Pott: Etymologische Forschungen.
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der schwachen Sskr. Form at entstanden annehmen mögen;
vgl. v. A. nachher Oss. erfig, wo g auch aus dem Dentalen
entstanden scheint. Wir bedauern, hier des Raumes halber
unsre Ansichten über die Gruppen sv und ςν, die der Verf.
I, 126—7 kurz verhandelt hat, nicht ausführen zu dürfen und
verweisen dafür auf unsre o. cit. Sprachl. Doc. S.-29—41 cf. S.
101—2. 114. — I, 89. Zu Sskr. rnani = gemma; mar-
gar ita stellen wir noch Cymr. Breton. Corn. maen = Stein;
mit dem Zusatze gwerthfawr (= magni pretii) den
beiden Bed. des Sskr. Wortes entsprechend; das Irisch-Gael.
mion ist nur in der edlen Bedeutung Diadem gebräuchlich.
— I, 111. Zu bhrü, όφρν etc.: Pers. ebrü, burü darf
nicht verwechselt werden mit äbrü = Ruhm. Hierhin ge-
hört ferner: Zend. brvatbyanm = superciliis. Afghan.
vruzi = Osset. erfid, arfig ([mit der gew. Umstellung
und dem vocal. Vorschläge st. e-fri-d, und mit gleicher Er-
weiterung des Themas durch den Dental, wie sie mehrere
andre Sprachen zeigen) = Lett. bruwis = Breton, abrant
= Corn. abrans = Cymr. amrant = Augenbraue.
An die Kelt. rhinistischen Formen reiht sich Nhd. Brüne;
die Cymr. Form erklärt sich aus dem Wechsel von m und b,
der in den Kelt. Sprachen sehr häufig ist u. u. A. auch zwischen
Sanskrit und Zend vorkommt. Ferner gehört hierher Zigeun.
pohuvyä^ povya mit der den Prakritasprachen eigenen Er-
weichung oder Auswertung des r; statt des Anlautes p ist
wohl richtiger bh zu setzen; so z.B. auch in Zigeun. pen -
Schwester st. bhen, das wir nicht mit Bopp aus Sskr.
svasr, sondern aus dem gleichbed. bhagini ableiten. —
I, 217. Auf eine andre Herleitung von Lat. tribus, das im
Mittelalter Canton, pagus, villa bedeutet, führt ein aus-
gedehnter Kelt. Wortstamm, aus welchem wir nur anführen:
Ir. Gael. treabh = a tribe or clan; a farmed village.
Cymr. tre'f, tre = Wohnort, Stadt u. dgl. Corn. trev
— Haus. Breton, trev etc. = territoire dependant
d’une saccursale (auch in das Oberbretagn. Romanzo über-
gegangen). Wahrscheinlich gehört hierher auch die Stadt
Tpjjora Ptol. im alten Keltisch-Kimbrischen Gebiete, die 6ich
wunderbar noch heute im Cymr. Trefa (Treva) = Hamburg
wiederfindet. Verwandt ist vermuthlich auch Goth. tbaurp -
άγςός (Dorf) etc. Ob Sskr. trapä = Blatt; Race? be-
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der schwachen Sskr. Form at entstanden annehmen mögen;
vgl. v. A. nachher Oss. erfig, wo g auch aus dem Dentalen
entstanden scheint. Wir bedauern, hier des Raumes halber
unsre Ansichten über die Gruppen sv und ςν, die der Verf.
I, 126—7 kurz verhandelt hat, nicht ausführen zu dürfen und
verweisen dafür auf unsre o. cit. Sprachl. Doc. S.-29—41 cf. S.
101—2. 114. — I, 89. Zu Sskr. rnani = gemma; mar-
gar ita stellen wir noch Cymr. Breton. Corn. maen = Stein;
mit dem Zusatze gwerthfawr (= magni pretii) den
beiden Bed. des Sskr. Wortes entsprechend; das Irisch-Gael.
mion ist nur in der edlen Bedeutung Diadem gebräuchlich.
— I, 111. Zu bhrü, όφρν etc.: Pers. ebrü, burü darf
nicht verwechselt werden mit äbrü = Ruhm. Hierhin ge-
hört ferner: Zend. brvatbyanm = superciliis. Afghan.
vruzi = Osset. erfid, arfig ([mit der gew. Umstellung
und dem vocal. Vorschläge st. e-fri-d, und mit gleicher Er-
weiterung des Themas durch den Dental, wie sie mehrere
andre Sprachen zeigen) = Lett. bruwis = Breton, abrant
= Corn. abrans = Cymr. amrant = Augenbraue.
An die Kelt. rhinistischen Formen reiht sich Nhd. Brüne;
die Cymr. Form erklärt sich aus dem Wechsel von m und b,
der in den Kelt. Sprachen sehr häufig ist u. u. A. auch zwischen
Sanskrit und Zend vorkommt. Ferner gehört hierher Zigeun.
pohuvyä^ povya mit der den Prakritasprachen eigenen Er-
weichung oder Auswertung des r; statt des Anlautes p ist
wohl richtiger bh zu setzen; so z.B. auch in Zigeun. pen -
Schwester st. bhen, das wir nicht mit Bopp aus Sskr.
svasr, sondern aus dem gleichbed. bhagini ableiten. —
I, 217. Auf eine andre Herleitung von Lat. tribus, das im
Mittelalter Canton, pagus, villa bedeutet, führt ein aus-
gedehnter Kelt. Wortstamm, aus welchem wir nur anführen:
Ir. Gael. treabh = a tribe or clan; a farmed village.
Cymr. tre'f, tre = Wohnort, Stadt u. dgl. Corn. trev
— Haus. Breton, trev etc. = territoire dependant
d’une saccursale (auch in das Oberbretagn. Romanzo über-
gegangen). Wahrscheinlich gehört hierher auch die Stadt
Tpjjora Ptol. im alten Keltisch-Kimbrischen Gebiete, die 6ich
wunderbar noch heute im Cymr. Trefa (Treva) = Hamburg
wiederfindet. Verwandt ist vermuthlich auch Goth. tbaurp -
άγςός (Dorf) etc. Ob Sskr. trapä = Blatt; Race? be-