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Becker: Charikles von Hermann,

121

Selbst die Stämme gegen die du nichts Schlimmes beabsichtigtest,
wurden von Angst und Furcht ergriffen.“
Wir haben dieses Gedicht vollständig übersetzt, theils um dem
Nichtorientalisten eine Probe dieser Gedichte mitzutlieilen, dann aber
auch, um die Fachgenossen und den gelehrten Herausgeber darauf
aufmerksam zu machen, wie auch die zuverlässigsten Handschriften
noch immer einer Revision bedürfen und wie manche Verse schon
in früher Zeit auf verschiedene Weise überliefert wurden, was nicht
immer vom Commentator angegeben wird. Bei manchen Gedichten,
die sich entweder in dem angeführten Werke Sujutis, das sich auch
handschriftlich auf der kaiserlichen Bibliothek zu Paris findet, oder
in andern Sammlungen, wie die Hamasa oder das Kitab Alaghani
wieder finden, ist eine solche Revision des Textes leicht möglich
und wir erwarten, dass der verehrte Herausgeber die Benutzung
ähnlicher Werke nicht versäumen und seine daraus geschöpften Be-
merkungen der zu erwartenden Gebers etzung beifügen wird.
Weil.

Charik les. Bilder altgriechischer Sittej zur genaueren Kenntniss
des griechischen Privatlebens entworfen von 'Wilhelm Adolph
Becker, Professor an der Universität Leipzig, in zweiter
Auflage berichtigt und mit Zusätzen versehen von Karl Friedr.
II er mann, Professor in Göttingen. Leipzig. Friedrich Flei-
scher. 1854. Erster Band XXII und 368 S. Zweiter Band
307 S. Dritter Band 345 S. in gr. 8.
Ref. hat dieses Werk bei seinem ersten Erscheinen in diesen
Jahrbüchern (Jahrg. 1841 S. 103 ff.) näher besprochen; er hat da-
mit wohl auch die Verpflichtung übernommen, das Werk, das er
damals mit gutem Grunde der allgemeinen Beachtung empfeh-
len konnte, jetzt wieder anzuzeigen, nachdem die günstige Auf-
nahme, die demselben mit Recht zu Theil geworden, einen erneuer-
ten Abdruck nothwendig gemacht, und damit gewissermassen das ge-
rechtfertigt hat, was der Enterzeichnete in gerechter Anerkennung
des Geleisteten früher bemerkt hatte. Allein wir haben keinen blos
erneuerten oder wiederholten Abdruck der ersten Ausgabe vor uns;
obwohl der bald nach dem Erscheinen des Werkes gestorbene Ver-
fasser Nichts in seinen Papieren oder sonst wo hinterlassen hatte,
was bei der neuen Ausgabe hätte benutzt werden können, so ist
doch die Besorgung der letztem in die Hände eines Gelehrten gelegt
worden, der vorzugsweise durch seine eigene Leistungen auf diesem
Gebiete zu einem solchen Werke berufen war. Was durch seine Be-
mühungen das Werk in seiner erneuerten Gestalt gewonnen hat, wird
darum zunächst der Gegenstand dieser Besprechung sein müssen.
Betrachten wir zuvörderst die ganze äussere Form des Werkes,
die Einkleidung in eine Art von fingirter Erzählung oder Roman,
die von dem Verfasser des Werkes gewiss nicht ohne Geschick und
 
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