64 Adelungs Aelteſte Geſchichte der Deutſchen se.
Entdeckungen zu machen und vorjutragen. Es find Ddiefem
Yılane zufolge diejenigen Theile der aͤlteſten Deutſchen Hiſtorie
ausgeſchloſſen, bey denen er auf Bearbeitungen verweifen fonnz
te, welche nach feinem Urtheile Feine Nachlefe zuließen.. Das
letztere Beſtreben finden wir nicht uͤberall gelungen, und wir
halten uns um deſto mehr verpflichtet, unſer Urtheil durch
eine forgrältige Prüfung der angegebenen Nefultate zu begrünz
den, da der große Ruhm, welchen der verftorbene Verfaffer
nicht nur als Sprachforſcher, ſondern auch als Geſchichtforſcher
ſich erworben hat, deſſen Behauptungen ein größeres Sewicht
geben Fönnte, als die Gründe, womit fie unterſtuͤtzt ſind, zu⸗
laſſen. Aber ſehr viele wichtige Aufklaͤrungen verdankt die
aͤlteſte deutſche Geſchichte dieſem Werke, und die Enthuͤllung
mehrerer ſehr ſcheinbarer Erdichtungen. Waͤre es nicht (nach
der Vorrede) mehr als zehn Jahre vor ſeiner Erſcheinung aus⸗
gearbeitet, ſo wuͤrde der Kampf gegen mehrere bereits ver;
ſchwundene hiſtoriſche Fantasmen wohl erſpart worden ſeyn,
aber dagegen wuͤrden andre Hypotheſen dem forſchenden Ver⸗
faſſer ſich entgegengeſtellt haben. Aus dieſer Anlage des Wer—
kes erhellt, daß wir hier kein Werk hiſtoriſcher Kunſt zu be—
urtheilen haben, ſondern nur εἶπε ἔνι ες Sichtung der δα,
tevialien für die Fünftige Bearbeitung der aͤlteſten Deutſchen
Geſchichte. Die hin und wieder platte, der hiſtoriſchen Dar—
ſtellung unwuͤrdige Sprache ſoll daher auch nicht ausfuͤhrlich
geruͤgt werden. So verrichtet S. 62 Pytheas eine
Reiſe. Andre Ausdruͤcke von noch mehr niedriger Art ſind
in der angefuͤhrten Recenſion der Jenaiſchen Allg. Lit. Zeitung
S. 178. 179. bereits geruͤgt. So wollen wir auch auf die
Unverhaͤltnißmaͤßigkeit in der Ausfuͤhrung der Materien, und
auf die Ueberfluͤſſigkeit mancher Digreſſionen zu nur entfernt
verwandten Gegenſtaͤnden, welche nur geringe Ausbeute fuͤr
den Hauptgegenſtand geben, Fein großes Gewicht legen.
Zuerſt gebührt diefem Werke das richtige. Berdienft, im
erſten Abſchnitte (Aelteſte Geſchichte der Deut—
ſchen bis auf den Pytheas). Die Geſchichte der Deut—
Entdeckungen zu machen und vorjutragen. Es find Ddiefem
Yılane zufolge diejenigen Theile der aͤlteſten Deutſchen Hiſtorie
ausgeſchloſſen, bey denen er auf Bearbeitungen verweifen fonnz
te, welche nach feinem Urtheile Feine Nachlefe zuließen.. Das
letztere Beſtreben finden wir nicht uͤberall gelungen, und wir
halten uns um deſto mehr verpflichtet, unſer Urtheil durch
eine forgrältige Prüfung der angegebenen Nefultate zu begrünz
den, da der große Ruhm, welchen der verftorbene Verfaffer
nicht nur als Sprachforſcher, ſondern auch als Geſchichtforſcher
ſich erworben hat, deſſen Behauptungen ein größeres Sewicht
geben Fönnte, als die Gründe, womit fie unterſtuͤtzt ſind, zu⸗
laſſen. Aber ſehr viele wichtige Aufklaͤrungen verdankt die
aͤlteſte deutſche Geſchichte dieſem Werke, und die Enthuͤllung
mehrerer ſehr ſcheinbarer Erdichtungen. Waͤre es nicht (nach
der Vorrede) mehr als zehn Jahre vor ſeiner Erſcheinung aus⸗
gearbeitet, ſo wuͤrde der Kampf gegen mehrere bereits ver;
ſchwundene hiſtoriſche Fantasmen wohl erſpart worden ſeyn,
aber dagegen wuͤrden andre Hypotheſen dem forſchenden Ver⸗
faſſer ſich entgegengeſtellt haben. Aus dieſer Anlage des Wer—
kes erhellt, daß wir hier kein Werk hiſtoriſcher Kunſt zu be—
urtheilen haben, ſondern nur εἶπε ἔνι ες Sichtung der δα,
tevialien für die Fünftige Bearbeitung der aͤlteſten Deutſchen
Geſchichte. Die hin und wieder platte, der hiſtoriſchen Dar—
ſtellung unwuͤrdige Sprache ſoll daher auch nicht ausfuͤhrlich
geruͤgt werden. So verrichtet S. 62 Pytheas eine
Reiſe. Andre Ausdruͤcke von noch mehr niedriger Art ſind
in der angefuͤhrten Recenſion der Jenaiſchen Allg. Lit. Zeitung
S. 178. 179. bereits geruͤgt. So wollen wir auch auf die
Unverhaͤltnißmaͤßigkeit in der Ausfuͤhrung der Materien, und
auf die Ueberfluͤſſigkeit mancher Digreſſionen zu nur entfernt
verwandten Gegenſtaͤnden, welche nur geringe Ausbeute fuͤr
den Hauptgegenſtand geben, Fein großes Gewicht legen.
Zuerſt gebührt diefem Werke das richtige. Berdienft, im
erſten Abſchnitte (Aelteſte Geſchichte der Deut—
ſchen bis auf den Pytheas). Die Geſchichte der Deut—