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Heidelbergische Jahrbücher der Literatur — 1.1808 (Abtheilung 5: Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst)

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Drittes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.30036#0414
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390 Gierig P. Ovidii Nasonis Metamorphoses.

Jisque. Man findet allerdings impius, immitis, suppono,
succensus, illatus, aber doch adfatur, adligat, admut,
adsentior , submovet. Eben fo die langen £ am Ende des
erſten Theils eines zuſammengeſetzten Wortes, wo es beſſer
ein kleines s iſt, z. B. oltendit, ſultinet, Helleſpontus,
diſcedo, tranligit, und endlich die boͤſen y im Anfang eines
Wortes, wenn es Vocalzeichen ſeyn ſoll, und u in der Mitte,
wenn es den Conſonanten bedeuten ſoll, 2. BD. vmhra, vnde,
diues, nouo, ſtatt umbra, unde, dives, novo. Auch fin⸗
det ſich gar das Wort obscenus auf dreyfache Art gedruckt,
IX, 508, obſcoenus, X, 465, obſcaeno, und in der Anm.
ohleena. — Die beyden angehaͤngten Regiſter ſind ſehr ſorg—
faͤltig gearbeitet und eine nuͤtzliche Beyhuͤlfe zum Nachſchlagen.
Nur haͤtten ſie oͤkonomiſcher eingerichtet ſeyn koͤnnen.

Nr. 2. iſt ein Werk des nun verſtorbenen fleißigen Mei—
neke, zuletzt Directors in Eiſenach. Er hat ſeine Ausgabe,
wovon dieſer Band die 7 erſten Buͤcher enthaͤlt, nur zum
Gebrauch der Jugend beſtimmt, und macht alſo gerade keinen
Anſpruch auf den Gebrauch der Gelehrtern. Es iſt nichts,
als ein ziemlich brauchbares Vorbereitungsbuch zum Ovid, das
dem Schuͤler die durch die poetiſche Verſetzung der Woͤrter
und Saͤtze bisweilen etwas dunklern Stellen durch die Angabe
der Conſtruction aufhellt, einzelne Woͤrter durch andere latei—
niſche oder durch eine deutſche Ueberſetzung erklaͤrt, hie und
da die Realien erlaͤutert und vor jedem Abſchnitte kurz den
Inhalt darlegt. Groͤßtentheils hat er auf dieſe Art wirklich
fuͤr das erſte Beduͤrfniß eines ſich vorbereitenden Schuͤlers ge—
ſorgt. Aber zu dieſem Zwecke, die Vorbereitung zu erleichtern,
hat er doch in der That oft zu viel gethan, zu oft unnoͤthig
die Conſtruction angegeben, einzelne Woͤrter klaͤrt, die der
Schuͤler in jedem guten Lexico findet, und manche Stelle
aͤberſetzt, die deſſen gar nicht bedurfte. Bey der Ueberſetzung
ſolcher einzelner Woͤrter und Stellen hat er gewoͤhnlich die
Voſſiſche Ueberſetzung benutzt, jedoch immer feine Quelle
 
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