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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 33,2.1840

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No. 46
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https://doi.org/10.11588/diglit.41298#0259
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Jaumann: Colonia Sumlocenne.

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Bestandes unserer Römerstadt: „J. Chr. 70 wenigstens Ursprung
derselben ; von 100 bis 160—170 stetes Aufblühen“ — und, möch-
ten wir hinzusetzen: höchster Flor unter den beiden Antoninen;
„170—234 höchster Flor“, — wir möchten lieber sagen; Nach-
blüthe, unter dem severischen Kaiserhause; ,,234—260, weniger
ruhiger Besitz; 272—276 Zerstörung, nach Aureliaivs Tode; 276
—282 Wiederherstellung, durch Probus; 282 gänzlicher Unter-
gang, nach des Probus Ermordung. Von nun an Aufenthalt und
Besitz der Allemannen. Zuweilen noch Vordringen der Römer,
wie 289—290 unter Maximian; möglich 304 unter Constantius;
308—313 unter Constantinus; unter dessen Sohne Constantinus
und unter Julian zweifelhaft; 368 bestimmt unter Valentinian.
Nun schwinden alle Spuren römischer Macht und Herrschaft in
unserer Gegend.“ — Unter Constantin dem Grossen wird der
Neckar schon der barbarische genannt (barbarus Nicer, s. Eurne-
uii Panegyr. Constantino dictus, c. 13.). Die römischen Münzen
aus der Gegend von Rottenburg (von Niedernau), so wie eine aus
dem Odenwalde (J. K. Knapp, röm. Denkmale des Odenwaldes,
S. 126, 127 und 202), reichen jedoch bis auf Valentinian und
Valens (bis zu dem Jahre 365) herab. — Mehr in das Einzelne
einzugehen, ist hier der Ort nicht. Wir bitten unsere Leser, selbst
das Geschichtliche zu lesen. Wenn sie manches ihnen schon Be-
kannte finden, wenn in manchem Andern der gelehrte Herr Verfas-
ser, wie jeder, der in so dunkeim Gebiete arbeitet, seine eigenen
Ansichten hat, und wenn sie vielleicht nicht überall, wie z. B.
darüber, dass unser Sumlocenne nicht das Samulocenis der Peu-
tinger’schen Tafel sey, mit ihm übereinstimmen; so werden sie
doch auch hinsichtlich des Geschichtlichen das vortreffliche Buch
nicht ohne grosse Befriedigung aus den Händen legen, sondern
mit uns dem Hrn. v. J. für seine in der That hohe Förderung der
vaterländischen Alterthumskunde auf das Herzlichste danken.

C. Wilhelmi.
 
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