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Caldavfcne et Barrault:
fsen eie S. 272-—273 mit folgenden Worten: Darum sah man
denn einen Greis von achtzig Jahren daran arbeiten , eine Unter-
nehmung, welche sein Sultan veranstaltet hatte, zu vereiteln, da-
mit er sich wegen Kränkung seines Stolzes rächen und im Besitz
einer auf schändliche Weise erworbenen Macht und eines durch
Raub erworbenen Reichthums sterben könnte.
Hernach wird angedeutet, dafs Murawieff, der damals mit
Hülfserbietungen aus Rufsland nach Constantinopel geschickt wur-
de, den Seraskier unterstützte, um zu hindern, dafs dem Grofs-
vezier, als er auf ausdrücklichen Befehl des Sultans die Schlacht
bei Konieh liefern mufste , die Reserve nicht anvertraut wurde,
welches eine Ursache der Niederlage war. Ibrahim hatte die Be-
endigung der türkischen Anstalten nicht erwartet, er war aus
Cilicien aufgebrochen, er hatte Konieh besetzt; der Grofsvezier,
als er, durch den Befehl des Sultans zum Angriff gezwungen,
die Schlacht lieferte, traf daher bei einer Kälte von 11 Graden
auf einen Feind, der sich das Schlachtfeld selbst ausgesucht hatte.
Nach S. 295 zählte die türkische Armee 53,000 Mann und 98
Kanonen von verschiedenem Caliber, die ägyptische nur i5,ooo
und 36 Sechspfiinder; nichts desto weniger wurden die Türken
völlig geschlagen und zerstreut, der Grofsvezier und die vor-
nehmsten Pascha’s gefangen !
Das fünfte Capitel oder S. 3ig — 410 ist ganz den diploma-
tischen Unterhandlungen und der Untersuchung der politischen
Verhältnisse gewidmet, wobei wir denn freilich gewünscht hät-
ten, dafs weniger hypothetische und theoretische und doctrinäre
Auseinandersetzung und Abhandlungen als der einfache Gang der
Thatsachen gegeben wäre. Die Bedingungen des Friedens waren
bekanntlich hart genug für den Sultan, der ausser dem eigent-
lichen Syrien auch noch Adana abtreten mufste. Wie ist aber
dieses arme Syrien gesunken ! Die Verf. geben die ganze ange-
siedelte Bevölkerung des Landes nur auf ι,ιδό,οοο Seelen an,
und zwar am Libanon 210,000, unter denen ιδο,οοο Maroniten,
5o,ooo Drusen, 10,000 Griechen sind, Antiochia 6000, Acre
i5o,ooo, Tripoli 170,000, Damasc 3oo,ooo, Aleppo 200,000, A'itab
und Killis 120,000.
Die Verf., obgleich sie ihren Mehemed Ali zum Himmel er-
heben und , über seine Grausamkeiten die Achsel zuckend, Gott
weifs welche grofse Vortheile von seinen Bedrückungen , Mord-
thaten und Gräueln für die künftigen Geschlechter erwarten, wa-
gen dennoch nicht, zu leugnen, dafs Syrien durch den Tausch
Caldavfcne et Barrault:
fsen eie S. 272-—273 mit folgenden Worten: Darum sah man
denn einen Greis von achtzig Jahren daran arbeiten , eine Unter-
nehmung, welche sein Sultan veranstaltet hatte, zu vereiteln, da-
mit er sich wegen Kränkung seines Stolzes rächen und im Besitz
einer auf schändliche Weise erworbenen Macht und eines durch
Raub erworbenen Reichthums sterben könnte.
Hernach wird angedeutet, dafs Murawieff, der damals mit
Hülfserbietungen aus Rufsland nach Constantinopel geschickt wur-
de, den Seraskier unterstützte, um zu hindern, dafs dem Grofs-
vezier, als er auf ausdrücklichen Befehl des Sultans die Schlacht
bei Konieh liefern mufste , die Reserve nicht anvertraut wurde,
welches eine Ursache der Niederlage war. Ibrahim hatte die Be-
endigung der türkischen Anstalten nicht erwartet, er war aus
Cilicien aufgebrochen, er hatte Konieh besetzt; der Grofsvezier,
als er, durch den Befehl des Sultans zum Angriff gezwungen,
die Schlacht lieferte, traf daher bei einer Kälte von 11 Graden
auf einen Feind, der sich das Schlachtfeld selbst ausgesucht hatte.
Nach S. 295 zählte die türkische Armee 53,000 Mann und 98
Kanonen von verschiedenem Caliber, die ägyptische nur i5,ooo
und 36 Sechspfiinder; nichts desto weniger wurden die Türken
völlig geschlagen und zerstreut, der Grofsvezier und die vor-
nehmsten Pascha’s gefangen !
Das fünfte Capitel oder S. 3ig — 410 ist ganz den diploma-
tischen Unterhandlungen und der Untersuchung der politischen
Verhältnisse gewidmet, wobei wir denn freilich gewünscht hät-
ten, dafs weniger hypothetische und theoretische und doctrinäre
Auseinandersetzung und Abhandlungen als der einfache Gang der
Thatsachen gegeben wäre. Die Bedingungen des Friedens waren
bekanntlich hart genug für den Sultan, der ausser dem eigent-
lichen Syrien auch noch Adana abtreten mufste. Wie ist aber
dieses arme Syrien gesunken ! Die Verf. geben die ganze ange-
siedelte Bevölkerung des Landes nur auf ι,ιδό,οοο Seelen an,
und zwar am Libanon 210,000, unter denen ιδο,οοο Maroniten,
5o,ooo Drusen, 10,000 Griechen sind, Antiochia 6000, Acre
i5o,ooo, Tripoli 170,000, Damasc 3oo,ooo, Aleppo 200,000, A'itab
und Killis 120,000.
Die Verf., obgleich sie ihren Mehemed Ali zum Himmel er-
heben und , über seine Grausamkeiten die Achsel zuckend, Gott
weifs welche grofse Vortheile von seinen Bedrückungen , Mord-
thaten und Gräueln für die künftigen Geschlechter erwarten, wa-
gen dennoch nicht, zu leugnen, dafs Syrien durch den Tausch