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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 30,1.1837

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No. 33
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https://doi.org/10.11588/diglit.39123#0524
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51«
RÖMISCHE LITERATUR.
Lateinische Gr ammatik von C. G. Zumpt, Dr. Siebente Ausgabe.
Berlin, bei Ferd. Dümmler. 1834. IV und 719 $. mit 8 unpaginirten
Seiten Anhang. (Die sechste Ausg. v. 1828 hatte bei gleichem Druck
659 S.)
Ref. hat schon mehrmals in diesen Jahrbüchern sein Urtbeil
über diese Grammatik niedergelegt, und durch beigefügte Be-
merkungen theils dem Verf., theils denen, welche diese Gramma-
tik gebrauchen, einigen Dienst zu leisten gesucht. Sein Zweck
blieb nicht unerreicht: seine Bemerkungen wurden von dem Vf.
mit der Gesinnung aufgenommen und verstanden, mit der sie ge-
geben waren, und auch wirklich berücksichtigt: eine Genug-
tuung, die ihm bei einer noch weit mühsamem Arbeit, nemlich
einer dreimaligen Recension des grofsen Schneider’schen Wörter-
buches, mit zahlreichen und wesentlichen Zusätzen und Berich-
tigungen, nicht widerfahren ist. Wenn er nun, nach eine Zeit-
lang fortgesetztem Gebrauche, auch von dieser Ausgabe eine An-
zeige liefert, so glaubt er zwar einer Charakterisirung dieses
Werkes, sowie einer eigentlichen Beurteilung desselben, über-
hoben seyn zu können, möchte aber doch, um des oben angege-
benen Zweckes willen , der ein gedoppelter ist, auch seinerseits
an der Verwollkommnung eines Werkes fortwährend mit arbeiten
helfen , das, ungeachtet seit seiner ersten Erscheinung eine be-
deutende Anzahl rivalisirender, zum Theil sehr vorzüglicher,
Werke, manches sogar in wiederholten Auflagen, erschienen ist,
wegen seines weiten Wirkungskreises im gesammten deutschen
Vaterlande, und noch darüber hinaus, ein wahres Nationalwerk
geworden ist. Es hat sich von Anfang an durch Klarheit der
Darstellung, rationelle Behandlung und Eigentümlichkeit der For-
schung, und wir möchten sagen durch eine gewisse Gemütlich-
keit, die sein Studium zugleich, neben der Belehrung, auch an-
ziehend und unterhaltend macht, Freunde erworben, und diese
Vorzüge haben auch unsere Nachbarn über dem Rhein erkannt,
indem Hr. Louis Vaucher in seinem Traite de Synlaxe Latine
(Geneve et Paris ch. J. J. Pachoud. 1827. 8.) die Zumpt’sche Syn-
tax und die Anmerkungen zur Etymologie fast ganz übersetzt hat.
Was man sonst bei der Anzeige von neuen Ausgaben zu thun
pflegt, indem man nemlich angiebt, in wieferne sie vermehrt und
verbessert seyen , scheint hier gleichfalls umgangen werden zu
dürfen. Dafs die Zusätze nicht unbedeutend sind, sagt die Sei-
tenzahl; dafs sie wertvoll und nicht unwichtig sind, dafür bürgt
das bisher Geleistete, und der richtige Takt, den der Vf. bisher
gezeigt hat: welcher Art sie sind, das kann Jeder aus der bishe-
rigen stufenweisen Vervollkommnung des Buches abnehmen. Es
bleibt uns also nur übrig, unsere freudige Theilnahme an der
fortwährenden Wiedererscheinung eines Buches aus'zusprechen,
dessen Verbreitung ein sprechendes Zeugnifs der vorherrschenden
rationellen Behandlung auch dieses Zweiges der Studien in den
öffentlichen Lehranstalten ist.
 
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