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Euripides von Schöne.
spricht sich darüber ausführlich in der Note dazu aus: „die über-
lieferte Reihenfolge erregt das doppelte Bedenken , dass erstlich
αυτού dann unerklärlich ist, was man freilich durch die Aenderung
in αυτών zu verbessern gesucht hat, und dass zweitens die Angaben
in unlogischer Folge aufgestellt sind. Denn da der Absichtssatz
όπως — δίχα ausdrücklich auch des Trankes und sogar durch
αυτού hervorhebend erwähnt, so kann er erst, nachdem auch die
behufs des Trinkens gemachte, in den Worten εις δ’ — ήδ. ent-
haltene Veranstaltung aufgeführt ist, .seine Stelle finden.“ Sch. über-
setzt daher den Vers 952: „damit ich keine Gemeinschaft mit dem
Mahl und sogar (αυτού} nicht mit dem Trank hätte.“ Aber wa-
rum soll der Trank auf diese Weise vor dem übrigen Mahle aus-
gezeichnet werden ? Lieber greifen wir zu einem minder gewalt-
samen Expediens und schreiben αυτών, wozu die überlieferte Folge
der Verse berechtigt. Dann ist das δέ in 953. explikativ, wie häufig.
In die Versetzung des Verses 782, welchen G. Hermann nach 811.
stellte, ist Sch. mit Recht nicht eingegangen; sie unterbricht den
engen Zusammenhang, in welchem Ήλέκτρας τάδε mit Άτρέως κτέ
Steht; dafür hat er eine Konjektur gewagt, τάχ’ ουν ορώ γ’ ώς εις
απιστ’ άφίξομαι, welche aber ein widriges Hyperbaton hervorbringt,
indem so τάχα zu άφίξομαι gehören soll. Es wird wohl am besten
seyn, den bereits von W. Dindorf verworfenen Vers zu streichen.
Die Chorgesänge lassen sowohl in ihrer metrischen Form als
an und für sich noch manche Berichtigung zu. Bacch. 66. ist τον
dem έξοσιούσθω der Antistrophe zu lieb eingeschoben; doch scheint
das Kompositum von einem Grammatiker herzurühren , welcher
meinte, der Ioniker müsse akalalektisch forllaufen, wie auch εύαζο-
μένα, ein von diesem Verbum sonst nicht übliches Medium, wofür
Hermann άζομένα setzte; jenes nölhigt zu einer Umstellung in der
Antislrophe. In der zweiten Strophe bildet 89 ein einzelner Choriamb
nach vielen lonikern einen seltsamen Abschluss, weshalb es besser
war, die Choriamben mit Ελλάδος zu eröffnen. Gut ist der erste
Vers der Epode als paeon. dim. gegeben: ήδ'ις εν δρεσσιν, ος αν,
nicht so der dritte, wo εχων eine Brechung erleidet, bei dem sechs-
ten durfte die Uebereinslimmung mit 161, 163, 164 gewahrt und
angemerkt werden, dass Φρυγία gegen diese Symmetrie verstösst,
dafür wahrscheinlich ein anderer Name von daktylischer Form
ζΜύσια?} die ursprüngliche Lesart war. Derselbe Vers musste
auch 165, wo ein Daktylus verloren gegangen ist, durch Bezeich-
nung der leeren Stelle kenntlich gemacht werden; statt dessen hat
Sch. εις δρος aus dem folgenden Vers herübergenommen, noch da-
zu die cönduplicalio durch volle Interpunktion zerstört und den mit
139, 159 übereinstimmenden akataleklischcn daktylischen Tetrameter
zu einem Trimeter gemacht.
(Schluss folgt.)
Euripides von Schöne.
spricht sich darüber ausführlich in der Note dazu aus: „die über-
lieferte Reihenfolge erregt das doppelte Bedenken , dass erstlich
αυτού dann unerklärlich ist, was man freilich durch die Aenderung
in αυτών zu verbessern gesucht hat, und dass zweitens die Angaben
in unlogischer Folge aufgestellt sind. Denn da der Absichtssatz
όπως — δίχα ausdrücklich auch des Trankes und sogar durch
αυτού hervorhebend erwähnt, so kann er erst, nachdem auch die
behufs des Trinkens gemachte, in den Worten εις δ’ — ήδ. ent-
haltene Veranstaltung aufgeführt ist, .seine Stelle finden.“ Sch. über-
setzt daher den Vers 952: „damit ich keine Gemeinschaft mit dem
Mahl und sogar (αυτού} nicht mit dem Trank hätte.“ Aber wa-
rum soll der Trank auf diese Weise vor dem übrigen Mahle aus-
gezeichnet werden ? Lieber greifen wir zu einem minder gewalt-
samen Expediens und schreiben αυτών, wozu die überlieferte Folge
der Verse berechtigt. Dann ist das δέ in 953. explikativ, wie häufig.
In die Versetzung des Verses 782, welchen G. Hermann nach 811.
stellte, ist Sch. mit Recht nicht eingegangen; sie unterbricht den
engen Zusammenhang, in welchem Ήλέκτρας τάδε mit Άτρέως κτέ
Steht; dafür hat er eine Konjektur gewagt, τάχ’ ουν ορώ γ’ ώς εις
απιστ’ άφίξομαι, welche aber ein widriges Hyperbaton hervorbringt,
indem so τάχα zu άφίξομαι gehören soll. Es wird wohl am besten
seyn, den bereits von W. Dindorf verworfenen Vers zu streichen.
Die Chorgesänge lassen sowohl in ihrer metrischen Form als
an und für sich noch manche Berichtigung zu. Bacch. 66. ist τον
dem έξοσιούσθω der Antistrophe zu lieb eingeschoben; doch scheint
das Kompositum von einem Grammatiker herzurühren , welcher
meinte, der Ioniker müsse akalalektisch forllaufen, wie auch εύαζο-
μένα, ein von diesem Verbum sonst nicht übliches Medium, wofür
Hermann άζομένα setzte; jenes nölhigt zu einer Umstellung in der
Antislrophe. In der zweiten Strophe bildet 89 ein einzelner Choriamb
nach vielen lonikern einen seltsamen Abschluss, weshalb es besser
war, die Choriamben mit Ελλάδος zu eröffnen. Gut ist der erste
Vers der Epode als paeon. dim. gegeben: ήδ'ις εν δρεσσιν, ος αν,
nicht so der dritte, wo εχων eine Brechung erleidet, bei dem sechs-
ten durfte die Uebereinslimmung mit 161, 163, 164 gewahrt und
angemerkt werden, dass Φρυγία gegen diese Symmetrie verstösst,
dafür wahrscheinlich ein anderer Name von daktylischer Form
ζΜύσια?} die ursprüngliche Lesart war. Derselbe Vers musste
auch 165, wo ein Daktylus verloren gegangen ist, durch Bezeich-
nung der leeren Stelle kenntlich gemacht werden; statt dessen hat
Sch. εις δρος aus dem folgenden Vers herübergenommen, noch da-
zu die cönduplicalio durch volle Interpunktion zerstört und den mit
139, 159 übereinstimmenden akataleklischcn daktylischen Tetrameter
zu einem Trimeter gemacht.
(Schluss folgt.)