Wagners Handb. <L in Deutschl. entdeckten Sieidn. Alterthüm«r. 028
er gewiss den nötbigen Gebranch von denselben gemacht haben.
Auch sind die Artikel, die er in Betreff der Todtenstätten wirklich
gibt, oft gar zu dürftig, wie z. B. die über die zahlreichen so
höchst interessanten Todtenhtigel bei Braunfels und Wiesbaden
und die über die Hügel bei Wiesenthal.
2. Eben so würde dasjenige, was Herr W. über die einzel-
nen Völker und Volksstämme Deutschlands sagt, gewiss ganz an-
ders sich gestaltet haben, wenn er die einzelnen wichtigen Schrif-
ten über dieselben, Wie die von Meidinger, Herrn. Müller und
Ferd. Heinr. Müller, Zeuss etc. gekannt hätte.
B. Das über die einzelnen Sitten und Gebräuche Gegebene
ist eben so dürftig. WTir Wollen herausheben die wichtigen Ar-
tikel: Beerdigungsgebräuche, Grabhügel, Heidengräber, Hünen-
gräber, Todtenäcker. Wie unbefriedigend und wenig belehrend
ist die Unterscheidung derselben! Wie gar nicht sind hier die
Völkerstämme und Zeiten ermessen! Wie gar nicht ist der Un-
terschied zwischen Alt-Celtisehen, Gallischen, Germanischen, Rö-
mischen und Slavischen, nichtchristlichen und christlichen Grab-
stätten und Beerdigungsgebräuchen bestimmt! Gerade solche
scharfe Bestimmungen und Unterscheidungen sucht man jetzt in
einem solchen Buche. — Oder man nehme den bekannten meissei-
artigen Gegenstand, der bald als Waffe, bald als technisches
Werkzeug angesehen wird. Dieser kömmt vier Mal vor: als
Brandwurfwaffe, Paalstave, Schildbrecher und Streitmeissei. Und
doch hat man keinen festen Aufschluss. Die Ansicht, dass dieser
Gegenstand oft wenigstens einen vorn gekrümmten Stiel hatte und
auch als Hacke gebraucht wurde, wird nun immer allgemeiner. —
Eben so wenig sind die Unterschiede zwischen andern Gegen-
ständen, z. B, zwischen den Aexten und Hämmern, Schildbuckeln
und Helmen scharf bestimmt.
4. Die einzelnen Haus- und Handwerksgeräthe, Schmuck-
sachen und Waffen hätten nicht nur bei den einzelnen Völkern,
wie sie denselben eigenthümlich waren, angegeben, sondern so-
dann auch summarisch nach ihren verschiedenen Arten zusammen-
gestelit und endlich einzeln beschrieben seyn sollen. Dann
bekäme man eine vollständige Belehrung. Gar manche Gegen-
stände, wie Z. B. Dolch, Ger oder Wurfspiess, Lanze oder Speer,
Schlagkugel, Gürtel, Brustgurte!, Kopfbedeckung, Krone, Spinnen,
Spindelstein, Würtel oder Wörtel etc. kommen einzeln gar nicht
vor 5 und es werden zwar die Hairptfundorte der ältesten Stein-
er gewiss den nötbigen Gebranch von denselben gemacht haben.
Auch sind die Artikel, die er in Betreff der Todtenstätten wirklich
gibt, oft gar zu dürftig, wie z. B. die über die zahlreichen so
höchst interessanten Todtenhtigel bei Braunfels und Wiesbaden
und die über die Hügel bei Wiesenthal.
2. Eben so würde dasjenige, was Herr W. über die einzel-
nen Völker und Volksstämme Deutschlands sagt, gewiss ganz an-
ders sich gestaltet haben, wenn er die einzelnen wichtigen Schrif-
ten über dieselben, Wie die von Meidinger, Herrn. Müller und
Ferd. Heinr. Müller, Zeuss etc. gekannt hätte.
B. Das über die einzelnen Sitten und Gebräuche Gegebene
ist eben so dürftig. WTir Wollen herausheben die wichtigen Ar-
tikel: Beerdigungsgebräuche, Grabhügel, Heidengräber, Hünen-
gräber, Todtenäcker. Wie unbefriedigend und wenig belehrend
ist die Unterscheidung derselben! Wie gar nicht sind hier die
Völkerstämme und Zeiten ermessen! Wie gar nicht ist der Un-
terschied zwischen Alt-Celtisehen, Gallischen, Germanischen, Rö-
mischen und Slavischen, nichtchristlichen und christlichen Grab-
stätten und Beerdigungsgebräuchen bestimmt! Gerade solche
scharfe Bestimmungen und Unterscheidungen sucht man jetzt in
einem solchen Buche. — Oder man nehme den bekannten meissei-
artigen Gegenstand, der bald als Waffe, bald als technisches
Werkzeug angesehen wird. Dieser kömmt vier Mal vor: als
Brandwurfwaffe, Paalstave, Schildbrecher und Streitmeissei. Und
doch hat man keinen festen Aufschluss. Die Ansicht, dass dieser
Gegenstand oft wenigstens einen vorn gekrümmten Stiel hatte und
auch als Hacke gebraucht wurde, wird nun immer allgemeiner. —
Eben so wenig sind die Unterschiede zwischen andern Gegen-
ständen, z. B, zwischen den Aexten und Hämmern, Schildbuckeln
und Helmen scharf bestimmt.
4. Die einzelnen Haus- und Handwerksgeräthe, Schmuck-
sachen und Waffen hätten nicht nur bei den einzelnen Völkern,
wie sie denselben eigenthümlich waren, angegeben, sondern so-
dann auch summarisch nach ihren verschiedenen Arten zusammen-
gestelit und endlich einzeln beschrieben seyn sollen. Dann
bekäme man eine vollständige Belehrung. Gar manche Gegen-
stände, wie Z. B. Dolch, Ger oder Wurfspiess, Lanze oder Speer,
Schlagkugel, Gürtel, Brustgurte!, Kopfbedeckung, Krone, Spinnen,
Spindelstein, Würtel oder Wörtel etc. kommen einzeln gar nicht
vor 5 und es werden zwar die Hairptfundorte der ältesten Stein-