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Fuchs, Erzlagerstätten. — Cotta, Gangstudien.
wurde n. s. w. mussten die Produkte sehr verschieden ausfallen. Die
Erzgänge stehen wenigstens stellenweise mit Kontritions-Gangbildungen
im Verband. Weissenbach nimmt für diese Classe folgende For-
mationen an, wovon die fünf ersten, durch Entstehungsweise verschie-
denen, Gang-Gebilde ihr Eigenthümliches nur in der Art der Erschei-
nung tragen und in den Structur-Zuständen, keineswegs aber im Stoff
oder im Gestein selbst, woraus sie entstanden; denn dieses ist stets jenes
des Gebirges, worin dieselben aufsetzen, daher man solche auch nicht
nach dem Gestein in besondern Formationen zu unterscheiden vermag.
1) Gänge mit Verwitterungs-Produkten. Matte, erdige,
dunkle oder auch eisenschüssige Färbungen und Ueberzüge gewöhnlicher,
durch Austrocknen oder durch Zusammenziehung entstandener Klüfte in
beinahe allen Gebirgs-Bildungen, gebildet durch chemische Thätigkeit des
Kohlensäure-Gehaltes der Wasser u. s. w.
2) Gänge mit Zer reibungs-Produkten. In Folge des
Hin- und Herschiebens einer Gebirgs-Hälfte, auf der andern in grossen
Klüften, zumal wenn der Druck mächtig ist, entstehen pulverförmige oder
kleinkörnige Massen, die angefeuchtet als „Letten“ oder „Ausschram“ sich
darstellen und die Spalten erfüllen.
3) Gänge mit Z e r d r ü ck un g s -P ro du k t e n. Sehr gewöhn-
lich findet man, bei grösseren und selbstständigen Gängen, besonders in
der Nähe der Erz-Vorkommnisse, das Nebengestein zersetzt, gebleicht
und oft auf eine Entfernung von mehreren Lachtern. Hierher das Ent-
stehen von Porzellanerde, von Sahlbänden, die Speckstein- oder talkartige
Natur zeigen u. s. w. Bei weicher, in hohem oder geringem Graden
thoniger Beschaffenheit, wie solches der Fall wo Gneiss, Glimmer-oder Thon-
schiefer als Neben-Gestein vorhanden sind, ereignen sich, in der Nähe
der Gänge und Gangklüfte, unter dem Ungeheuern Drucke höher liegen-
der Gebirgsmassen, Verdrückungen, Aufbiegungen und Stauchungen nicht
nur an jenen Felsmassen, sondern es zeigen sich auch, bei wiederholtem
Bewegen und Verschieben beider Gebirgs-Hälften, ganze Gänge mit ver-
drücktem, verschobenem und gestauchtem Nebengestein erfüllt. Das säch-
sische Erzgebirge ist sehr reich an Beispielen solcher Bildungen von
Gängen und Gang-Trümmern, es scheint sogar das Entstehen derselben
heutiges Tages noch vor sich zu gehen.
4j Gänge mit Brocken-Gesteinen. Hatten die Wirkungen
bewegter Gebirgs-Hälften nicht sowohl stetig drückend und reibend statt,
als vielmehr stossend, reissend oder schlagend, so wurden die, zwischen
beide Spalten-Wände gerathenen Gestein - Blöcke, und ebenso die vor-
Fuchs, Erzlagerstätten. — Cotta, Gangstudien.
wurde n. s. w. mussten die Produkte sehr verschieden ausfallen. Die
Erzgänge stehen wenigstens stellenweise mit Kontritions-Gangbildungen
im Verband. Weissenbach nimmt für diese Classe folgende For-
mationen an, wovon die fünf ersten, durch Entstehungsweise verschie-
denen, Gang-Gebilde ihr Eigenthümliches nur in der Art der Erschei-
nung tragen und in den Structur-Zuständen, keineswegs aber im Stoff
oder im Gestein selbst, woraus sie entstanden; denn dieses ist stets jenes
des Gebirges, worin dieselben aufsetzen, daher man solche auch nicht
nach dem Gestein in besondern Formationen zu unterscheiden vermag.
1) Gänge mit Verwitterungs-Produkten. Matte, erdige,
dunkle oder auch eisenschüssige Färbungen und Ueberzüge gewöhnlicher,
durch Austrocknen oder durch Zusammenziehung entstandener Klüfte in
beinahe allen Gebirgs-Bildungen, gebildet durch chemische Thätigkeit des
Kohlensäure-Gehaltes der Wasser u. s. w.
2) Gänge mit Zer reibungs-Produkten. In Folge des
Hin- und Herschiebens einer Gebirgs-Hälfte, auf der andern in grossen
Klüften, zumal wenn der Druck mächtig ist, entstehen pulverförmige oder
kleinkörnige Massen, die angefeuchtet als „Letten“ oder „Ausschram“ sich
darstellen und die Spalten erfüllen.
3) Gänge mit Z e r d r ü ck un g s -P ro du k t e n. Sehr gewöhn-
lich findet man, bei grösseren und selbstständigen Gängen, besonders in
der Nähe der Erz-Vorkommnisse, das Nebengestein zersetzt, gebleicht
und oft auf eine Entfernung von mehreren Lachtern. Hierher das Ent-
stehen von Porzellanerde, von Sahlbänden, die Speckstein- oder talkartige
Natur zeigen u. s. w. Bei weicher, in hohem oder geringem Graden
thoniger Beschaffenheit, wie solches der Fall wo Gneiss, Glimmer-oder Thon-
schiefer als Neben-Gestein vorhanden sind, ereignen sich, in der Nähe
der Gänge und Gangklüfte, unter dem Ungeheuern Drucke höher liegen-
der Gebirgsmassen, Verdrückungen, Aufbiegungen und Stauchungen nicht
nur an jenen Felsmassen, sondern es zeigen sich auch, bei wiederholtem
Bewegen und Verschieben beider Gebirgs-Hälften, ganze Gänge mit ver-
drücktem, verschobenem und gestauchtem Nebengestein erfüllt. Das säch-
sische Erzgebirge ist sehr reich an Beispielen solcher Bildungen von
Gängen und Gang-Trümmern, es scheint sogar das Entstehen derselben
heutiges Tages noch vor sich zu gehen.
4j Gänge mit Brocken-Gesteinen. Hatten die Wirkungen
bewegter Gebirgs-Hälften nicht sowohl stetig drückend und reibend statt,
als vielmehr stossend, reissend oder schlagend, so wurden die, zwischen
beide Spalten-Wände gerathenen Gestein - Blöcke, und ebenso die vor-