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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 33,2.1840

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No. 56
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https://doi.org/10.11588/diglit.41298#0420
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Brunner:

Bei ge nach Senegambicn.

syu
merkt der Verf., dass das Dutzend schwarzer Soldaten der Insel
weder Schuhe noch Strümpfe, geschweige denn ordentliche Be-
waffnung hat, dass kein Wirthshaus oder Weinkeller da ist etc.,
und setzt dann hinzu:
Die Häuser sind aus offenbar vulcanischen Steinen gebaut
und mit Kalk beworfen, die Dächer bestehen aus Hohlziegeln.
Gärten sind mir in dem ganzen Umfange des Oertchens nicht zu
Gesichte gekommen und die Hauptstaftlrung des ziemlich geräu-
migen, jedoch gewöhnlich menschenleeren Hauptplatzes bilden die
nationalen portugiesischen Hausthiere: Esel und gewaltige schwarze
Schweine. Um sich hiezulande zu gefallen, muss man da geboren
seyn. Auch der Ertrag der botanischen Excursionen, welche der
Verf. während seines sehr kurzen Aufenthalts machen konnte,
scheint nicht bedeutend gewesen zu seyn, weil alles dürr war
und nur ein Dr. Almeida an einem Bächlein einen schlecht gehal-
tenen Garten hatte. Von Bonavista gebt er nach St. Jago über
und landet bei Praya, dem Haupt- und Rcsidenzort der Provinz
von Cabo verde. Von dem dortigen Aufenthalt handelt der achte
Abschnitt von S. 245 an.
Der- Verf. glaubt, man dürfe die Bevölkerung nicht, wie ge-
wöhnlich geschieht, auf 3—-1000, sondern nur etwa auf 2000
schätzen. Ueber die Vegetation der Insel gibt Hr. Brunner eine
vollständige Nachricht, da er hier gewissermassen auf neuem Bo-
den ist. Die Seiten, welciie von seinen Excursionen handeln, mö-
gen die Leser der Jahrbücher selbst bei ihm nachlesen, Bef. will
nur ausheben, was er von den Früchten sagt, obgleich er nicht
in der günstigsten Jahrszeit, z. B. für Ananas, eintraf. Die Re-
genzeit dauert hier übrigens nur drei Monat und tritt einen Mo-
nat später ein, als auf dem festen Lande. Ueber die Früchte
heisst es S. 249, nachdem der Verf. zuvor bemerkt hat, dass man
auf der Insel wenig Pferde und desto mehr Esel antreffe:
An lockenden Bananentrauben, herrlichen dünnschaligen Oran-
gen, Acajoubirnen, Guyaven, Anonen, Ananassen, Abricots d'Inde,
Pomme Canelle, Sapofillbirnen, ganze Bündeln frischen Zucker-
rohrs etc. ist bei günstiger Jahrszeit um ein Spottgeld Ueberlluss;
Jetzt aber war, wiewohl die Früchte in Tropenländern niemals
ganz ausgehen, gerade die grösste Ebbe in diesen Artikeln ein-
getreten. Weiter unten S. 258 redet er von Bäumen, dem Kaffee-
baume, der Kokospalme, ungeheurn Riesen von Agrumenbäumen,
Citronen, Cedraten von mehr als doppelter Mannesstärke und 30
bis 40 Euss Höhe, Guyaven. Papayen u. a. m.
 
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