302 Meineke P. Ovidi Nasonis Metamorphoseon etc.
Ordnung der Woͤrter in das falſch lateiniſche ubi 1116 deus,
quisquis fuerit, secuisset, Wird wohl πρὶ je mit dem
Plusquamperf. Conjunct. und quisquis ebenfalls ohne einen
andern Grund mit dem Conjuhect, verbunden? I, 101 im-
munis befreyt vom Zwange des Pfluges. Aber liegt
dieſes nicht in dem folgenden nec üllis saucia vuhneribus ®
Ehen fo wenig Heißt cs aber auch wohl, was Gierig meynt,
Yacua a miserlis, ἀπαθής. Vielmehr Kegt wohl in diefem
Worte das, was Homer in der von Gierig angeführten Stelle
aus Odyss, 1X, 109 (nicht wie verdruckt it 2, 100}
ἄσπαρτα καὶ ἀνήροτα ποντο φύονται AUSÖFÜCEL, oder
won der Erde noch deutlicher. 1X, 105 ἥγ᾽ ἀσπαρτος καὶ
ἀνήροτος ἤματα παντὼ ἀνδρῶν χηρεύει. Was Homer
ἄσπαρτος nennt, if ohne Zweifel nur mit eigner neuer Wens
dung durch immunis ausgedruͤckt, ſie iſt zu keiner Pflicht ver—
bunden, zu keiner Abgabe und Gewinnleiſtung verpflichtet,
naͤhmlich durch die Saat. Keiner ſaͤete etwas und erwar—
tete darum auch von ihr nichts, ſondern was ſie trug, {πᾷ
fie alles‘ durch eigene Kraft, obgleich nicht verpflichtet, πὸ}
beſchatzt, wie es Voß mit deutlicher Kuͤrze gegeben hat.
Nachher im eiſernen Zeitalter, wo man in ihren Schooß Saa⸗
men warf, trug ſie ſchuldige Nahrung (debita alimenta
187.. Zu I 132 hat M. das offugito in effugit zu ver⸗
ändern vorgeſchlagen, und darin gibt ihm Rec. Recht; denn
der Imperativ iſt Hier ganz zur Unzeit eingemiſcht, da Ovid
in dieſen drey Verſen die Sonnenbahn am Himmel beſchreibt,
die nur durch die drey mittlern Zonen gehe, aber ſich vom Suͤd⸗
thung, ſondern nur die alte von Heinſius verdraͤngte Lesart,
von der gleichwohl Gierig, wie von ſo vielen, ganz ſtill ſchweigt.
Eben ſo hat auch M. kurz vorher 128 der Lesart volantes,
welche Heinſtus auch verdraͤngt hat, fuͤr das hier ganz un—
ſchickliche volentes mit Recht ſeinen Beyfall gegeben; denn
die Sonnenvoffe müffen ja bey dem Labor est inhibere nicht
erſt als wollend und begehrend (volentes) fortzu⸗
Ordnung der Woͤrter in das falſch lateiniſche ubi 1116 deus,
quisquis fuerit, secuisset, Wird wohl πρὶ je mit dem
Plusquamperf. Conjunct. und quisquis ebenfalls ohne einen
andern Grund mit dem Conjuhect, verbunden? I, 101 im-
munis befreyt vom Zwange des Pfluges. Aber liegt
dieſes nicht in dem folgenden nec üllis saucia vuhneribus ®
Ehen fo wenig Heißt cs aber auch wohl, was Gierig meynt,
Yacua a miserlis, ἀπαθής. Vielmehr Kegt wohl in diefem
Worte das, was Homer in der von Gierig angeführten Stelle
aus Odyss, 1X, 109 (nicht wie verdruckt it 2, 100}
ἄσπαρτα καὶ ἀνήροτα ποντο φύονται AUSÖFÜCEL, oder
won der Erde noch deutlicher. 1X, 105 ἥγ᾽ ἀσπαρτος καὶ
ἀνήροτος ἤματα παντὼ ἀνδρῶν χηρεύει. Was Homer
ἄσπαρτος nennt, if ohne Zweifel nur mit eigner neuer Wens
dung durch immunis ausgedruͤckt, ſie iſt zu keiner Pflicht ver—
bunden, zu keiner Abgabe und Gewinnleiſtung verpflichtet,
naͤhmlich durch die Saat. Keiner ſaͤete etwas und erwar—
tete darum auch von ihr nichts, ſondern was ſie trug, {πᾷ
fie alles‘ durch eigene Kraft, obgleich nicht verpflichtet, πὸ}
beſchatzt, wie es Voß mit deutlicher Kuͤrze gegeben hat.
Nachher im eiſernen Zeitalter, wo man in ihren Schooß Saa⸗
men warf, trug ſie ſchuldige Nahrung (debita alimenta
187.. Zu I 132 hat M. das offugito in effugit zu ver⸗
ändern vorgeſchlagen, und darin gibt ihm Rec. Recht; denn
der Imperativ iſt Hier ganz zur Unzeit eingemiſcht, da Ovid
in dieſen drey Verſen die Sonnenbahn am Himmel beſchreibt,
die nur durch die drey mittlern Zonen gehe, aber ſich vom Suͤd⸗
thung, ſondern nur die alte von Heinſius verdraͤngte Lesart,
von der gleichwohl Gierig, wie von ſo vielen, ganz ſtill ſchweigt.
Eben ſo hat auch M. kurz vorher 128 der Lesart volantes,
welche Heinſtus auch verdraͤngt hat, fuͤr das hier ganz un—
ſchickliche volentes mit Recht ſeinen Beyfall gegeben; denn
die Sonnenvoffe müffen ja bey dem Labor est inhibere nicht
erſt als wollend und begehrend (volentes) fortzu⸗