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Heidelbergische Jahrbücher der Literatur — 1.1808 (Abtheilung 5: Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst)

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https://doi.org/10.11588/diglit.30036#0146
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138 Buͤſching und von der Hagen

beym Herumtragen einer großen Braͤzel fangen, wird bemerkt,
daß: „die Erwähnung eines goldnen Zifches auf ein vo,
„hes Zeitalter, die Erwähnung gebacner Sifche aber auf
„die Nahe des Rheins hindeute; in dem Ganzen ſey heidni—
„ſche Mythologie, oder Bergötterung der Natur ausgedrückt,
und dramatiſch dargeſtellt.“
Das Lied 115:

Eene, meene, mieken, Mäken,

Hät en Metzer, will die ſtäken,

Hätt en Stock un will die ſchlaͤn.

kumm will'n beid' na England gaͤhn.

Engelland is togefchlaten Ve BL Ὁ:

4

famme, Wegen der merkwürdigen Erwähnung von Ensland
vielleicht noch aus den Zeiten der Wanderungen der Angeln
und Sachfen nach Britanien!

Das zuleßt angeführte Gedicht gehdet ſchon zu denen,
welche die Herausgeber ſelbſt aus dem Munde des Volks in
ihrer Gegend aufgezeichnet und geſammelt haben. Die meiſten
derſelben verdanken wir der Ukermark, einigen Bewohnern
der Pommerſchen Graͤnze, und den Milchmaͤdchen in der
Priegnitz. Um nun in Augenſchein zu nehmen, was es da
für Bluͤthen giebt, fuͤhren wir eins der eigenthuͤmlichſten kuͤr—
zern Stuͤcke ganz an:

Wiegenlied.
Puthöneken, Puthöneken,
Wat deiß in unſen Sarn?
Du plückſt uns all de Blömkens aft-
Qu maͤkſt et all to groff.
Mamaken, de wärd kiewen,
Papaken, de wärd ſchlaͤn;
Puthöneken, Puthöneken,
Wat deiß in unſen Garn.

Den Charakter dieſes merkwuͤrdigen kleinen Gedichts,
wuͤrden wir in der neueſten Manier der Charakteriſtik etwa
 
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