69 Wagner Ideen zu einer allgem. Mythologie
eine mitunter woͤrtliche Uebereinſtimmug orphiſch-ſymbo—
liſcher Saͤtze mit Philoſophemen der Jonier. (Man
vergleiche Plutarch. ad Apollon p. 375. mit p. 453. ed. Wytt.)
Mas alfo Hier zu thun war und zu thun if, liegt am Tage,
Eine reiche Erndte bey wenigen Arbeitern ! — An jene Auszüge
ſchließen fich Ercerpte aus Hefiodos Theogonie an, welche
dem Berf, zu Bemerkuugen über älteres und neueres Sötterfyz
fiem der Sriehen Selegenheit geben. . Der Erklärung, die er
S. ὅρο. von Apollon als Sonnengett giebt, ſtimmen
wir bey. Wir vermiffen aber die in diefer Lehre befonders noths
wendige Bemerkung, daß auch in Sriechenland die alte Kos;
mologiſche Bedeutung des Apollon, als Sonnengott,
niemals ganz verſchwand, denn die Behauptung, daß dies
Letztere nur auf einer Umdeutung allegoriſirender Philoſophen
und Prieſter beruhe, laͤßt ſich nicht nur durch eine Schluß—
folge, welche der ſcharfſinnige Buttmann (Vorleſung
über die philoſophiſche Deutung der Griechiſchen
Gottheiten, insbeſondere von Apoll und Diana)
neulich mit vielem Gluͤck angewendet hat, ſondern auch durch
eine Antitheſis, hergenommen von dem Gebiet alter
Symbolik, widerlegen. Eine Eroͤrterung, die die Graͤn—
zen dieſer Kritik uͤberſchreiten wuͤrde. Auch verdient die Kuͤrze
Tadel, womit unſer Verf. S. 400 ff. von der Artemis
handelt, wobey der Epheſierin gar keine beſondere Auf—
merkſamkeit geſchenkt wird. Und verdiente ein Gebilde des
vorderaſiatiſchen Sabaͤismus dieſe Aufmerkſamkeit, ſo war es
dieſes Weſen. Wie vieles war hier zu betrachten! Vorerſt
δίς Verbreitung dieſes Dienſtes durch Myſien, Pamphy—
lien, Lydien, beſonders der Cultus der Leukophryne
zu Magneſia απ Maͤander (wobey dem JVerf. die
antiquar. Auffäße feines Lehrers. I. S. 109 Nachweifufng
geben konnten), fodann die alten Sagen vom fiebenmaligen
Tempelbau (Sorfter in den Memoir. de la Soc. des Antiq.
de Cancel I. 178. und Bibl. der. alt. L.. u. K..Nro. X.) Das
uͤber den Bakchusdienſt hinausgeſetzte hohe Alterthum dieſes Cul—
eine mitunter woͤrtliche Uebereinſtimmug orphiſch-ſymbo—
liſcher Saͤtze mit Philoſophemen der Jonier. (Man
vergleiche Plutarch. ad Apollon p. 375. mit p. 453. ed. Wytt.)
Mas alfo Hier zu thun war und zu thun if, liegt am Tage,
Eine reiche Erndte bey wenigen Arbeitern ! — An jene Auszüge
ſchließen fich Ercerpte aus Hefiodos Theogonie an, welche
dem Berf, zu Bemerkuugen über älteres und neueres Sötterfyz
fiem der Sriehen Selegenheit geben. . Der Erklärung, die er
S. ὅρο. von Apollon als Sonnengett giebt, ſtimmen
wir bey. Wir vermiffen aber die in diefer Lehre befonders noths
wendige Bemerkung, daß auch in Sriechenland die alte Kos;
mologiſche Bedeutung des Apollon, als Sonnengott,
niemals ganz verſchwand, denn die Behauptung, daß dies
Letztere nur auf einer Umdeutung allegoriſirender Philoſophen
und Prieſter beruhe, laͤßt ſich nicht nur durch eine Schluß—
folge, welche der ſcharfſinnige Buttmann (Vorleſung
über die philoſophiſche Deutung der Griechiſchen
Gottheiten, insbeſondere von Apoll und Diana)
neulich mit vielem Gluͤck angewendet hat, ſondern auch durch
eine Antitheſis, hergenommen von dem Gebiet alter
Symbolik, widerlegen. Eine Eroͤrterung, die die Graͤn—
zen dieſer Kritik uͤberſchreiten wuͤrde. Auch verdient die Kuͤrze
Tadel, womit unſer Verf. S. 400 ff. von der Artemis
handelt, wobey der Epheſierin gar keine beſondere Auf—
merkſamkeit geſchenkt wird. Und verdiente ein Gebilde des
vorderaſiatiſchen Sabaͤismus dieſe Aufmerkſamkeit, ſo war es
dieſes Weſen. Wie vieles war hier zu betrachten! Vorerſt
δίς Verbreitung dieſes Dienſtes durch Myſien, Pamphy—
lien, Lydien, beſonders der Cultus der Leukophryne
zu Magneſia απ Maͤander (wobey dem JVerf. die
antiquar. Auffäße feines Lehrers. I. S. 109 Nachweifufng
geben konnten), fodann die alten Sagen vom fiebenmaligen
Tempelbau (Sorfter in den Memoir. de la Soc. des Antiq.
de Cancel I. 178. und Bibl. der. alt. L.. u. K..Nro. X.) Das
uͤber den Bakchusdienſt hinausgeſetzte hohe Alterthum dieſes Cul—