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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 28,1.1835

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No. 29
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https://doi.org/10.11588/diglit.37276#0464
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452

Kriegk, Beiträge zur Geographie von Hellas.

welche die Felsen getrennt und dem Wasser des Per.eus durch
dieselben einen Ausgang in die See gebahnt haben, kaum noch
Zweifel zu lassen (S. 3g.).
Nun folgt unmittelbar eine Untersuchung über den Namen
Tcmpe, und den Gebrauch desselben, sowie über die bei den
Alten ihm verschiedentlich zuhommenden Beiwörter, als deren
Resultat sich S. l\5 ff. herausstellt: »dafs die Vorstellung der
Alten in dem Begriff Tempe einen Ort umfafste, welchen Quellen
und Flüsse, eine reiche Vegetation, besonders Waldung und als
Wirkung von ihnen, Kühlung und Schatten auszeichneten und
dafs dieser Ort in der klassischen Zeit des Alterthums fast immer
als ein enges Thal (rrxevä) oder als eine thalreiche Ebene (*ot-
Xoopa) gedacht wurde.« Dafs der Verf. dabei auch der verschie-
denen „Benennungen des Passes in neuerer Zeit gedenkt (S. 48 ff*)i
war allerdings zu erwarten. An diesen Abschnitt schliefst sich
dann eine Untersuchung über die aus dem Alterthum überlieferten
Beschreibungen des Tempe (S. 5i ff). Freilich sind alle An-
gaben der Alten, mit einziger Ausnahme der, aber auch nicht
ganz umfassenden Beschreibung Aelian’s Var. Hist. III, 1. mehr
gelegentlich mitgetheilte Notizen, als eigentliche Schilderungen
oder Beschreibungen der Gegend. Der Herr Verfasser durch-
geht sie prüfend der Reihe nach und weist den gröfseren oder
geringeren Grad der Beachtung nach, welche sie verdienen. Daran
schliefsen sich noch zwei Untersuchungen, die eine über die
antike Ansicht vom Tempe und die Identität des Babapasses mit
dem Tempe der Alten (wobei auch S. 60. die irrige, von zwei
englischen Reisenden ausgegangene Annahme eines doppelten Tempe
im Alterthum widerlegt wird); die andere über die im Tempe
befindlichen Trümmer und die lateinische Inschrift in demselben
(wobei auch die Lage von Gonnus und einiger anderen Orte der
Gegend besprochen wird); diese Inschrift war schon früher S. 12.
bei der geographischen Beschreibung des Passes mitgetheilt wor-
den. Beigefügt ist ein sehr nettes Kärtchen, über das Lokale
des alten Tempe, entworfen nach Gells Zeichnung in Clarke’s
Travels. — Das nächste Heft soll eine Darstellung der thessali-
schen Ebene liefern, das Ganze überhaupt vier Hefte von un-
gleichem Umfang enthalten.
Die unter No. 2. aufgeführte, der Zeit nach früher erschie-
nene Schrift, zunächst eine Inauguralschrift, liefert uns eine ähn-
liche Monographie über ein thessalisches Völkchen, das an der
 
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