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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 37,1.1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.42003#0094
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64 Studer: Physikalische Geographie.
Verdunstung den Quellen süsses Wasser gäbe. Hiernach bleibt
dann auch der Ursprung der Steinsalzlager, da wir deren noch
gegenwärtig entstehen sehen, keineswegs rätbselhaft; der auch
hier S. 74 erwähnten vulkanischen Hypothese der neueren Geolo-
gie dagegen konnte Ref. nie seinen Beifall ertbeilen; denn eine
eigentliche Erzeugung dieses bedeutenden Bestandteils unserer
Erde durch vulcanische Kräfte ist doch überall nicht zulässig,
und da die Steinsalzlager im Ganzen unverkennbare Spuren einer
Sedimentbildung an sich tragen, so begreift man schwer, auf wel-
che Weise diese, wenn einmal vorhanden, durch die anderweitig
allerdings sehr wirksamen vulcanisehen Thätigkeiten modificirt
werden konnten, obgleich bei erweislich vorhandener Hitze die
dadurch notwendig bedingten Modiiicationen auch bei den schon
gebildeten Salzablagerungen gleichfalls eintreten mussten, die sich
auch ohne Zweifel an solchen speciellen Orten vorfinden, ohne
dass sie berechtigen, hiervon auf das Allgemeine zu scbliessen.
Der Spiegel des Meeres wird durch Schwere und Schwungkraft
bedingt, und er muss also mit Rücksicht auf die ellipsoidische
Gestalt der Erde in allen zusammenhängenden Meeren gleich seyn.
Das Problem ist einfach, unser Verf. stellt es mit gewohnter Prä-
cision dar, und scheint davon so überzeugt zu seyn, dass er die
bisher aufgefundenen Abweichungen als problematisch anführt,
lief, wurde bei seinen Untersuchungen gleichfalls auf dieses Pro-
blem geführt, welches für die physikalische Geographie gewiss
nicht ohne grosses Interesse ist, und gelangte dabei zu Resulta-
ten, welche mit der einfachen, bisher allgemein als gültig herr-
schenden, Ansicht im auffallenden Widerspruche stehen, und auf
welche er hier hinzudeuten sich erlaubt, da sie ah einem Orte ste-
hen, wo man sie nicht leicht suchen dürfte, nämlich im Artikel
Meteorologie des neuen Wörterbuches Bd. VI. S. 1915ff. Hier-
nach wäre der Spiegel der Nordsee noch einige Fuss niedriger,
als der des Mittelländischen Meeres, über dessen tieferen Stand
die verschiedensten Gelehrten seit langer Zeit verhandelt haben»

CDer Schluss folgt')
 
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