilten
Berichte scrligen werdcn, so daß eö ber unserer
Wiederzusammenkrtnst an Sloff zur Berathung
nicht sehlen wird. Eö wird möglich werden, dem
Wunsche deö Vorstandeö der Petitionskommission
dadurch zu entsprechen, daß sür Erledigung der
Petitionöbcrichte regelmäßig gewiffe Sitzungen an-
geordnet werdcn. Die Zeit unsereö Wiedcrzusam-
mentritts kann ich jetzt noch nicht bestimmen, ich
werde seiner Zcit mit der Negierung Nücksprache
darüber nehmen: so viel glaube ich ihncn aber sagcn
zu können, daß die Einberusung in eine Zeit sallcn
werde, wo uns die Hitze nicht mehr belästigen wird.
Rindeschwender ftellte die Frage an den Herrn Prä-
sidcnten, wann die Äommission wcgcn dcs Stras-
gesetzbllcheö sich wieder zu versammeln habe. Prä-
sidenr: Am 17. Sept. d. I. wird die Kommission
sür das Strasgcsetzbuch mit ihren Sitzungen begin-
nen. Knapp: Die Maßrcgel dcr Urlauböcrtbcilung
ist ganz neu. Nach der Geschäflsordnung stehr eö
dem Präsidenten zu, den Mirgliedern der Kammer
Urlaub zu ertheilen. Er muß also sagcn könncn,
wann Ler Landtag wicder zusainmen trirr. Zch
srage, wer hat die Mitglieder einjuberusen? der<
Präsident oder die Regicrung? Ich sage, der Prä-
sidenl unö niemaud sonst. Präsidenc: Ich hade
deutlich gcsagt, daß ich nach gcnommcncr Nück-
sprache mit dcr Negierung dic Mitglicder wicder
einberusen wcrde. Knapp: Daö widersprcche ich.
Der Präsident hat keine Rücksprache mit Ler Ne-
gicrung darüber zu nelanen, wann er die Mitgiic-
der wieder einberufen will. Eö ist hicr nur von
cinem Urlaub die 9cede, und diescn aus cine gewiffe
Zcit zu ertheilen, ist Sache des Präsidenten. Daö
Nccht der Kammer scheilit mir dadurch gesälirdet.
Präsident: Eö ist hier nur von der Nücksprachc
mit dcr Ncgierung deöwegen die Ncde, urn sich
über die Zwcckmäßigkclt dcr Einberusllngözeic zu
benehmcn, da die Herren Kommiffärc der Negie-
rung vorzüglich Anlheil an unsercn Dcrall'ungen
zu nchmen haben und eö daraus ankömnit, wann
sie mit ihren Vorlagcn fertig sind. Sie Lmsen
versichert seyn, daß ich die Nechle Ler Kammer
jcderzcit wahren wcrde. Hoffmann : Mi'r scheint,
daß der Abg. Knapp wcgen dcö Puniteö deö Wre-
derzusanlmentriltö nicht ganz bcruhigl ist, und cs
liegt allcrdingö elwaö Zwciselhastkö darin. Wirkönn-
ten ja biö zum nächstcn Landtaae bingekallen werden.
Eö könnrc deöwegen der Tag bcstimmt werdcn, an
dem wieder öffentlichc Sitzung ist. Präsident: Es
ift nicht möglich, den Tag jctzt schon zu bestimmcn,
weil ich nickr weiß, wann dic Vorarbciren ferlig.
seyn werdeil. Daß ich mich mit Ler Negierrmg
deöwcgen benchmen muß, werden sie wol)l einseben.
Sic erilinern sich an den Landtag von 1835, wo
wir wegcn Verathung über den Aollverein die öffent-
lichell Sitzungen auf einige Zeit schließen mußten.
Ich belrachte die Sachc so, alö wenn dic Kammer
mit Sustimmung der Negierung die Maßregel deö
Urlaubö angeordnet hätte. Damir wurbe die
Sitzung geschlossen.
Toulon, 17. Zuli. Es ift hier die Nede vou
Vildung eineö NeservegeschwaLerö, welcheö vermuth-
lich die bewilligten 10 Millioncn dahin nehmcn
dürste. Mit Necht l)at man die Behauptung aus-
gcstellr, 100 Mill. Subsidien ware sparsomer ge-
wcsen, alö diese verhäilnißmäßig winzige Summr
nutzloS dahin geopfert. Alö Besehlöhaber dieser
Flotte nennt mau dcn Koncreadmiral de la Suffc,
der seine Flagge aus dem Montcbello auspflanzen
soll. Demnach wird die französische Flotte in der
Levantc bcstchen auö 6 Schiffen, 2 Fregakten, 2
Korvclten, 3 BiWgH pmd i Dampfbool, irn Gan-
zen i^ Fahrzeugen. 'Aus unserer Rhede lieaen 5
Schiffe, 3 Fregatten und 5 leichte Fahrzeugc.
Zwischen dem Vorgebirge Babu und Urlak liegen -.